Das Nordbayerische Jugendblasorchester bereitet sich derzeit in der Musikakademie auf mehrere Konzerte vor.
Seit Sonntag ist das knapp 60-köpfige Nordbayerische Jugendblasorchester unter der Gesamtleitung von Ernst Oestreicher wieder zu Gast in der Musikakademie. Fleißig proben die 16- bis 27-Jährigen eine Woche lang für drei Konzertprojekte.
Mehrere Konzerte
Projekt Nummer eins: Das Ensemble-Konzert gibt es im Innenhof des Altstadt-Klosters am hoffentlich regenfreien Samstag, 5. September, um 18 Uhr. Bei Regen wird im Großen Saal der Akademie gespielt. Projekt Nummer zwei: Ein Orchester-Konzert mit Gastdirigent Oberstleutnant Michael Euler vom Ausbildungs-Musikkorps "Zentrum Militärmusik der Bundeswehr" (bei Düsseldorf) wird am Samstag, 19. September, um 19 Uhr in der Scherenberg-Halle von Gemünden erklingen. Eine weitere Aufführung ist für Sonntag, 20. September, um 16 Uhr in der Frankentherme von Bad Königshofen geplant.
Projekt Nummer drei: In der Hammelburger Klosterkirche (Kloster Altstadt) gibt es am Samstag, 3. Oktober, um 19 Uhr das Festival "Unerhörtes" mit zeitgenössischen Kompositionen zu hören.
Täglich proben die Besten der besten Musiker aus Nordbayern eisern. Jeweils neun Stunden in Dreierblöcken.
Warum tut man sich das als junger Mensch freiwillig an? Darauf antwortet die Klarinette spielende Konzertmeisterin Sina Herbst: "Es ist das Erlebnis aktiver Musik auf hohem Niveau, das die Orchestermitglieder begeistert." Außer der "superguten Musik" begeistere die Soli dargemeinschaft mit dem Ziel, gemeinsam ein tolles Konzert auf die Beine zu stellen. Der Stamm des Nordbayerischen Jugendblasorchesters kenne sich schon seit Jahren. Heuer seien 15 Neue hinzugekommen. Zurzeit stehen neun Dozenten dem Nordbayerischen Jugendblasorchester eine Woche lang zur Seite.
Schlagzeuger Sebastian Weißenseel ist seit 2007 dabei.
"Mir geht es um den Spaß mit guter Musik in der Gemeinschaft, und ich freue mich jedes Jahr auf unsere Konzerte", sagt er. Freilich seien seine Ansprüche auf Steigerung von Musikniveau und anspruchsvoller Notenliteratur in Laufe der Jahre gewachsen. In der Musikakademie seien dafür optimale Bedingungen. Das gelte nicht nur für die Proben- und Konzerträume, sondern auch für die Unterbringung und vor allem für die Küche, die mit wohlschmeckenden Speisen zusätzlichen Motivationsanschub gebe.
"Eine tolle Gemeinschaft"
Oboenspielerin Sabrina Gado aus Sulzbach/ Main ist schon das vierte Jahr dabei: "Eine tolle Gemeinschaft mit hohem Niveau treffe ich hier an - da macht das Spielen noch mehr Spaß, und ich freue mich auf den Termin in Hammelburg." Wenn sie gerade mal nicht musiziert, studiert sie Psychologie in Würzburg.
Das in Orchestern selten anzutreffende Englisch-Horn
spielt Lukas Käßer aus Fürth. "Es macht mir besonderen Spaß, hier zu spielen, weil ich für mein Instrument die passende Notenliteratur finde", sagt er. Von Klassik bis modernen Kompositionen liegen die Noten auf dem Übungspult. Käßer studiert Wirtschafts-Ingenieurwesen in Ansbach. "Trotz der harten Probenarbeit ist für mich der Spaßfaktor in diesem Orchester gegeben", fügt er an. Oboist Cornelius Moller aus Volkach besucht dort noch als Schüler das Gymnasium. "Musik soll weiterhin mein schönstes Hobby bleiben", sagt er. Eigentlich habe er Fagott spielen wollen, doch Oboe mache ebenso viel Spaß. Ja, anstrengend sei das Musizieren schon. Moller: "Man gewöhnt sich dran und genießt die musikalische Weiterentwicklung." Kompositionen von Mendel sohn-Bartholdy bis zu den Beatles liegen auf den Notenpulten des Nordbayerischen Jugendblasorchesters.