Geldspende für Krankenhaus
Autor: Redaktion
Hammelburg, Donnerstag, 20. April 2017
Die Afrika Hilfe Franken unterstützt eine Klinik in Laayun in der Westsahara. Mit Spendengeldern konnten dort viele Renovierungsarbeiten ausgeführt werden.
Zu einer Spendenübergabe kamen im Februar im Hospital des Flüchtlingslagers Laayun (Westsahara) der Chefarzt Khalil, ein Vertreter des Gesundheitsministeriums der RASD und Uwe Tobaben, als Vertreter von Afrika Hilfe Franken, zusammen. Mohamed Badati aus Leipzig, der Stellvertreter der Polisario in Deutschland ist, fungierte als Dolmetscher. Khalil freute sich über weitere 5000 Euro an Spendengeldern sowie das mitgebrachte Verbandsmaterial und andere Hilfsmittel. Dadurch bleibt von seinem Budget mehr Geld für dringend benötigte Medikamente übrig. "Endlich ist es wieder ein Krankenhaus, dank Afrika Hilfe Franken. Ohne Euch hätten wir das nicht geschafft", erklärt er.
Im Gegenzug legte er eine detaillierte Aufstellung vor, was mit den vorangegangenen Spenden von immerhin 25 000 Euro gemacht wurde. So ist der total zerstörte Bereich Veterinär komplett wieder aufgebaut. Besucher dürfen die Räume nicht mehr betreten und die Proben nur noch von außen durch ein Fenster gegeben werden. Am linken Krankenhaustrakt sind alle Wände trockengelegt worden und durch Wind bedingte Sandanhäufungen beseitigt. Beschädigte und leckende Wasserleitungen sind ausgegraben und ersetzt worden, letzte Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.
Damit ist zugleich der Zustand des hohen Wasserverbrauchs deutlich gesenkt worden. Die Patientenzimmer und Flure sind gestrichen und überall sind neue Decken eingezogen worden, alle Zimmer haben staubdichte Fenster bekommen. Das gesamte Dach des Hospitals ist mit einer Zementschicht bedeckt, so dass jetzt die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das Wellblech bei Stürmen nicht mehr abgedeckt werden kann.
Die Küche ist komplett gefliest und seitdem gibt es ein Verbot, dass Besucher innerhalb des Krankenhausbereiches Tee und Speisen auf mitgebrachten Holzkohleöfen zubereiten.
Schließlich wurde ein 130 Zentimeter hoher Wall rings um das Krankenhaus aufgeschüttet. Zum einen soll er das Regenwasser aufhalten und umleiten, falls es wieder zu Überschwemmungen kommt und zum zweiten können Besucher nur noch über eine Zufahrt auf inzwischen festgelegte Parkplätze gelangen. Dies vermindert aufgewirbelten Staub, der bisher in die Zimmer gezogen ist.
Stromleitungen werden erneuert
Mit dem neuen Spendengeld sind folgende Maßnahmen geplant: Für ca. 800 bis 1000 Euro will er dringend benötigte Spezial-Medikamente kaufen. Vom restlichen Geld kann nun endlich das desolate Stromnetz in Angriff genommen werden. Alle offen herumliegenden Leitungen sollen erneuert und isoliert unter der Erde verlegt werden, weil die alten Leitungen an vielen Stellen offen oder beschädigt sind. Bei nur wenigen Tropfen Nässe führt das derzeit zu Kurzschlüssen. In solchen Fällen muss dann mit Autoscheinwerfern als Lichtquelle behandelt werden, die mittels Kabel direkt mit einer Autobatterie verbunden sind, während ein Auto mit laufendem Motor draußen steht. Außerdem soll das solarbetriebene Netz erweitert werden, indem zusätzliche Panels angeschafft und montiert werden.Allerdings plagt ein sehr dringliches Problem die Verantwortlichen: Es gibt nur zwei Zahnarztstühle für alle fünf Flüchtlingslager und damit etwa 200 000 Menschen. Und selbst die sind nur noch bedingt funktionsfähig. Derzeit befinden sich erstmalig überhaupt seit Bestehen der Lager zwei Zahnarztstudenten dort. Die Lage sei dramatisch. Der Zustand der Zähne fast aller Erwachsenen ist teils unbeschreiblich. Doch auch viele Jugendliche sind schon betroffen. Einerseits kommt das vom hohen Zuckergenuss im traditionellen Tee und andererseits vom aggressiven Wasser, das den Flüchtlingen zur Verfügung steht. Dazu kommt die oft mangelnde Zahnpflege, vor allem bei den Kindern. An Zahnersatz ist aus Kostengründen erst gar nicht zu denken.