Bei einer Sammelübung in Pfaffenhausen stellte sich heraus, wie schwierig die Bergung von Personen im Ort werden kann. Außerdem wurden langjährige Mitglieder geehrt.
Eine große Sammelübung mit sieben Wehren und ein Ehrenabend krönten das Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr, die seit 135 Jahren besteht. Unter der Leitung des zweiten Kommandanten von Pfaffenhausen, Edgar Sitzmann, demonstrierten die Einsatzkräfte eindrucksvoll ihr Können.
Der alte Schlagertitel "Hurra, hurra, die Schule brennt", wäre bei dem angenommenen Fall so Manchem im Halse stecken geblieben: Bei einer Musikprobe ist im Obergeschoss der Alten Schule ein Brand ausgebrochen, so das fiktive Szenario. Drei bis fünf Personen waren eingeschlossen. Und dann setzte die Feuerwehr bei ihrer Demonstration noch eines obendrauf: Unter den vielen Schaulustigen soll es zu einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person gekommen sein, so die Annahme.
Absprache besonders wichtig Löschtrupps, Atemschutzträger, Kräfte, die eine Schlauchleitung zur Saale
aufbauten, technische Hilfeleistung und die Männer mit der Drehleiter waren gefordert. Neben der eigenen stellten die Wehren aus Hammelburg, Elfershausen, Westheim, Diebach, Obereschenbach, Fuchsstadt und die Rotkreuz-Bereitschaft Hammelburg unter Führung von Michaela Dabitsch das Kontingent der Retter.
Die Übung in dem beengten Ort Pfaffenhausen stellte eine Herausforderung dar. Eine Raumordnung, die anderen Fahrzeugen ein Vorbeifahren ermöglicht, sprach auch Kreisbrandinspektor (KBI) Peter Sell nach der Übung an. Hier sollte eine Absprache unter den Einsatzkräften erfolgen, empfahl er.
Nach Meinung von Kreisbrandmeister (KBM) Elmar Eisenmann dauerte die Rettung der Eingeschlossenen in der Alten Schule zu lange, was aber ebenfalls teilweise der Enge zuzuschreiben war.
Doch der Kreisbrandmeister lobte Vize-Kommandant Edgar Sitzmann für die gute Planung.
Anerkennung Auch Vereinsvorsitzender und Stadtrat Detlef Heim sprach seine Anerkennung aus und dankte dem ehemaligen Kommandanten, Manfred Brönner, der aus familiären Gründen von seinem Amt zurückgetreten war, für dessen Einsatz für die Stadtteilwehr. Bürgermeister Armin Warmuth unterstrich die gute Jugendarbeit der Feuerwehr Pfaffenhausen, der allerdings die technische Ausstattung beigestellt sein müsse. "Die Stadt bemüht sich hier, ihren Beitrag zu leisten - auch wenn nicht alles sofort geht", fügte er hinzu. Eine Spende für die Nachwuchsausbildung will er folgen lassen.
Ortssprecher Detlef Heim, der Bürgermeister, Kommandant Edgar Sitzmann und Kreisbrandinspektor Peter Sell würdigten im Anschluss die langjährigen Wehrmänner mit einer Ehrenurkunde.
Langjährige Mitgliedschaft Seit einem halben Jahrhundert halten Herbert Sitzmann und Gerhard Hollweck der Feuerwehr die Treue. Auf 55 Jahre als Mitglied der Wehr können Heinz Danz, Winfried Heim und Oskar Schaupp zurückblicken. Stolze 60 Jahre in der Feuerwehr Pfaffenhausen weisen Erwin Brell, Fridolin Oswald, Kilian Werberich, Leo Hügel und Leo Hurrlein auf. Die Veteranen sind die Ehrenmitglieder Karl Brandenstein (64 Jahre) und Günter Kress (66 Jahre) sowie Oskar Böhm (65 Jahre) und Gerhard Oschmann (66 Jahre).
Der Feuerwehr Pfaffenhausen fehlt aktuell ein erster Kommandant. Sie ist deshalb aber nicht führungslos. Vize-Kommandant Edgar Sitzmann übernimmt vorläufig die Interimsleitung.
"Die Arbeit meines Vorgängers, Manfred Brönner, kann ich derzeit allerdings nicht leisten", sagt Sitzmann, der neben seiner Familie und seinem Beruf derzeit auch noch einen Altbau im Ort saniert. Deshalb will er (noch) nicht in die Fußstapfen Brönners treten. "Vielleicht kann ich dieses Amt in einigen Jahren übernehmen."