Das Hammelburger Frobenius-Gymnasium bereicherte die Kirchenmusiktage mit einem bezaubernden Konzert.
"Der Schüler ist der natürliche Feind des Lehrers!" Mehr spöttisch zitiert Michael Hügel den Kabarettisten Hans Klaffl und beschreibt gleichzeitig den Lehrer so: "Stirnrunzelnd steht dieser vor der Bühne seiner musizierenden Schüler und analysiert - was ist gut, was fehlt zur vollen Punktzahl? Können die das überhaupt und warum stehe ich selbst nicht auf der Bühne?" Wie gut das geht, wenn beide Konfliktparteien auf der Bühne stehen, zeigten Schüler und Lehrer des Frobenius-Gymnasiums bei einem Kirchenkonzert im Rahmen der "HAMULissimo - Kirchenmusiktage" in der Hammelburger Stadtpfarrkirche St. Johannes.
Mit einem ansprechenden Programm, das genau in die gute Akustik der Stadtpfarrkirche St. Johannes passte, präsentierten sich Schüler und Lehrer als Solisten, Duett, Quartett, oder als Lehrerchor. Dabei wurden Orgel, Trompete, Xylophon, Schlagzeug, Oboe und Saxophone mit Konzertliteratur vom Barock bis zur Gegenwart zum Klingen gebracht. Michael Hügel zeigte mit sinnlichen und nachdenklichen Texten auf, dass in der heutigen Welt "Toleranz" ein wichtiges Kulturgut sei, das mehr und mehr zu kurz kommt. "Wir wollten auch an den Kirchenmusiktagen teilnehmen, haben uns überlegt, welche Musik passt in die Kirche, was können unsere Schüler und haben uns dann ein Programm erarbeitet, welches diesen Vorgaben gerecht wird", erklärte Musiklehrer Andreas Strehler.
Mit seiner Frau Ute hatte er die Organisation des Konzertes übernommen. Dabei überraschten sowohl die Schüler als auch die sie begleitenden Lehrer mit ihrem musikalischen Können. Virtuos setzten sie ihre Noten in wunderbare Klangwelten um, die verzauberten. Es war ein einmaliges Konzert. Richtig sentimental wurden die Zuhörer, als der Lehrerchor, unter der musikalischen Leitung von Ute Strehler, die Lieder "Look at the world" und "Der Mond ist aufgegangen" interpretierten. Die Zuhörer waren begeistert, was man an ihrem riesigen Applaus spüren konnte. Auch Bürgermeister Armin Warmuth war von dem Konzert angetan: "Es war ein harmonisches Konzert, was die Schüler dargebracht haben."
Was dieses Konzert so einmalig machte, waren nicht nur die gelungenen Interpretationen oder die außergewöhnliche Akustik, sondern auch das gegenseitige auf einander einlassen, mit dem gemeinsamen Ziel, Jeder kann vom Anderen lernen - das ist gelebte Toleranz. Womit wir wieder am Anfang wären. Nicht "der Schüler ist der natürliche Feind des Lehrers", sondern die Vorurteile erwecken manchmal den Eindruck.
Die Mitwirkenden als Solisten, Duett, Quartett waren: Selina Väth (12. Klasse) und Lioba Schwarz (1Oa) (Altsaxophon), Niklas Reichenbach (12), (Tenorsaxophon), Peter-Richard Wagner (12) (Baritonsaxophon); Johann Ruppert (8a) (Orgel); Justus Waldig (1Ob) (Trompete), Andreas Strehler (Cembalo); Philipp Kirchner (1Oc), Marimbaphon; Kilian Warmuth (8b) (Orgel); Manuel Potschka (Gitarre), Julia Raab, (Querflöte); Alexander Kneuer (Trompete), Aaron Ziegler (12) (Orgel); Raphael Stibor (1Oc) (Schlagzeug), Christoph Stibor (Klavier), Wolfgang Kriener (Kontrabass); Andreas Strehler (Oboe), Ute Strehler (Cembalo); Aron Ziegler (12) (Orgel) sowie der Lehrerchor des Frobenius-Gymnasiums mit Julia Raab (Querflöte).