Die Vorsitzende der Untererthaler Karnevalsgesellschaft hatte ihren Rücktritt lange angekündigt, doch bei der Jahreshauptversammlung wollte niemand in ihre Fußstapfen treten. Zweiter Anlauf folgt.
Im Zeichen des Wechsels stand die Jahreshauptversammlung der Untererthaler Karnevals-Gesellschaft (UKG). Was schon länger die Runde machte - der Rücktritt der Vorsitzenden und ein neuformierter Vorstand - erreichte im Wahlgang sein vorläufiges aber nicht endgültiges Ziel. Denn das Führungsteam ist nicht vollständig besetzt. Besonders schmerzlich: Die Abdankung der Vorsitzenden Sandra Lenhard, für die sich kein Nachfolger fand. Seit acht Jahren an der UKG-Spitze, möchte sie ihr Amt niederlegen zumal sie nicht mehr im Stadtteil wohnt. Obwohl schon im letzten Jahr angekündigt, fand sich aktuell niemand, der diese Verantwortung übernehmen will.
Die Scheidende versuchte Mut zuzusprechen indem sie ihre Bereitschaft bekundete, einem künftigen Vorsitzenden als Stellvertreterin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Auch Vize-Vorsitzender Manuel Wurst stellt sich aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wahl. Doch die gut gemeinten Worte fruchteten nicht.
Sandra Lenhard versah ihr Amt als UKG-Obere mit viel Herzblut. "Ich bin in den Verein hineingewachsen. Ihr habt aus mir das gemacht, was vor euch steht. Ich liebe diesen Verein", bekannte sie im Saal des "Goldenen Kreuz". Ein Bekenntnis künftiger Solidarität aber auch der Sorge um das Weiterbestehen der Stadtteil-Karnevalisten.
Sechs Monate Aufschub
Immerhin konnten Mona Heilmann und Eileen Wüscher als Kassier und Schriftführerin für den neuen Vorstand gewonnen werden. Auch die Beisitzer und die Kassenprüfer stehen mit kleinen Änderungen zur Verfügung. Doch ohne "Chefin" und ihre rechte Hand geht es rechtlich nicht. Die UKG hat jetzt sechs Monate Zeit einen neuen Vorsitzenden zu finden. Bis dahin wird Lenhard die Untererthaler "Fosenöchter" kommissarisch führen müssen.
Ehrungen für treue Mitglieder
Für langjährige Mitgliedschaft zeichnete die Vorsitzende Harald Koch, der 30 Jahre Vereinsmitglied ist und Sabine Koch (20 Jahre) mit der Treueurkunde aus. Die Würdigung erhalten im Nachgang Stefanie Fischer, Sabine Hofmann, Christian Schipper und Susanne Stolz (alle 30 Jahre) sowie Roberto Greiner (20 Jahre).
In ihrem letzten Jahresbericht ließ Lenhard die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren, zu denen beispielsweise das Sommerfest, die "cold water challenge" für einen guten Zweck und das Sonntagsbrunch mit Proklamation des Prinzenpaars gehörte. Ihr Dank galt den Aktiven, die an zehn Wochenenden bei auswärtigen und eigenen Veranstaltungen unterwegs waren. In Erinnerung an die gut besuchten Sitzungen in der Erthalhalle und das "volle Haus" beim Männerballett-Turnier, betonte die Vorsitzende: "Jeder Einzelne von euch ist wichtig, denn euch verdanken wir unseren guten Namen auf den ich stolz bin".
Eintrittsalter herabgesetzt
Der Rückblick der Trainerinnen zeigte eine detaillierte Übersicht zu den Aktivitäten und den Leistungsstand. Auch im Trainer-Pool gibt es einige Veränderungen. Zudem wird das Eintrittsalter für die Kinder in die Jugendgarde herabgesetzt. Ebenso halten Neuerungen in der Jugend-Showtanzgarde Einzug. Interessierte Trainerinnen sind übrigens immer willkommen.