Eine Führung mit Sonntagskaffee erinnert an die Gebrüder Schnack.
An Friedrich und Anton Schnack erinnert heutzutage nur noch ein Straßenname in der Stadt, die Gebrüder-Schnack-Straße. Doch die beiden haben der Nachwelt mehr hinterlassen: ihre Lyrik und Erzählungen. Die und ihre Verfasser will Reiner Stein zumindest etwas der Vergessenheit entziehen. Er versucht es zusammen mit Maria Rinecker.
Sie veranstaltet am Sonntag, 18. Juni, ab 14 Uhr im Hof ihres Hauses einen "Sunndichskaffee". Die Besucher sollen über die Schnack-Brüder schnacken. Nach dem Begrüßungsumtrunk nimmt Stein die Teilnehmer mit auf einen kleinen Spaziergang durch die Dalbergstraße und das Quartier. Denn in der Dalbergstraße steht das Haus, in dem die Brüder einige wenige Jahre ihrer Kindheit verbrachten. Ältere Hammelburger nennen eines der Häuser daher auch das Schnack-Haus, weiß Rinecker aus Gesprächen zu berichten.
Nach dem Spaziergang geht es zurück zum Rineckerhof. Dort wird Stein einige Werke der beiden Brüder vorstellen und vortragen.
Friedrich Schnack und sein jüngerer Bruder Anton wurden 1888 beziehungsweise 1892 in Rieneck geboren. Nach ihrer Kindheit führte sie der weitere Lebensweg in mehrere, unterschiedliche Städte außerhalb von Unterfranken. In ihrem literarischen Werk sticht die fränkische Heimat aber deutlich hervor. Es gibt darunter Texte zu Hammelburg, wie Stein erklärt. Den größten Teil ihrer Lyrik mache aber die Naturdichtung aus, die sehr ins Romantische gehe.
Stein hat sich bereits vorher ein bisschen mit den Schnack-Brüdern beschäftigt. Und er hat einen örtlichen Bezug zu ihnen. "Ich bin selber in der Dalbergstraße aufgewachsen."
Dieser Bereich der Altstadt war einst von Geschäften und Betrieben geprägt. Es ging dort im Vergleich zu heute recht geschäftig zu. Daran möchte Rinecker erinnern. Sie will etwas von dieser Vergangenheit zurückholen. Das war für sie Anlass, zusammen mit Stein den "Sunndichskaffee" über die Gebrüder-Schnack anzubieten.
Es ist die erste Veranstaltung. Weitere zu verschiedenen anderen Hammelburger Themen könnten folgen, wenn der erste "Sunndichskaffee" gut ankommt. Für die Veranstaltung am 18. Juni bittet Rinecker zwecks Planung um Anmeldung unter Tel.: 09732/ 3730 oder ri ne cker haus@gmail.com.
Friedrich und Anton Schnack, die keine gebürtigen Hammelburger waren, sondern aus Rieneck stammten, gehörten 1933 zu jenen 88 Dichtern Deutschlands, die für "den Führer" Adolf Hitler ein Gelöbnis der ewigen Treue ablegten. - Es ist unfassbar, solchen Dichtern eine öffentliche Lesung und Stadtführung zu widmen. Die Gebrüder-Schnack-Strasse in Hammelburg gehört umgewidmet.