Spectaculum probt für die neue Freiluft-Saison. Diesmal steht ein Stück von Agathe Christie auf dem Programm.
"Gemeinsam Spannung schaffen" will die Theatergruppe "spectaculum" auf der Schlossbühne Saaleck, wo die Freiluft-Proben anliefen. Nach mehr als zwei Jahren im kulturell "schwarzen Loch" gibt die Laienspielgruppe ein Werk der britischen Krimi- und Grusel-Autorin Agatha Christie den Mord-Spaß "Und dann gab's keines mehr".
Mit ihren mehr als 80 Kriminalromanen, den Sammlungen und dem Verkauf von mehr als zwei Milliarden Exemplaren - in zahlreiche Sprachen übersetzt - ist die Erfinderin von "Hercule Poirot" und "Miss Marple" die populärste Schriftstellerin aller Zeiten und läuft sogar der Bibel und Shakespeare den Rang ab.
Besagter Krimi ist eigentlich untypisch für Lady Christie, denn es gibt nicht einen Toten, sondern viele. Ein blutrünstiger Thriller? In jedem Fall eine alptraumhafte Geschichte. Zehn Personen, die unter einem Vorwand auf eine einsame Insel gelockt werden, sind durchaus keine vermeintlichen Unschuldslämmer, sondern Täter, die in ihrer Vergangenheit fahrlässig oder beabsichtigt den Tod anderer Menschen herbeiführten.
Da wären Dr. Edith Armstrong, eine Ärztin, die betrunken eine Frau operierte, die auf dem Operationstisch starb. Wilhelmina Blore, Ex-Polizistin und Privatdetektivin, brachte durch einen Meineid-Schwur einen Unschuldigen ins Gefängnis, wo er wenig später starb. Die strenge orthodoxe Jungfer Emily Brent, entließ ihr schwangeres Hausmädchen, das sich ertränkte. Vera Claythorne erlaubte als Kindermädchen einem Kind ins offene Meer zu schwimmen und nahm dessen Tod billigend in Kauf, um ihrem Geliebten das Vermögen des Kindes zuzuschieben.
Major Philip Lombard, Abenteurer und Draufgänger, ließ in Afrika 21 Einheimische verhungern, denen er den Proviant wegnahm als sie sich im Busch verirrten. General John Mackenzie schickte den Liebhaber seiner Frau, einen Soldaten, auf ein "Himmelfahrtskommando" von dem er nicht zurückkehrte. Anthony Marston, ein Lebemann und Playboy, wird beschuldigt, mit seinem Auto bei überhöhter Geschwindigkeit zwei Kinder überfahren zu haben.
Dann ist da noch das Ehepaar Thomas und Ethel Rogers, Butler und Köchin im pompösen Landsitz. Sie sollen eine frühere Arbeitgeberin umgebracht haben, um an deren Vermögen zu gelangen. Richterin Lady Laura Wargrave, für gnadenlose Urteile bekannt, hat in einem Prozess die Jury beeinflusst, die Todesstrafe für den Angeklagten zu verhängen.
Die Gruppe ist Gast beim Ehepaar Oddey auf der einsam gelegenen Insel "Soldier Island" vor der englischen Südküste. Mit der Fähre angekommen, stellen die Besucher erstaunt fest , dass die Gastgeber nicht unter ihnen weilen. Unbehagen breitet sich aus und die Geladenen wollen die Insel wieder verlassen, was ein Sturm allerdings verhindert. Die Fährverbindung fällt aus und das ist fatal für die, die ein düsteres Geheimnis hüten. Denn einer stirbt nach dem anderen.