Seit einem Jahr findet der Flohmarkt auf dem Viehmarkt statt. Organisator ist die Ha-Ka-Ge. Wie Verein und Standbetreiber zufrieden sind.
Der monatliche Flohmarkt in der Saalestadt ist eine feste Einrichtung, die die Hammelburger Karnevals-Gesellschaft (Ha-Ka-Ge) seit etwa einem Jahr organisiert und damit zur Belebung des Viehmarkts beiträgt. Wie sieht die Bilanz nach zwölf Monaten aus?
"Es läuft sehr gut", bestätigt Ha-Ka-Ge-Vorsitzende Julia Keidel, während sie mit dem Stellvertretenden Sitzungspräsidenten, Sebastian Kleinhenz, den Platz für die Marktstände ausmisst. Aus Sicht des Veranstalters ist diese Aussage sicherlich richtig - auch wenn einige Betreiber anderer Meinung sind. "Der Marktplatz war optimal" oder "der Weihertorplatz ist besser, weil man da sein Auto direkt daneben abstellen kann" findet der ein oder andere Standinhaber.
Der Flohmarkt ist in der Tat ein Vagabundenkind. Mal in der "guten Stube", mal am Weihertorplatz, mal am Buttenmarkt, jetzt am Viehmarkt. Wenn mehrere Märkte aufs Wochenende fallen, muss der "Krempeles-Markt" in die Kirchgasse ausweichen. Geduld und Flexibilität sind ist Flohmarkthändler keine Fremdwörter. Dennoch: die Vorzüge eines anderen Standorts klingen immer wieder an. "Der Flohmarkt ist von der Stadt und den Geschäftsleuten auf dem Viehmarkt gewollt, um Betreibern und Besuchern den Weg vom Weihertor-Parkplatz zu ersparen", argumentiert die Vorsitzende.
Früher in Händen der Verwaltung, gab die Stadt inzwischen die Organisation dieses Markt an die Karnevalisten weiter, die die Platzgebühren für ihre Zwecke verwenden dürfen. "Wir brauchen eine zusätzliche Einnahmequelle, denn wir sind auf der Suche nach einem Trainings- und Lagerraum. Immerhin haben wir 80 Tänzerinnen in acht Gruppen, die wöchentlich trainieren", begründet Keidel.
Die Geldquelle, die dazu beitragen soll ein geeignetes - und bezahlbares - Domizil zu finden, ist natürlich mit Arbeitsaufwand verbunden, denn mit der Platzvermessung und Organisation ist es nicht getan. So müssen zum Beispiel Straßen gesperrt werden - was bislang noch größtenteils der Bauhof erledigt.
Helfer gesucht
Die Händler an ihre Plätze gebracht und das ganze Treiben aus Sicherheitsgründen immer wieder geprüft werden. Die Ha-Ka-Ge sucht daher händeringend nach Helfern für die Aufstellung der Straßensperrschilder. Diese Tätigkeit für kräftige Männer können die vorwiegend weiblichen Ha-Ka-Ge-Mitglieder nicht ausführen und der Bauhof verfügt an Samstagen nur über eine Notbesetzung.
Die Außenbestuhlung der "Wirtschaft am Viehmarkt", die sich Mitte Mai hier etablierte, stört nicht. Im Gegenteil, sie ist sogar willkommen als Sitzgelegenheit mit Tischen, an denen die Markthändler einen Ha-Ka-Ge-Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen können. Nach Bekunden des Veranstalters und einiger Händler "wäre es schön, wenn auch die Wirtschaft ihre Türe öffnet". "Die Getränke können wir uns selbst holen", meint ein Beschicker aus dem Schweinfurter Raum.
Mehr Personal notwendig
Zwar bestätigt die Geschäftsführerin der "Wirtschaft", Jutta Weimer, dass die Außensitzplätze "sehr gut angenommen werden. Es gibt auch keine Kritik von den Anwohnern und immer mehr Gäste kommen regelmäßig", fügt sie hinzu. Doch tut sich ein anderes Problem auf: Wer bis spät in die Nacht hinter dem Tresen steht, dem ist nicht danach zumute, morgens um neun Uhr wieder das Lokal zu öffnen. Weimer ist ohnehin auf der Suche nach Hilfskräften. Sie könnte sich vorstellen, dass eine versierte und eingewiesene Kraft "diesen Job vielleicht übernimmt", was einer Win-Win-Situation gleichkommt.
Für den Flohmarkt wäre die "Wirtschaft" ein zusätzliches Geschäft und natürlich Werbung in eigener Sache. Nach dem Leitsatz "Einigkeit macht stark" wäre eine Kooperation von Verein und Gastronomie nur zu begrüßen.
Die Veranstaltung am ersten Samstag des Ferienmonats beurteilen die Marktbeschicker von "erstaunlich gut" bis "die Leut gucken nur". Julia Keidel meint: "Aus unserer Sicht war es mit 49 Marktständen eine gelungene Sache".