Die Empfehlung der Forstbetriebsgemeinschaft war den Gemeinderäten des Marktes Elferhausen zu hoch. Sie blieben unter der Empfehlung.
Die Festlegung des Holzpreises sorgte in der Ratssitzung in Elfershausen für handfeste Debatten. Um aus dem Teufelskreis der aktuellen Verteuerungen bei Gas, Öl und Strom auszubrechen, die beim Bürger finanzielle Ängste und Krisen auslösen, flüchten viele zu dem offenbar preiswerteren Heizmaterial. Ist das so? Oder sind die Bürger auch beim "billigen Brennholz" buchstäblich auf dem Holzweg?
Wer über die Voraussetzungen verfügt, sprich einen Holzofen oder Kamin hat, kann natürlich einiges Einsparen beim Heizen. Aber billiger ist der Brennstoff Holz auch nicht geworden. Im Markt lag das Angebot von 85 Euro pro Festmeter Polterholz auf dem Tisch. Da Nadelholz so gut wie keine Rolle in Elfershausen spielt, ist noch der Preis für Abraum und Schwachholzdurchforstung interessant, das nach Qualität und Lage zwischen zehn und 30 Euro pro Ster, gemittelt 20 Euro pro Ster, inklusive Mehrwertsteuer kostet. Der Preis für Laub- und Hartholz (85 Euro/fm) ist eine Empfehlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG). Die beachtliche Erhöhung begründet die FBG mit "der hohen Nachfrage im Industrie- und Brennholzsektor". Sie empfiehlt zudem, "diesen Preis Im Brennholzverkauf zu übernehmen, da von weiteren Preissteigerungen auszugehen ist".
Kritik an enormer Preissteierung
Das schmeckte einigen Gemeinderäten überhaupt nicht. Elmar Zier und Jürgen Englert haderten mit den Preisen da "die Leute schon genug gebeutelt sind". Auch Volker Partsch kritisierte "die enorme Preissteigerung" und forderte den Holzpreis um höchstens 20 Prozent heraufzusetzen. Alfons Hausmann war unzufrieden mit den Abläufen, denn "hier handele es sich um Gemeindevermögen". Der Rat beschloss den Preis von 70 Euro für einen Festmeter Polterholz und 15 Euro für einen Ster Abraum.
Die Verkaufsabläufe sind wie folgt. Die Bestellannahme erledigen die Waldarbeiter an zwei Bestellterminen. Es werden maximal zehn Festmeter Polterholz oder 14 Ster Abraum pro Haushalt abgegeben. Den Abraum und die Schwachholzdurchforstung vergeben Waldarbeiter per Losentscheid nach Auszeichnung der Hiebe.
Plan für vrtuelles Gemeindewerk
Zum Thema Energiewende in kommunaler Hand war ein Beschluss zur Teilnahme am Regionalwerk erforderlich. Der Marktgemeinderat befürwortete gegen drei Stimmen die Ausarbeitung einer Geschäftsplanung zur möglichen Gründung eines virtuellen Gemeindewerks als gemeinsames Kommunal-unternehmen mit weiteren Gemeinden der Region. Elfershausen stellt hierfür Finanzmittel in Höhe von bis zu 10.000 Euro bereit. Wenn die Geschäftsplanung vorliegt, wird über das weitere Vorgehen entschieden.
Harsche Kritik dazu kam von Partsch, der zwar "hinter dem Projekt steht". Er forderte jedoch "vieles von dem, was gesagt wurde, richtig zu stellen", denn: "Der Bürger bekommt dadurch keinen preiswerten Strom", so der Gemeinderat, der zudem eine Beschleunigung der Arbeitsprozesse forderte. "Ich bin symbolisch dagegen, weil mir das Thema in dieser Form zu fehlerhaft ist." Bürgermeister Johannes Krumm hielt dagegen, dass sich der Landkreis um die Vorarbeit kümmere. "Danach setzen wir uns zusammen", so Krumm. In der Abstimmung verweigerten Volker Partsch, Alfons Hausmann und Jürgen Simon dem Projekt ihre Zustimmung.
1000 Euro statt der geforderten 10.000 Euro
Gekürzt wurde der Antrag von Felix Geisel auf finanzielle Unterstützung für das Langendorfer Dorfjubiläum. Geisel, Sprecher des Arbeitskreises, begründete sein Anliegen damit, dass die Feierlichkeiten bis zum Oktober 2023 anhalten und mehrere Beschaffungen notwendig sind, beispielsweise Plakate, Flyer, Vitrinen, etc. Mit Blick auf das Budget für die 1200-Jahr-Feier Elfershausens beantragte er 10.000 Euro. Dies sei jedoch nicht vergleichbar, so Englert, da Elfershausens Feier nur sporadisch ablief und für diesen Zweck eine eigene GbR gegründet worden war. Dem Langendorfer Arbeitskreis wurden 1000 Euro zugesprochen.