Häufig gibt es mittags nur Fast Food - ist das gesund?

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Der schnelle Genuss in der Mittagspause: René Ziegler (links) und Andreas Kaiser (rechts) essen am liebsten Currywurst. Fotos: Sabine Herteux
Der schnelle Genuss in der Mittagspause: René Ziegler (links) und Andreas Kaiser (rechts) essen am liebsten Currywurst.  Fotos:  Sabine Herteux
Eine Portion Pommes Frites sind bei Manuela Schneider die Ausnahme.
Eine Portion Pommes Frites sind bei Manuela Schneider die Ausnahme.
 
Karl-Heinz Leifels: "Ich hole mir in der Mittagspause öfter mal ein Fischbrötchen auf die Hand. Mir zuhause selbst ein Brot zu machen, ist mir meistens einfach ein zu großer Aufstand."
Karl-Heinz Leifels: "Ich hole mir in der Mittagspause öfter mal ein Fischbrötchen auf die Hand. Mir zuhause selbst ein Brot zu machen, ist mir meistens einfach ein zu großer Aufstand."
 
Jason Marshall und Patricia Banz: "Wir holen uns schon öfter Fast Food. Currywurst, Pommes, Döner - es schmeckt einfach. Wir setzen uns dann aber schon irgendwo hin, im Laufen ist es blöd zu essen."
Jason Marshall  und Patricia Banz: "Wir holen uns schon öfter Fast Food. Currywurst, Pommes, Döner - es schmeckt einfach. Wir setzen uns dann aber schon irgendwo hin, im Laufen ist es blöd zu essen."
 
Ewald Straub: "Ich finde es auch mal schön, im Gehen zu essen. Zwischendurch schaue ich dann immer in die Schaufenster. Ich gönne mir das aber nur selten. Im Normalfall esse ich Daheim."
Ewald Straub: "Ich finde es auch mal schön, im Gehen zu essen. Zwischendurch schaue ich dann immer in die Schaufenster. Ich gönne mir das aber nur selten. Im Normalfall esse ich Daheim."
 

Viele Menschen stillen ihr Hungergefühl von unterwegs und essen aus der Hand. Aber ist das eigentlich gesund?

René Ziegler und Andreas Kaiser lassen sich ihre Currywurst schmecken. Stück für Stück wandert sie in ihren Magen. Die kleinen, hölzernen Gäbelchen sind laufend in Bewegung, kommen nicht zur Ruhe. Und die beiden Maler gönnen sich nicht nur eine. Kaiser packt diesmal zwei, Ziegler sogar drei. Keine Seltenheit. Die Mittagspause will genutzt sein. "Gleich müssen wir zurück auf die Baustelle", erklären sie vor der Imbissstube Ströbel und beißen weiter in die mit Soße getränkte Wurst. Dass die beiden Männer Essen von zuhause mitnehmen, kommt so gut wie nie vor. "Das wird bis mittags doch lötschig. Wir holen uns immer was auf die Hand", sagt Ziegler.

Ganz anders Manuela Schneider. Fünf Minuten später steht sie am Imbiss und bestellt sich eine Portion Pommes. Eine absolute Ausnahme. Normalerweise kocht sie zuhause, achtet auf gesunde Ernährung.
"Das ist wirklich was Besonderes für mich. Das esse ich jetzt ganz bewusst, auch wenn es ungesund ist - aber es schmeckt einfach", freut sie sich über ihre Fast-Food-Portion.

Und das ist auch absolut okay, findet die Bad Kissinger Gesundheitsberaterin Anita Behnke: "Jeder soll sich was gönnen, sonst wird man unzufrieden und die Qual immer größer." Entscheidend ist die Menge. Und die Balance: "Ein- bis zweimal die Woche Currywurst oder Hamburger ist schon in Ordnung, wenn man das Ganze mit gesunder Ernährung und Bewegung wieder ausgleicht."

Behnke empfiehlt, genau zu planen, an welchen Tagen wir uns Fast Food erlauben und an welchen nicht. "Dann kann man das auch viel mehr genießen und am nächsten Tag wieder zum Vollkornbrötchen greifen." So und so sollten wir uns aber dafür Zeit lassen. Ein stilles Plätzchen suchen, weg vom Schreibtisch. Auch essen im Gehen ist gar nicht gut. Körper und Psyche nehmen dann nämlich nicht wahr, dass gegessen wird, ein Sättigungsgefühl stellt sich folglich nicht ein - wir essen automatisch mehr. Behnke rät deshalb, unbedingt in Ruhe zu essen: "Nebenbei nichts tun, das einen massiv ablenken könnte, sondern sich einfach nur auf das Essen konzentrieren."

Dass wir immer mehr von unterwegs und aus der Hand essen, führt Behnke vor allem auf das Arbeitsumfeld zurück: "Die Arbeit wird immer mehr verdichtet, die Mittagspause ist verkürzt oder fällt komplett aus."

Fast Food-Gelüste

Soweit lassen es René Ziegler und Andreas Kaiser gar nicht erst kommen. Sie genießen ihre Mittagspause, das nächste Mal vielleicht bei einer Bratwurst - aber immerhin im Sitzen. Und Manuela Schneider nimmt sich das nächste Mal wieder etwas von zuhause mit. Bis die Pommes-Lust sie wieder packt.