Besser kneippen am Wiesenbach

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Das Kneipp-Becken in Machtilshausen verfügt über ein Arm-Bad und einen in Buntsandstein gefassten Zugangsbereich. Die Erweiterung verdankt das Projekt fünf Freiwilligen: (von links) Franz Rösser, Arnold Schneider, Karin Rösser, Alfred Schneider un...
Das Kneipp-Becken in Machtilshausen verfügt über ein Arm-Bad und einen in Buntsandstein gefassten Zugangsbereich ...
Das Kneipp-Becken in Machtilshausen verfügt über ein Arm-Bad und einen in Buntsandstein gefassten Zugangsbereich. Die Erweiterung verdankt das Projekt fünf Freiwilligen: (von links) Franz Rösser, Arnold Schneider, Karin Rösser, Alfred Schneider un...
Winfried Ehling

Fünf tatkräftige Helfer haben angepackt und die vorhandene Anlage erweitert. Nun können nicht nur die Füße, sondern auch die Arme in einem neuen Becken erfrischt werden.

Die vor einigen Jahren eingerichtete Kneipp-Anlage am "Wiesenbach" ist erweitert worden. Freiwillige opferten rund drei Tage, um die Anlage an den Gärten noch attraktiver zu gestalten und Einheimische, Menschen aus der näheren Umgebung und Touristen in die idyllische Umgebung zu locken. "Dabei haben wir gleich den Bachlauf von Hand gesäubert, denn mit Maschinen kann man hier wenig ausrichten", informierte einer der Hauptakteure, Arnold Schneider. Sein Bruder Alfred Schneider, Norbert Zier - "der Mann fürs Grobe" - sowie Karin und Franz Rösser bildeten das Team, das hier tatkräftig anpackte.

Kein Wassermangel

Zier sorgte für den Transport der Steine und Platten und schaffte einen wuchtigen Sandsteinblock herbei, den die Firma Elmar Herterich zu einem trogähnlichen Gebilde, einem Arm-Kneipp-Bad formte. Das Wasser für das Arm-Bad kommt aus dem Überlauf des großen Kneipp-Beckens, das aus dem Wiesenbach gespeist wird. Geschaffen wurde zudem ein zweiter, steinerner Übergang zur Dorfquelle, die an der Böschung neu gefasst wurde, und eine Ruhebank.

An Wasser hat es Machtilshausen nie gefehlt. Das Dorf verfügte ursprünglich über 27 Quellen in der nahen Umgebung und nutzt diese auch für einen Löschweiher auf dem Grundstück der Familie Rösser. Bis etwa 1955 befand sich, wie in vielen Dörfern, ein Löschweiher in der Dorfmitte. Die so enannte "Weth" genügte im Laufe der Jahre den Feuerschutzzwecken in Machtilshausen nicht mehr. Ein tragischer Unfall - ein eineinhalb Jahre alter Junge ertrank zudem in der Brunnenstube des Löschbeckens - forcierte die Modernisierung einer neuen und sicheren Feuerschutzeinrichtung. Im Zuge des Wasserleitungs- und Kanalbaus entstand der geräumige Wasserspeicher. "Auch heuer im sehr heißen Sommer litten wir nicht an Wassermangel", berichtet Karin Rösser. Der Weiher wird auch zur Fischzucht benutzt. Karpfen halten das Wasser sauber. Im 16. Jahrhundert gehörte die quellenreiche Sumpfwiese des Dorfes mit ihren Wasserrechten zu einer Mühle. Das Gebiet wurde von Bauern und Leinenwebern zum Einweichen von Flachsstängeln zur Fasergewinnung genutzt. Daraus wurde in mühseliger Arbeit der dringend benötigte Leinenstoff hergestellt. Das Freiwilligen-Quintett hat noch einige Ideen. Sie denken etwa an Informationstafeln und andere Verbesserungen, die eine weitere Attraktion sein können.