Neuer Betriebshof Reußenberg entsteht

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An der Zufahrt zur General-Heusinger-Kaserne sind in der Nähe der Bundeswehr-Feuerwehr die Gebäudeumrisse zu erkennen. Fotos:Arkadius Guzy
An der Zufahrt zur General-Heusinger-Kaserne sind in der Nähe der Bundeswehr-Feuerwehr die Gebäudeumrisse zu erkennen. Fotos:Arkadius Guzy
Das alte Forstamt Reußenberg steht leer.
Das alte Forstamt Reußenberg steht leer.
 
Der Stein erinnert an die Geschichte des früheren Amtsgebäudes.
Der Stein erinnert an die Geschichte des früheren Amtsgebäudes.
 

Der Bundesforst bekommt neue Gebäude für seine Waldarbeiter. Nach der Fertigstellung verlässt er das Gelände des alten Forstamts Reußenberg endgültig. Für die Zukunft des Anwesen gibt es dann zwei Möglichkeiten.

Das alte Forstamt Reußenberg steht seit mehr als drei Jahren leer, seit der Bundesforstbetrieb neue Büros im früheren Amtsgericht bezogen hat. Doch ganz ist das Anwesen am Truppenübungsplatz noch nicht verlassen. Das ändert sich aber im Laufe des Jahres.

Nach wie vor nutzen die Waldarbeiter das Nebengebäude am alten Forstamt. Darin findet sich unter anderem ein Aufenthaltsraum und die Wildkammer. Der Trakt ist allerdings nicht mehr zeitgemäß. Daher bekommt der Bundesforstbetrieb Reußenberg einen neuen Betriebshof. "Es gab zunächst die Überlegung, das bestehende Gebäude zu sanieren. Doch dann hat man sich für einen Neubau entschieden", sagt Betriebsleiter Godfried Schwartz.

Die neuen Gebäude entstehen am Rande des Kasernengeländes, schräg gegenüber von der Bundeswehr-Feuerwehr. Auf dem Grundstück stand das sogenannte Grauhaus, in dem einst der Schießbahnwart wohnte. Das in der jüngsten Vergangenheit nicht mehr genutzte Gebäude wurde im Herbst abgerissen, um für den Betriebshof Platz zu machen.

Kühlkammer für Wildtiere

Die Pläne zeigen einen langgestreckten, rund 40 Meter langen, eingeschossigen Bau. Er umfasst einen Lagerbereich, einen Sozialraum für die Waldarbeiter, eine überdachte Arbeitsfläche und eine neue Wildkammer, in der das erlegte Schwarz- und Rehwild gekühlt wird. Dazu kommt noch eine separate Garage.

Vor dem Neubau standen einzelne, nicht mehr gebrauchte Gebäude der Bundeswehr im Blickfeld, wie Schwartz ausführt. Doch Räumlichkeiten außerhalb des Kasernenzauns haben den Vorteil, dass sie uneingeschränkt zugänglich sind. Das ist bei Jagden in den beiden Revieren des Bundesforstbetriebs wichtig. Schwartz erklärt: "Innerhalb von 48 Stunden muss das geschossene Wild heruntergekühlt werden." Die Tiere hängen zumeist einige Tage in der Kühlzelle, bis sie von Käufern abgeholt werden. Das sind einige private Abnehmer - besonders vor Weihnachten - sowie Wildhändler. Unter ihnen ist laut Schwartz auch ein großer, überregionaler Wildeinkäufer und -vermarkter. Er kann auf dem Gelände des künftigen Betriebshofs mit seinem Kühllaster problemlos rangieren. Die Fläche ist dafür ausgelegt.

Die neuen Gebäude sollen bis Sommer fertig werden, damit sie für die Hauptjagdsaison ab Herbst zur Verfügung stehen. Acht Jäger haben eine Erlaubnis, unter Regie der Revierleiter auf dem Bundeswehrgelände Wild zu schießen. Außerdem veranstaltet der Bundesforstbetrieb jährlich eine große Drückjagd, an der Jäger aus ganz Deutschland teilnehmen. Die Termine sind regelmäßig überbucht.

Für Frühjahr oder Sommer rechnet Schwartz mit einer Entscheidung, was mit dem komplett verlassenen Forstamts anwesen passiert. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die die bundeseigenen Grundstücke und Gebäude verwaltet und zu der der Bundesforst als Sparte gehört, hat zwei Möglichkeiten: Entweder sieht sie einen Bedarf, die Immobilie im Bundeseigentum zu behalten, oder sie schreibt das Anwesen zum Verkauf aus.