Eine Rekord-Teilnehmerzahl verzeichneten die Schützen beim Almrausch-Bogenturnier. Geschossen wurde dabei auf Plastiktiere, mit einfachen und auch modernen Hightech-Bögen.
Sind die Felder abgeerntet und weht der Herbstwind, dann ist die Zeit für das jährliche Bogenturnier beim Schützenverein Almrausch gekommen. Heuer war es das 23. Turnier mit einer Rekord-Teilnehmerzahl von 139 bundesweit angereisten Schützen.
Bogenreferent Wolfgang Hahn freut sich: "Der Besucherrekord ist ein deutliches Zeichen, dass unser Turnier beliebt ist." Geschossen wird auf die dreidimensionalen Plastiktiere, die keinen Schmerz spüren und auch bei heftigem Wind nicht davonlaufen. Fuchs, Hase, Wildschwein, Hirsch und Bär lassen grüßen. Es sind dieselben Tiere wie im Vorjahr. "Das fachgerechte Aufstellen dieser Plastiktiere in die Natur braucht viel Zeit", spricht Hahn von zwei Tagen Aufbau.
In Sechsergruppen bewegen sich die Schützen auf diese Ziele im Turnier zu.
Verschiedene Klassen
Zum Einsatz kommen die verschiedenen Bogenklassen: vom einfachen Primitivbogen bis hin zum Hightech-Compoundbogen, der gewichtsmäßig exakt austariert ist und über eine Zieleinrichtung verfügt. Die Compound-Kraft wird über eine flaschenzugähnliche Spannmechanik verstärkt. Nein, noch ist beim Compoundbogen kein Computer im Einsatz. Vielleicht bringt die Zukunft auch in diesem Bereich entsprechende Weiterentwicklungen. Da wirken die ohne Visier instinktiv geschossenen Primitivbogen ziemlich archaisch. Kurz die Sehne spannen und gewissermaßen aus der Hüfte heraus zielen: Und der Pfeil von geübten Schützen trifft sein Ziel.
Auch bei Wind und Wetter.
Das Wetter ist entscheidend
Kalter Wind wehte am Sonntagmorgen kräftig über die Felder des Jungen Haag, und in den ganz frühen Stunden gab es sogar leichten Frost. "Die Abweichung des Pfeils bei solchem Wind muss der gute Schütze einkalkulieren können", sagt Hahn. Schütze Harald Siebrecht aus Kassel ist begeistert: "Ich liebe diese raue Natur und komme seit Jahren gern zum Bogenturnier der Almrausch-Schützen nach Neuwirtshaus." Mit seinem Langbogen trifft er den Hirschen mitten ins Herz: "Blattschuss".
Extra dafür angereist
Die weiteste Anreise hatten Schützen aus dem Sauerland. Viele kamen aus dem benachbarten Hessen, aus der Schweinfurter Gegend oder Rhön-Grabfeld. Insgesamt waren es rund 15 Vereine.
Stolz sind die Almrausch-Schützen auf ihre erste Jugendmannschaft, die sich die Meisterschaft im Gau Rhön-Saale holte. Eine Erwachsenen-Mannschaft für das Bogenschießen gebe es daheim nicht, so Hahn. "Aber wir sind im Aufbau", versichert er. Hauptsache sei, dass die Jugendarbeit für die Sechs- bis 17-Jährigen gut funktioniere. Hahn bestätigt die Rückmeldung der Eltern: "Seit dem Bogenschießen hätten sich die schulischen Leistungen der Kinder merklich gebessert." Der letzte Wettkampf in diesem Jahr ist am Samstag, 12. September. Erst dann kann die endgültige Jahreswertung aufgestellt werden.