Am Frobenius-Gymnasium ging es rabenschwarz zu: die Theatergruppe widmete sich Klassikern und dem schwarzen Humor.
Schaurig düster und leer präsentierte sich das Bühnenbild zu den Aufführungen der Theatergruppe aus dem Frobenius-Gymnasium Hammelburg. Sogar die Schauspielerinnen und Schauspieler trugen dunkle Farben. Nur wenn es nötig war, gab es farbige Bekleidung, und nur die wirklich wichtigen Requisiten wurden verwendet. So wurden die Dialoge und die Handlung richtig in Szene gesetzt und unterstrichen das rabenschwarze Thema: "Der Tod steht über allem - schau ihm endlich in die Augen".
Voll besetzte Aula Trotz des Themas endeten nicht alle Stücke mit einem Ableben, sondern zeigten beispielsweise Sackgassen im Leben auf. Und trotz des ernsten Themas gab es genügend Gelegenheit zu schmunzeln - aus echter Begeisterung, aber auch darüber, dass sich durch manche Stücke feiner schwarzer Humor zog.
Die Darsteller präsentierten sich ausdrucksstark und rezitierten lange Textpassagen auswendig. Dabei schafften sie es, die Zuschauer dermaßen in den Bann zu ziehen, dass teilweise eine gespannte Stille entstand, bei der man eine Stecknadel hätte fallen hören. Dabei war die Aula vollbesetzt, sogar Extra-Stühle wurden noch eilends herbei geschafft.
Zum ersten Mal auf der Bühne "Wir haben heute einige Premieren zu feiern", erklärte Lehrerin Eva-Maria Conrad, die für die über 20-köpfige Theatergruppe verantwortlich ist, "über die Hälfte der Darsteller sind Fünftklässler und stehen damit zum ersten Mal auf der Bühne in der Aula. Außerdem haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal Theater als Profilfach, in dem es mündliche Klausuren gibt, die ins Abitur eingebracht werden können.
Diese Schülerinnen und Schüler präsentieren ebenfalls ein Stück, das sie selbst einstudiert haben. Außerdem haben wir dieses Mal nicht ein gemeinsames, sondern mehrere kleine Stücke, die sich die Mitglieder der Theatergruppe selbst ausgesucht haben." Es war überraschend, was sich die Schülerinnen und Schüler von der fünften bis zur elften Jahrgangsstufe ausgesucht hatten. Mit "Die Brücke am Tay" sowie "Silvesternacht" von Theodor Fontane und "Der Tantenmörder" von Frank Wedekind wurden ganz klassische Stücke ausgesucht. Über ein halbes Jahr wurde geprobt. Stilsicher wurden die Klassiker dem Publikum präsentiert. Die Schülerinnen und Schüler des Profilfachs brachten das moderne Stück "Wie ich ein Fisch wurde" von Günter Kunert zum Besten.
Damit setzten sie einen Appell an die Menschlichkeit, aber auch daran, dass man sich nicht allem anpassen und unterwerfen muss, was Zeit oder Politik mit sich bringen. Die Stücke wurden mit viel Applaus bedacht. Direktor Helmut Schreiner war voll des Lobes und dankte den Akteuren, allen voran der Leiterin der Theatergruppe. Dem schloss sich der Elternbeirat an.