Karneval in Rio? Kein Problem für die Fuschter

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Gerne bei jedem Ulk dabei - die Fuchsstädter Damenwelt und die Frauensportvereine.
Gerne bei jedem Ulk dabei - die Fuchsstädter Damenwelt und die Frauensportvereine.
Foto: Winfried Ehling
"Mein Teddy ist mir der Liebste am Strand von Copacabana. Der kriegt keinen Sonnenbrand." Foto: Winfried Ehling
"Mein Teddy ist mir der Liebste am Strand von Copacabana. Der kriegt keinen Sonnenbrand." Foto: Winfried Ehling
 
Die ganze Welt ist Samba. Die Tänzerinnen waren ein echter Hingucker im sommerlichen Faschingszug. Foto: Winfried Ehling
Die ganze Welt ist Samba. Die Tänzerinnen waren ein echter Hingucker im sommerlichen Faschingszug. Foto: Winfried Ehling
 
Ein ausgiebiges Bad in der Menge für König Momo mit dem goldenen Schlüssel. Bürgermeister René Gerner fühlte sich im royalen Gewand augenscheinlich wohl. Foto: Winfried Ehling
Ein ausgiebiges Bad in der Menge für König Momo mit dem goldenen Schlüssel. Bürgermeister René Gerner fühlte sich im royalen Gewand augenscheinlich wohl. Foto: Winfried Ehling
 
Der "Erlöser" am Kranhaken musste sich erst etwas "einbaumeln", bevor er Stand auf dem Zuckerhut fasste. Foto: Winfried Ehling
Der "Erlöser" am Kranhaken musste sich erst etwas "einbaumeln", bevor er Stand auf dem Zuckerhut fasste. Foto: Winfried Ehling
 
Die Fuschter Musikanten bliesen diesmal niemanden den Marsch. Dafür gab südamerikanische Samba. Für den Ohrwurm "Copacabana" fehlten allerdings die Noten. Foto: Winfried Ehling
Die Fuschter Musikanten bliesen diesmal niemanden den Marsch. Dafür gab südamerikanische Samba. Für den Ohrwurm "Copacabana" fehlten allerdings die Noten. Foto: Winfried Ehling
 
Sonne, Sound und Cocktails am berühmten Strand von Rio de Janeiro war ganz nach dem Geschmack der Statisten und des Publikums. Foto: Winfried Ehling
Sonne, Sound und Cocktails am berühmten Strand von Rio de Janeiro war ganz nach dem Geschmack der Statisten und des Publikums. Foto: Winfried Ehling
 
Jubel über die gewonnene Wette. Klein und Groß freuen sich mit den Akteuren und dem Bürgermeister über den Sieg. Foto: Winfried Ehling
Jubel über die gewonnene Wette. Klein und Groß freuen sich mit den Akteuren und dem Bürgermeister über den Sieg. Foto: Winfried Ehling
 

Das Bayernwerk wettete mit der Gemeinde Fuchsstadt, dass die es nicht schaffe, in fünf Stunden Brasilien nach Unterfranken zu holen - da kannten sie die Fuschter aber schlecht...

Die Fuschter haben schon wieder gewonnen. Nach dem "großen Wurf", dem Sieg beim Bezirksentscheid im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", gelang den Füchsen ein weiterer Clou, der nicht nur 3000 Euro einbrachte, sondern auch einen Faschingszug im Juni mit anschließendem närrischen Treiben auf dem Festplatz.

Wette war der Anfang

Das in Fuchsstadt wieder beheimatete Bayernwerk, das 2021 seinen 100. Geburtstag feierte, ging im Rahmen der "Dorfhelden-Tour "mit der Gemeinde eine Wette ein, dass es der Ort nicht schafft, innerhalb fünf Stunden den "Karneval in Rio" auf dem Festplatz darzustellen.

Bayernwerk-Repräsentantin Christine Pfaff wusste sehr wohl um den gutbestellten, ideenreichen Faschings-Club in der Gemeinde, riskierte es aber trotzdem. Ihr Trumpf waren "fiese Ideen" - nämlich die geharnischten Vorgaben, die bis 14 Uhr erfüllt sein mussten.

