Das Marktfest in Elfershausen will wieder mehr Besucher anlocken. Das gelang auch schon am Wochenende, nur die Bilanz für den verregneten Sonntag fiel nicht so gut aus.
Das Marktfest zeigte heuer mit einem angenehm sonnigen Feiertag und einem verregneten Sonntag beide Seiten einer Medaille. Die Traditionsveranstaltung - monatelang geplant und vorbereitet von einem Stab aus Organisatoren und Ideengebern - avancierte zwar nicht zum "August-Hit", zeigte aber doch einen Aufwärtstrend.
Der Bieranstich, mit dem Bürgermeister Karlheinz Kickuth 20 Liter Freibier unter die Leute bringen wollte, ließ eine Vorahnung zu. Die zielgerichtete Arbeit ging ihm nicht so recht von der Hand. Erst wollte der Zapfhahn nicht in das Spundloch, dann zielte der lederhosenbekleidete Rathausobere knapp daneben und schlug den Verschluss ab. Eine Reparatur mit dem Schraubenzieher misslang, und es musste ein neuer Verschluss her, bis die erste schaumgekrönte Maß nach rund zehn Minuten aus dem Fass floss, die Kickuth und Blau-Weiß-Präsident Jürgen Seit - biergeduscht - anbieten konnten.
Steinhebe-Wettbewerb
Als echte Bereicherung erwies sich die Wiederaufnahme des Steinhebe-Wettbewerbs, der vor fünf Jahren eingestellt wurde. Seinerzeit eine "lockere Übung" für Profis und Bodybuilder, beteiligten sich diesmal nur Männer aus dem Markt und Bad Kissingen. Der ehemalige deutsche Meister, Willi Sell, fungierte als Schiedsrichter im Schlosshof. Zum Start mit 300 Pfund hielten alle sieben Bewerber mit. Auch die nächste Last, 325 Pfund, brachte noch jeder Kandidat aus der Halterung, wenn auch mit recht unterschiedlichen Höhen. Der dritte Ruck mit einem Gewicht von 375 Pfund musste zeigen, wer Champion ist. Denn die drei Ergebnisse wurden addiert und ergaben den Sieger. Vor dem letzten Zug lagen Christof Baier und Björn Rasch mit jeweils insgesamt 200 Zentimetern gleichauf. Der Bad Kissinger Maurer Baier legte mit nochmals 80 Zentimetern die Latte jedoch zu hoch für den heimischen Rasch, der aufgeben musste. Den Sieger aus der Kreisstadt begleiteten 100 Euro und ein Pokal nach Hause. Zweiter wurde René Roth aus Elfershausen.
Die Musik gefiel
Als weitere, positive Variante empfanden viele Besucher die musikalische und die künstlerische Ausstattung des Marktfests. Auf diesem Sektor wurde einiges geboten, das ein solches Fest zum Erlebnis werden lässt. Country- und Schlagersänger Franz Wassmer gab als "Franken-Franz" der August-Ullrich-Straße den richtigen Beigeschmack zu Steaks und Bratwürsten des Gasthauses Stern. Ein Stück weiter bot Klaus Emmerling Musik und Zauberei.
Mundartsänger Konrad Albrecht unterhielt die Gäste vor dem Erthal-Schloss und zeichnete nebenher noch Zehn-Minuten-Portraits, und das junge Duo "Drain-plug", die Obererthaler Dorfmusik, Urbi, die Eschenbacher Alphornbläser und Sebastian Voll hauchten dem Schlosshof tonales Leben ein. Nicht vergessen seien die "Glücks-DJs", die Samstagnacht für Stimmung sorgten, und Elke Drescher, die im Festzelt der Sportfischer unterhielt, die sich - wieder einmal - zahlreicher Gäste erfreuten. Im Hey-Hof präsentierte das junge Würzburger "Duo Arcoiris" seine Jonglage.
Nicht alle Händler zufrieden
Die "Blaulicht-Area", von den Feuerwehren Elfershausen, Machtilshausen und Hammelburg, dem THW Bad Kissingen sowie der Leitzentrale Schweinfurt bestückt, formierte sich leider nur am verregneten Sonntag. Während der nördliche Teil der Schlossstraße von einem ansehnlichen Flohmarkt beschickt war, siedelten sich im südlichen Teil die Künstler und Kunsthandwerker an, darunter auch der heimische Bildhauer Peter Lorenz Emmert. Eine Ausstellung historischer Traktoren und Mopeds unter Leitung des AMSC Hammelburg war in der Domstraße zu bewundern. "Alles in Butter", sollte man meinen. Doch der Dauerregen am Sonntag und zahlreiche andere Veranstaltungen im Unkreis knabberten deutlich an den Gästezahlen.
Dazu kamen erhebliche Lücken in den Reihen der Marktbeschicker. Sie entstanden einerseits durch lebensnotwendige Rettungswege, die freizuhalten waren, aber auch durch angemeldete Marktbeschicker, die zwar den Platz mieteten, aber nicht erschienen, wie etwa in der Marktstraße, wo ein gepachtetes Areal von 16 Metern leer blieb.
Dennoch zeigten sich die meisten Händler zufrieden. So beendete die Betreiberin eines Ramsthaler Bauernladens ihr Geschäft vorzeitig, weil sie so gut wie ausverkauft war. Dirk Rauch und seine Mutter zeigten sich durchaus erbaut vom Absatz an ihrem Schmuck- und Uhrenstand. "Wir sind zufrieden mit dem Geschäft - insbesondere am Feiertag", bestätigten sie. Auch die Familie Göbel, die extra aus Urspringen anreiste, um ihre lukullischen Spezialitäten anzubieten, sowie Christian Reusch vom heimischen "Potatishof" - auch als Kartoffelhof bekannt - äußerten sich positiv über das Marktgeschäft. Etwas enttäuschend war das Ergebnis - vor allem am Sonntag - für die Webstube Gräfendorf von Silvia und Wolfgang Kisperth, die ihre Premiere so kommentierten: "Es haben zwar viele geschaut, aber kaum einer gekauft." Wer "sicherlich nicht mehr wiederkommt", ist eine Suhler Geschäftsinhaberin, die Töpfereien und hochwertige Porzellangefäße anbot. "Hier geht nichts. Es wäre besser gewesen, ich wäre zuhause geblieben", so die Beschickerin.