Mit Kraut auf Platz 2

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Gegen das Kraut ist ein Kraut gewachsen: Chantal-Sophie Genzler schafft den 2. Platz. Foto: Privat
Gegen das Kraut ist ein Kraut gewachsen: Chantal-Sophie Genzler schafft den 2. Platz. Foto: Privat
Die Teilnehmer des Frobenius-Gymnasiums Hammelburg am Regionalwettbewerb "Jugend forscht Unterfranken" (von links: Felix Pfaff, Fabian Gerlach, Linus Mußmächer, Jonathan Bauer, Chantal-Sophie Genzler und Noah Reusch). Foto: Privat
Die Teilnehmer des Frobenius-Gymnasiums Hammelburg am Regionalwettbewerb "Jugend forscht Unterfranken" (von links: Felix Pfaff, Fabian Gerlach, Linus Mußmächer, Jonathan Bauer, Chantal-Sophie Genzler und Noah Reusch). Foto: Privat
 

Hammelburger Schüler nehmen erfolgreich am Wettbewerb teil.

Mit den Themen "Gegen das Kraut ist ein Kraut gewachsen - Brennnesselverbrennungen mit Spitzwegerich natürlich und effektiv behandeln" von Chantal-Sophie Genzler (11), "Der Druckmotor" von Jonathan Bauer (15), Linus Mußmächer (14) und Noah Reusch (14) sowie "Heizung - das geht doch besser" von Fabian Gerlach (15) und Felix Pfaff (15) traten kürzlich die Jungforscher beim unterfränkischen Regionalwettbewerb "Jugend forscht" an. In diesem Jahr stellten die Forscher von morgen aus der Wirtschaftsregion "Bayerischer Untermain" im "Industrie Center Obernburg" (Landkreis Miltenberg) ihre neusten Ideen und Ergebnisse vor.
Unter dem Motto "Es geht wieder los" beschäftigten sich insgesamt 152 Teilnehmer in 84 Projekten aus den Fachbereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/ Informatik, Physik und Technik mit spannenden Fragen aus Alltag und Wissenschaft. Die Hammelburger Teilnehmer traten einmal im Fachbereich Biologie und zwei Mal in Chemie an. Betreut wurden die Schüler in den letzten Monaten von ihrer Lehrerin Eva Zink.

Gegen Brennnesselschmerz

Für sehr große Begeisterung sorgte Chantal-Sophie Genzler aus Pfaffenhausen, die erstmals bei dem Wettbewerb teilnahm und den zweiten Platz im Fachgebiet Biologie erreichte. In ihrem Projekt geht es darum, ein Mittel zu entwickeln, bei dessen Anwendung eine Brennnesselverbrennung nicht bzw. weniger schmerzt. Mit sehr viel Hingabe, wissbegierigem Engagement, Ausdauer und Liebe zum Detail präsentierte sie vor Ort unterschiedliche Sprays und Creme sowie deren Herstellungsverfahren. Kurz und knapp beschrieb die Schülerin ihre Forschungsgedanken und warum sie gerade den Spitzwegerich als heilendes Kraut benutzt: "Grund hierfür sind die Schleimstoffe des Spitzwegerichs, die entzündungshemmend heilungsfördernd, schmerzlindern und sogar leicht antibiotisch wirken. Diese Wirkung finde ich sehr bemerkenswert. Deshalb möchte ich an einem Heilmittel gegen Brennnesselverbindungen aus Spitzwegerich forschen, das leicht anwendbar, haltbar und vor allem verträglich sein soll." Bei ihrer Umsetzung achtete sie darauf, dass das Mittel auch von kleinen Kindern unbesorgt angewendet werden kann und verwendet deshalb überwiegend natürliche Inhaltsstoffe. Dank ihrer präzisen Arbeitsweise und der professionellen Auswertung ihrer Ergebnisse wurde sie von der Jury mit einem Preis ausgezeichnet. Sie bekam eine Urkunde, verbunden mit einem Preisgeld.
Auch Jonathan Bauer, Linus Mußmächer und Noah Reusch haben ihre kreativen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten mit dem Projekt "Der Druckmotor" unter Beweis gestellt. Sie wollten herausfinden, ob es möglich ist eine Dampfmaschine mit durch Backpulver erzeugtem Druck zu betreiben. "Der Gedanke dahinter ist von endlichen Rohstoffen unabhängig zu werden", kommentierte der 14-jährige Linus Mußmächer aus Euerdorf. In ihrer Arbeitsphase haben die drei Schüler der neunten Klasse zuerst die Druckerzeugung von Backpulver bei unterschiedlichen Mischungsverhältnissen mit Wasser gemessen, um dann ihre Erkenntnisse an einer Dampfmaschine praktisch anzuwenden.
Hierbei sind sie zu dem Ergebnis gekommen, dass es theoretisch möglich wäre, ein Fahrzeug mit dieser Methode anzutreiben. Für ihr Projekt wurden die drei Forscher mit einer Urkunde und einem kleinen Sachpreis ausgezeichnet, ebenso wie Fabian Gerlach aus Elfershausen und Felix Pfaff aus Obererthal.

Heizwasser sinnvoller nutzen

Die beiden Jugendlichen hatten die Idee, Heizwasser durch Zugabe der Chemikalie Natriumacetat sinnvoller zu gestalten. Mit ihren Versuchsreihen wollen sie bezwecken, dass die Energie, die man zum Heizen verwendet, effizienter genutzt wird. Ihr Ziel ist es, die Energie länger im Heizkreislauf zu behalten, da die Wege von Heizkörper zu Heizkörper sich meist über einige Meter erstrecken. Darüber hinaus wollen sie auf die sinnlose Verschwendung von Energie aufmerksam machen. So kritisieren die beiden Schüler: "Was nützt es, Strom grün und umweltfreundlich zu produzieren, wenn dieser verschwendet, falsch eingesetzt und nicht mit der möglichst größten Effizienz umgewandelt wird."
Die Betreuerin Eva Zink freut sich darüber, dass die Schüler ihr naturwissenschaftliches Interesse, ihren Forschergeist und ihr Durchhaltevermögen, das sie wöchentlich im Wahlfach zeigten, nun bei dem Wettbewerb der Öffentlichkeit zugänglich machen konnten.