Eine harte Aufgabe

Ein Karnevalsumzug mit mindestens vier Wägen, eine echte Gruppe Samba-Tänzerinnen einschließlich Samba-Trommlern und den Zuckerhut mit Cristo Redentor, der Monumentalstatue auf dem Wahrzeichen Rio de Janeiros. Dazu kamen ein Copacabana -Strand mit Sonnenanbetern, eine Cocktail-Bar und das Lied "Copacabana" von Barry Manilow, das die Musikkapelle spielen muss sowie am Ende mindestens 500 Faschingsverrückte auf der Partymeile. Und das alles in 300 Minuten.

TV Mainfranken filmte

Wie Pfaff informierte, ist Fuchsstadt nach Bodenmais, Neufahrn und Sulzfeld im Grabfeldgau der vierte Ort, in dem das Bayernwerk die Wette anbot. Als Veranstalter nahmen die Bayern-Stromer die Moderatoren und Filmleute der Dorfhelden-Tour von TV Mainfranken mit ins Boot, die das Spektakel aufzeichneten, das am 18. Juni auf TV Mainfranken ausgestrahlt wird. Wie Pfaff verriet, ist in der 24. Kalenderwoche auch ein Auftritt in Ramsthal geplant, wo ein Potsdamer Künstler zum 900. Dorf-Jubiläum die Bayernwerk-Station künstlerisch gestaltet.

Nach 13 Uhr fing ein Rumoren am Kindergarten an, wo sich der Sommer-Gaudiwurm aufstellte. Um Punkt 14 Uhr zog er los - musikalisch kräftig unterstützt -, um über die Obere Dorfstraße und den Wiesenweg in den Festplatz einzuziehen. Wer die feierfreudigen Fuchsstädter kennt, kann sich vorstellen, was da abging. Sieben bunt dekorierte Fahrzeuge, alle besetzt mit kostümierten und gut gelaunten Menschen, feierten den so lange abgetauchten Fasching.

Bürgermeister als König

Brasilianisches Flair mit Sambatänzerinnen und -trommlern, Maskierte im bunten Kostümen und natürlich der Boss des südamerikanischen Karnevals, König Momo alias René Gerner, im tiefblauen Gewand mit Krone, bildeten das Zentrum des Zugs auf dem Weg zum Festgelände. Wieso drängte sich eigentlich der Eindruck auf, dass da oben nicht der Rathauschef, sondern der leider nicht mehr auf der Welt weilende Rio Reiser steht, der so gerne "König von Deutschland wär"?

An der Strandbar, neben dem Zuckerhut, tummelte sich Durstige, um ihre Kehlen mit Caipirinha und Cuba libre zu benetzen. Apropos Zuckerhut: Da musste noch die Christusstatue rauf. Der "Erlöser" fand sich in einem Mutigen, der in einer Schlaufe am Kranwagen hängend das Wahrzeichen Rios zunächst etwas hilflos umkreiste, bevor seine Füße auf den zuckrigen Hut setzte . Und damit waren die Forderungen erfüllt.

"Ihr seid unschlagbar!"

Was war mit den 500 Menschen? Diese Zahl wurde locker erreicht. Das Dorfhelden-Team zählte 712 Personen auf dem Platz. Die Musiker schwächelten allerdings etwas. Für den Ohrwurm "Copacabana" besaßen sie keine Noten. Sie durften ersatzweise eine andere Samba auflegen. Damit war die Wette gewonnen und Christine Pfaff bekannte: "Ihr seid unschlagbar!"

"Ich bin glücklich und stolz", räumte auch "König René" mit seinem Dank an alle Akteure ein. Gefragt, wofür die 3000 Euro verwendet werden, erfuhr das Publikum, dass das Geld zunächst in die Vereinsring-Kasse fließt und dann beraten wird, welchem Zwecke sie dienen soll.

Dem Vernehmen nach hatte die Copacabana noch etwas länger geöffnet. Die Aufräumarbeiten begannen am nächsten Morgen.