Sieben neue Feldgeschworene aus der Stadt und den Stadtteilen vereidigte Bürgermeister Armin Warmuth in Hammelburg.
Sieben neue Feldgeschworene aus der Stadt und den Stadtteilen vereidigte Bürgermeister Armin Warmuth im Rathaus-Remter. Üblicherweise nimmt Landrat Thomas Bold den feierlichen Akt bei der Feldgeschworenentagung vor, die jedoch pandemiebedingt in den beiden verflossenen Jahren ausfallen musste.
"Tue Recht, fürchte Gott und scheue niemand", heißt das Leitwort der Feldgeschworenen, im Volksmund auch "Siebener" genannt, da diese Gruppe meist aus sieben Personen eines Ortes stammt, die zur Regelung und Bestimmung von Grundstücksgrenzen etabliert wurde. "In diese Tradition haben sich vor ihnen bereits viele gestellt. Einige sind in den letzten Wochen verstorben ", bedauerte Warmuth mit Blick auf die langjährigen, leider verstorbenen Feldgeschworenen Edwin Rau aus Untereschenbach und Leo Hügel aus Pfaffenhausen.
Wichtige Aufgabe
Der Bürgermeister, der sich der Bedeutung und Wichtigkeit des Dienstes bewusst war, betonte, dass die Vereidigten das älteste Ehrenamt der kommunalen Selbstverwaltung in Bayern begleiten, das bereits im 13. Jahrhundert in Franken entstand. "Sie sind Vertrauensleute und werden geschätzt wegen ihrer Erfahrung, ihres Wissens und ihrer Bereitschaft etwas für die Mitmenschen, die Gemeinden aber auch die Behörden zu leisten. Das ist eine wichtige Aufgabe die sich seit dem Mittelalter nicht geändert hat und sie haben diese lebenslang inne", unterstrich er.
Die neuen Feldgeschworenen im Stadtgebiet sind Stefan Ruppert aus Hammelburg, Karl-Heinz Glück, Detlef Heim und Josef Janson (alle Pfaffenhausen), Frank Löser (Obereschenbach) sowie Florian Stein und Andreas Hartung (beide Feuerthal). Warmuth wies darauf hin, dass neben Einsatz und Aufwand die Bereitschaft vermittelnd einzugreifen und in Konfliktsituationen zu gehen präsent sein muss, wenn Grenzsteine neu zu setzen sind. "Es gibt in Bayern rund 20 000 Feldgeschworene. Sie verfügen nicht nur über einen unverzichtbaren Wissensschatz unserer Fluren, sondern verkörpern auch ein Stück bayerischer und fränkischer Kultur. Darauf können sie stolz sein", fügte er an und übergab nach Abnahme der Eidesformel den neuen Siebenern im Kreis der Ortsobmänner ihre Ernennungsurkunde. Der Feldgeschworenen-Obmann des Altlandkreises, Peter Hart, dankte Warmuth im Anschluss für die Vereidigung. Die "Neuen" stellt er beim Feldgeschworenentag in Elfershausen im Juni 2022 vor. Hart gratulierte den neuen Siebenern und händigte eine Fachbroschüre aus. Er wies darauf hin, dass eine Einweisung durch das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung erfolgt. Die Einweisung vor Ort nehmen örtliche Feldgeschworene mit Bekanntgabe des "Siebener"-Geheimnis vor. Mit den Worten "Zeigt euch eures Amtes würdig", heftete Hart den Neulingen die Ehrennadel ans Revers.