Händler testen zweiten Markttag in Hammelburg

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An den Samstagen zieht der Wochenmarkt Kunden in die Innenstadt. Foto: Archiv/Arkadius Guzy
An den Samstagen zieht der Wochenmarkt Kunden in die Innenstadt. Foto: Archiv/Arkadius Guzy

Der grüne Wochenmarkt am Samstag ist seit anderthalb Jahren etabliert. Einige Anbieter wollen nun auch unter der Woche verkaufen. Ab Mittwoch, 29. Oktober, probieren sie es aus.

Gibt es genug Nachfrage, dass sich ein zweiter Markttag in Hammelburg lohnt? Einige Händler des grünen Wochenmarkts wollen das herausfinden. Einige Wochen lang bauen sie ihre Stände auch am Mittwoch von 9 bis 14 Uhr auf dem Marktplatz auf. Am Mittwoch, 29. Oktober, findet der Versuch zum ersten Mal statt.

Mit dabei ist die Bäckerei Emmert, der Gemüsehändler Michele Gentile und die Floristin Kathrin Sell. Auch der Messerschleifer will sich bei einem der nächsten Male beteiligen und ab der kommenden Woche stößt der Feinkosthändler zu der Gruppe dazu. Für diesen Mittwoch war für ihn die Vorlaufzeit zu kurz.

Denn erst am Montag hat die Stadt den Verkauf auf dem Marktplatz genehmigt. Es ist keine Festsetzung eines zusätzlichen Markttags, sondern eine vorläufige Erlaubnis für die Dauer der Probephase.

Die Anregung dazu kam von Michele Gentile. "Ich bin von Kunden angesprochen worden, warum wir nicht auch unter der Woche verkaufen", sagt der Gemüsehändler aus Estenfeld. So habe er die Idee für einen zweiten Verkaufstag schon lange mit sich herumgetragen. Vor etwa drei Wochen kam die Sache dann kurzfristig in Gang. Walter Emmert organisierte Gespräche und die Genehmigung.

"Der Bedarf ist da. Wir merken es selbst", erklärt Bäcker Emmert. Sein Verkaufswagen auf dem Wochenmarkt spreche Kunden an, die sonst nicht in seinen Laden kommen. Gentile, der an zwei Tagen in der Woche auch in Kitzingen verkauft, ist mit dem Hammelburger Markt am Samstag zufrieden. Dass das Angebot gut angenommen werde, bestätigt auch Kathrin Sell. Die Floristin nimmt erst seit Frühjahr am Wochenmarkt teil. Da sie sonst nur auf Bestellung arbeitet, ist ihr der spontane Kundenkontakt wichtig.

Sebastian Hose vom Verein für Wirtschaft und Stadtmarketing (VWS) unterstützt die Probephase. Denn auch er ist mit dem Wochenmarkt bisher zufrieden. "Es gibt positive Resonanz - auch von denen, die den Wochenmarkt anfangs kritisiert haben", erklärt der VWS-Vorsitzende.

Einzig die lange Öffnungszeit bis 15 Uhr ließ sich nicht halten. Der Kundenstrom ist kurz nach Samstagmittag meist schon abgebrochen. Allerdings war das bereits vorher erwartet worden. Die Verkaufszeit wurde etwas reduziert.

Der zusätzliche Markttag soll dem grünen Wochenmarkt, den die Marktgilde organisiert, keine Konkurrenz machen. Er kann aber vielleicht dem Mittwoch als Einkaufstag neuen Schwung verleihen. Denn dieser Tag der Woche gilt unter den Hammelburger Einzelhändlern allgemein als umsatzschwach. Die Ärzte, laut Hose bedeutende Frequenzbringer, haben am Nachmittag geschlossen. Die meisten Banken zogen vor einiger Zeit nach und strichen den Mittwochnachmittag aus den Öffnungszeiten. Daraufhin reduzierten auch einige Händler ihre Geschäftszeiten.

Ob und in welcher Form der Mittwoch als Markttag funktionieren kann, muss die Versuchsphase zeigen. "Man muss es einfach mal ausprobieren und abwarten, wie die Kunden auf das zusätzliche Angebot reagieren. Wir lassen uns überraschen", meint Gentile.