Die Krone für die neue Weinprinzessin
Autor: Winfried Ehling
Hammelburg, Sonntag, 10. Juli 2016
Mit Annika Kuchenbrod hat Hammelburg eine strahlende Weinprinzessin gekürt. Antonia Müller krönte ihre Nachfolgerin im Rahmen des Hammelburger Weinfestes.
Annika Kuchenbrod präsentiert künftig die älteste Weinstadt Frankens und die Saaletalweine. Bürgermeister Armin Warmuth und Vorsitzender Andreas Ruppert vom veranstaltenden FC Hammelburg proklamierten die Feuerthalerin im Rahmen des 52. Weinfests zur Weinprinzessin; sie folgt damit auf Antonia Müller, die dieses Amt fünf Jahre begleitet hatte.
"Ich trete in große Fußstapfen, aber ich freue mich auf die Zeit, die kommt und möchte eine würdige Nachfolgerin von Antonia sein", betonte die 20-jährige Winzertochter in ihrem Grußwort; sie hatte schon im Vorfeld bei ihrer Vorgängerin etwas "Nachhilfeunterricht" genommen und hatte auch der Proklamation der Ramsthaler Weinprinzessin, Miriam Gößmann-Schmitt, beigewohnt.
Schon als Kind wurde Annika Kuchenbrod in den Weinbergen ihres Vaters Armin Kuchenbrod mit dem Wein vertraut und half auch in der väterlichen Weinstube mit, informierte die sympathische
Stadtteilbewohnerin, die derzeit eine Ausbildung als Ergo-Therapeutin absolviert.
"Nach der Anfrage des Weinbau-Vereins, ob ich das Amt übernehmen möchte, musste ich ein paar Tage überlegen. Dann habe ich für zwei Jahre zugesagt, denn ich traue mir diese Aufgabe zu", gab sich die neue Hoheit selbstbewusst.
Lachendes und weinendes Auge
Der scheidenden Antonia Müller fiel der Abschied nicht ganz leicht. Als sie ihrer Nachfolgerin die Prinzessin-Krone in die Haare steckte, rann eine Träne aus den Augen. Sie gehe mit "einem weinenden Auge", gestand sie, weil es eine schöne Zeit gewesen sei.Vor dem Abschluss als Betriebswirtin stehend, will sie später in den väterlichen Winzerbetrieb einsteigen. Sie sei durch das Ehrenamt ein gutes Stück selbstbewusster geworden und könne mit den Menschen offen umgehen. Die Zeit habe sie in ihrer persönlichen Entwicklung geprägt.
Mit Leidenschaft dabei
"Ich habe diese Würde mit Leidenschaft vertreten", ergänzte die scheidende Prinzessin. Vor zwei Jahren sei sie noch nicht bereit gewesen, das Amt abzugeben. Später habe sie ihre Nachfolgerin in spe, Annika Kuchenbrod, auf Präsentationen mitgenommen, "weil ich nicht wollte, dass sie bei der Übernahme im kalten Wasser landet". "Meine Zeit als Hammelburger Weinprinzessin werde ich nicht vergessen", fügte sie hinzu. Dass sie den heimischen Wein und die Farben der Stadt "mit Herzblut vertrat", bestätigt auch der Bürgermeister. "Antonia Müller präsentierte neben dem Wein auch die Stadt Hammelburg. Sie war für fünf Jahre das Gesicht unserer Heimat", formulierte Warmuth, der der Scheidenden einen Gutschein für ein Seminar bei einem Star-Koch übergab. FC-Vorsitzender Ruppert dankte mit einem Präsent "für die gute Zeit". Die besten Grüße für die Neu-Prinzessin kamen auch von ihren Amtskolleginnen Miriam Gößmann-Schmitt und der Wirmsthaler Wein-Hoheit, Marlene Büttner. Sie hielt schon die Termine für die ersten Präsentationen parat und wünschte eine "gute gemeinsame Zukunft".
Die ersten Termine stehen schon
Der Vorsitzende des Weinbauvereins, Stefan Ruppert, war froh, "dass wir eine neue Weinprinzessin gefunden haben". Er überreichte Annika Kuchenbrod ein Weinbukett. Stellvertretend für den Tourismusverein hoffte VWS-Vorsitzender Sebastian Hose auf gedeihliche Kooperation und einen gelungenen Start.Der Trachtenverein Opfenbach krönte die Proklamation mit Volkstänzen aus der Südwest-Region Deutschlands. Die "Gaudi-Profis", die für die ausgefallenen "Partyräuber" einsprangen, sorgten für die musikalische Unterhaltung auf dem sehr gut besuchten Marktplatz.
FC-Vorsitzender Andreas Ruppert zeigte sich mit dem Verlauf des Weinfests bis dato sehr zufrieden, zumal das Wetter auch mitspielte.