Gemütlich und stimmungsvoll: Auf dem Adventsmarkt in den Diebacher Gaden erleben Besucher eine besondere Atmosphäre.
Außerhalb der Diebacher Gaden war am Samstag bei nasskaltem Wetter und erheblicher Parkplatzenge kaum eine vorweihnachtliche Stimmung auszumachen. Gegen Einbruch der Dunkelheit füllte sich der historische Gadenhof mit immer mehr Besuchern. Besonders die ganz jungen Gäste wollten das Christkind Marie Gensler sowie ihre Engelchen Julie Ebert und Isabella Gärtner erleben. Die weihnachtliche Botschaft erklang von der Kirchentreppe der alten Wehrkirche, wo Marie anschließend weihnachtliche Geschichten aus dem goldenen Buch vorlas.
Die Diebacher Blaskapelle sorgte für den musikalischen Rahmen auf dem Adventsmarkt. Die ansässigen Vereine kümmerten sich um das leibliche Wohl mit Glühwein, Punsch und Bratwurst oder Reibekuchen. Für große und kleine Leckermäuler gab es frisch von Hand gerührte Mandeln aus dem Kandierkessel und Kaiserschmarrn aus der Pfanne. Auch private Stände lockten mit Spezialitäten.
Attraktive Ziele für die Besucher des Diebacher Adventsmarkts sind unbestritten die geschmückten und toll erleuchteten Gaden. In denen haben auch heuer wieder viele Anbieter ihre handgefertigten Waren offeriert. So zum Beispiel Gunda Keul aus Poppenroth mit ihren Strick- und Häkelwaren: "Die Wolle für diesen Schal kostet mich sieben Euro, und ich stricke etliche Stunden daran." Wenn ihr die Handarbeit das gesamte Jahr über nicht so viel Spaß bereiten würde, dann wäre sie nicht hier.
Filigrane Handarbeit
"Umgerechnet komme ich noch nicht einmal auf 50 Eurocent Stundenlohn", rechnet Keul vor. Aber sie ist mit ihrem Verkaufsstand begeisterter Stammgast in den Diebacher Gaden: "Ich bin bereits das achte Jahr hier". Mützen, Taschen und Schmuck, alles von Hand gefertigt, wird in anderen Gaden angeboten. Die Besucher wie Kain Schmitt sind auf der Suche nach dem Besonderen, das es andernorts nicht gibt. Freilich ist auch weihnachtliches Dekor angesagt. So zum Beispiel tolle Sterne, die glitzern, oder filigran ausgearbeitete Schippbögen. Manche Besucher sind von den Schildern mit besonders lustigen Sprüchen begeistert, so zum Beispiel: "Eine echte Prinzessin hat nie zu viele Kleider, sondern nur zu wenig Schrank".
So ein gemütlicher Adventsmarkt ist ein Forum für nette Gespräche und dient dem Abbau von Alltagsstress. Man trifft Leute, die man längere Zeit nicht sah. Oder man lernt neue Gäste kennen, so wie jene Reisgruppe aus Paderborn, die sich auf ihrer Heimreise spontan für einen Besuch dieses Adventsmarktes entschloss. "Wir werden den daheim weiterempfehlen", sagen sie.