Mit dem Beginn des formellen Genehmigungsverfahrens wird es für die Gegner von Südlink nun ernst. Sie starten das neue Jahr daher mit gleich zwei Aktionen.
Seit rund einem Jahr beschäftigen sich Markus Stockmann und seine Mitstreiter von der Bürgerinitiative (BI) "Der Gegenstrom" mit dem Südlink-Projekt. Viel Zeit haben die Gegner der Stromtrasse schon jetzt für die Einarbeitung in Dokumente, für Sitzungen und Gesprächsrunden sowie für die Vorbereitung von Info- und Protestveranstaltungen investiert. In diesem Jahr wird der Aufwand nicht weniger - ganz im Gegenteil.
Nachdem der Netzbetreiber Tennet im Dezember den Antrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur in Bonn gestellt hat, läuft nun das formelle Genehmigungsverfahren. Für April rechnet Stockmann mit der ersten Antragskonferenz, auf deren Grundlage der Untersuchungsrahmen für die Bundesfachplanung und der Inhalt der einzureichenden Unterlagen festgelegt wird, wie es von offizieller Seite heißt.
Einwände gegen Trasse
In der Zwischenzeit
sollen möglichst viele Mitglieder in privaten Stellungnahmen ihre Einwände gegen die Trassenpläne formulieren. Darauf will die BI laut Stockmann hinwirken. Im Februar gibt es eine extra Informationsveranstaltung dazu.
Gespräche mit dem Netzbetreiber Tennet werde es nicht geben. Die Trassengegner fühlen sich nach Worten des BI-Vorsitzenden nicht ernst genommen. Stattdessen sind gleich zu Beginn des Jahres zwei Aktionen geplant. Für Ende Januar oder Anfang Februar will die BI aus Elfershausen zusammen mit den befreundeten BIs aus der Region eine Aktion an der A 7 auf die Beine stellen. Und Anfang Februar findet eine Kundgebung außerhalb des Landkreises statt.
Damit setzt Stockmann im Kampf gegen Südlink weiterhin auf das "Rhöner Bollwerk". Eine Zusammenarbeit mit Initiativen außerhalb der Region sieht er mangels Schnittmengen als schwierig an.
Stockmann erklärt: "Die Initiativen im Norden haben Südlink schon akzeptiert, die Initiativen in der Mitte kämpfen bereits für eine Erdverkabelung, während wir im Süden den Bedarf bezweifeln." So hat sich die BI aus Elfershausen dem in den vergangenen Wochen oft erwähnten Bundesverband auch nicht angeschlossen. "Uns sind keine Strukturen bekannt und es fehlt uns die demokratische Legitimierung", meint Stockmann.
Schnittmengen fehlen dem Vorsitzenden im Augenblick ebenfalls zu Initiativen aus dem Raum Main-Spessart. Er verwahrt sich aber gegen die in jüngster Zeit aufgetauchten Vorwürfe, die BI habe Main-Spessart als Trassenvariante vorgeschlagen: "Die BI hat keine Alternativrouten vorgeschlagen.
Alternativrouten wie die ICE-Strecke sind schon in Vorplanungen von Tennet bekannt."
Stockmann weiß, dass der Kampf gegen die geplante Stromtrasse über das Jahr 2015 hinaus gehen wird und noch weitere zeit- und arbeitsintensive Jahre folgen werden. Es sei nur gemeinsam als Team zu schaffen, sagt er und erwähnt die gute Unterstützung durch seine Vorstandskollegen. "Und es ist davon auszugehen, dass 2015 nicht langweilig wird", meint Stockmann.