Erinnerungen an einst wurden wach beim Schülertreffen des Jahrgangs 1946/7 in Hammelburg.
Zum Klassentreffen anlässlich des 75. Geburtstags trafen sich die ehemaligen Schulkameradinnen und Schulkameraden der Jahrgänge 1946/7 in der Saalestadt, wo die nicht mehr in Hammelburg Beheimateten Neues, Erinnerungen und jede Menge Austausch erwartete.
Organisiert von Wolfgang Baier trafen sich 19 Ehemalige zunächst zm gemeinsamen Abendessen. Für den nächsten Tag waren einige Besichtigungen geplant. Die weiteste Anreise hatten Teilnehmer aus Oberschleißheim und Schwandorf. Die Zahl der beiden Jahrgänge betrug seinerzeit - nach Mädchen und Buben getrennt - 70 Schulanfänger in den ersten Klassen. Nicht einmal ein Drittel war gekommen. Von den 70 sind bereits 22 Ex-Mitschüler gestorben.
Das Interesse galt beim Spaziergang der kürzlich fertiggestellten Bahnhofstraße, deren neuer Zuschnitt eine ehemalige Bewohnerin als "gewöhnungsbedürftig" bezeichnete. Der langjährig in Hammelburg beheimatete Peter Aretz traute beim Anblick seinen Augen nicht. "Es muss einen Architekten- oder Ingenieurbüro geben, das durch ganz Deutschland reist und überall diese Lösung exerziert - denn wir in Schwandorf haben genau eine Straße nach diesem Vorbild", stellte er verwundert fest.
Vom Niederbrunnen ist es ein Katzensprung zum Heimatmuseum Herrenmühle. Hier wartete Elfriede Böck mit historischen und aktuellen Informationen über die frühere Getreidemühle auf. Am Nachmittag ergab sich Zeit zur freien Verfügung und Spaziergänge zu ehemaligen Wohnsitzen, einen Besuch des Friedhofs oder eine Stippvisite bei Verwandten, Freunden und Bekannten. Der eine oder andere hat auch das alte Schulhaus aufgesucht, wo Margarete Sell und Fräulein Weber die Mädchen und Buben als erste Lehrerinnen unter ihre Fittiche nahmen. Die 75-Jährigen haben sie noch kennengelernt, die kargen Jahre kurz nach dem Krieg. Mager belegte Brote, Unterricht am Samstagvormittag und geheizt wurden die Klassenzimmer mit Holz- und Kohleöfen. An Wandertagen ging es auf den Sodenberg oder nach Feuerthal, erinnerte sich Organisator Baier. Erst mit dem Eintritt in die 6. Klasse und der Fertigstellung des neuen Schulhauses, die heutige Schule am Mönchsturm, änderten sich die Verhältnisse.heg