Grüne kritisieren Langendorfer Riesenkreisel

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Blick auf die Langendorfer Kreuzung (Mitte). An der Einmündung der Kreisstraße 37 (von rechts kommend) auf die B287 (von unten nach oben in Richtung Hammelburg) ist ein Kreisverkehr geplant. Unten ist die A7 mit der Anschlussstelle Hammelburg West zu sehen. Foto: Leidorf/ Bund Naturschutz
Blick auf die Langendorfer Kreuzung (Mitte). An der Einmündung der Kreisstraße 37 (von rechts kommend) auf die B287 (von unten nach oben in Richtung Hammelburg) ist ein Kreisverkehr geplant. Unten ist die A7 mit der Anschlussstelle Hammelburg West zu sehen.  Foto: Leidorf/ Bund Naturschutz
 

Die Grünen bezweifeln den Sinn des geplanten 750 000 Euro teuren Kreisverkehrs an der Langendorfer Kreuzung. Sie berufen sich auf ein unabhängiges Gutachten und fordern, ihn stattdessen an der Autobahnauffahrt zu bauen.

Der kurze Abschnitt der B 287 zwischen Langendorf und der A7 ist ein Unfallschwerpunkt. Zwei Kreisstraßen münden in die Bundesstraße, die Autobahn ist hier angeschlossen, der ganze Bereich ist unübersichtlich. Tausende Fahrzeuge sind täglich auf der B287 unterwegs. Eine Unfallkommission des Freistaats empfiehlt, die Langendorfer Kreuzung zu einem Kreisverkehr umzubauen. Er soll die Fahrzeuge ausbremsen und so die Situation sicherer machen.


Der Langendorfer Kreisel wird der größte im Landkreis. Er ist mit einem Durchmesser von 50 Metern geplant, was in etwa der Breite eines Fußballfeldes entspricht. Die Kreistags-Grünen halten ihn an der Stelle für unnötig. Sie berufen sich auf ein unabhängiges Verkehrsgutachten, das sie in Auftrag gegeben hatten. "Unfälle passieren vor allem beim Abbiegen auf die Autobahnauffahrt", sagt der Langendorfer Kreisrat Volker Partsch. Autofahrer, die von Hammelburg kommend in Richtung Würzburg auf die A7 auffahren, erkennen oft den Gegenverkehr im Gegenlicht unter der Autobahnbrücke schlecht. Sie biegen ab, es kracht. Durch den Kreisel werde es noch unübersichtlicher.


Dauerblitzer mit Tempolimit

Die Langendorfer Kreuzung sei hingegen ungefährlich. Einen Sinn für die Verkehrssicherheit habe der Kreisverkehr nur, wenn er an der Autobahnauffahrt gebaut und die KG 37 dort mit angeschlossen wird. "Dann hätte man alle Konfliktpunkte beseitigt", meint Partsch. Wenn es nur darum ginge, den Verkehr zu verlangsamen, könne das auch mit einem Tempolimit und einer Dauerblitzanlage durchgesetzt werden. Er kritisiert die Ausmaße des geplanten Kreisels und den einhergehenden enormen Flächenverbrauch. Das sieht Franz Zang, Kreisvorsitzender vom Bund Naturschutz, ähnlich. Er erkennt aber die grundsätzliche Notwendigkeit des Kreisels an. "Der zusätzliche Flächenverbrauch ist schwer zu akzeptieren. Aus der Perspektive der Sicherheit ist aber nur schwer gegen den Kreisverkehr zu argumentieren", sagt Zang.

Im letzten Kreisausschuss wurde mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen, dass der Landkreis die Planung und den Bau übernimmt. "Die Unfallkommission hat festgestellt, dass es an dieser Stelle besser ist", betont Straßenbauleiter Jürgen Dobler. Die Experten halten die Langendorfer Kreuzung für den Knackpunkt. Der Kreisel ist aber nicht die einzige Sicherheitsmaßnahme: Die Auf- und Abfahrten der Autobahn sollen umgebaut und entschärft werden, so dass sie in flacherem Winkel in die B287 münden. In Bezug auf die Größe des Kreisels entgegnet Dobler, dass es keinen Sinn mache, ihn kleiner zu planen, weil sonst die Fahrbahnen verjüngt werden müssten. Außerdem sei der Kreisel so später für Gigaliner geeignet.