Gesang ist der Anfang des Glaubens

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Erfreut über die gelungene Orgelrenovierung sind in Hausen (von links) Kirchenpfleger Wolfgang Leirich, Orgelbauer Michael Stumpf, Dekan Thomas Kessler und Organist Bugoslaw Spuziak. Foto: Bernd Czelustek
Erfreut über die gelungene Orgelrenovierung sind in Hausen (von links) Kirchenpfleger Wolfgang Leirich, Orgelbauer Michael Stumpf, Dekan Thomas Kessler und Organist Bugoslaw Spuziak. Foto: Bernd Czelustek

Ein besonderes Geschenk zum Patroziniumsfest machte sich die Pfarrei Heilig Kreuz in Hausen: Beim Festgottesdienst konnte Dekan Thomas Kessler die renovierte Orgel segnen. Der volle Klang überzeugte die Gottesdienstbesucher ebenso wie die feinen Töne eines gelungen vorgetragenen Werkes.

"Es ist mir eine große Ehre heute dieses tolle Instrument spielen zu dürfen", so Organist Bugoslaw Spuziak, der auch der Mahner war, dass der alte verstimmte Zustand eigentlich nicht länger hinnehmbar sei und so den Ausschlag für die Kirchenverwaltung gab, die Renovierung in Angriff zu nehmen.

Bemalte Prospektpfeifen

Im Orgelgehäuse aus dem Jahr 1720 befindet sich nach Aussage von Restaurator Michael Stumpf
(Bad Kissingen) das zweitälteste Orgelprospekt im Landkreis. Seinen besonderen Wert erhält es durch fein bemalte Prospektpfeifen. In den Jahren 1955/56 baute die Plattlinger Orgelbaufirma Weise in das alte Gehäuse eine neue Orgel mit zwei Manualen und 17 Registern ein.
Die Orgelweihe nahm damals der Hausener Kardinal Julius Döpfner vor, der seine Heimatpfarrei durch eine großzügige Spende bei deren Beschaffung unterstützt hatte. Spuziak nannte es erstaunlich, dass sich diese Orgel mit pneumatischem Spieltisch so lange relativ gut gehalten habe, aber nun sei "es dringend an der Zeit gewesen".

Den Tönen freien Lauf lassen

Nach der Segnung ließ der Organist mit einer virtuosen freien Interpretation das Instrument erstmalig nach den Monaten der Renovierung wieder erklingen. Die Gemeinde sang anschließend das Heilig-Kreuz-Lied. Dekan Thomas Kessler stellte in seiner Predigt die Frage: "Warum singen wir eigentlich? Warum ist es uns so wichtig, dass wir dafür Geld in die Hand nehmen?" Keßler bezeichnete den Gesang als die Antwort der Menschen auf die Liebeserklärung Gottes: "Wenn das Herz voll ist, dann öffnet sich der Mund". Nicht Lehrsätze, sondern Psalmen und Gesang seien der Anfang des Glaubens. Sie erschlössen eine Wirklichkeit, die man nicht begreifen könne, von der man aber ergriffen werde. "Glauben hat Farbe und Klang und nicht in erster Linie Papier und Druckerschwärze", so der Dekan. Die Orgel sei eine wertvolle Hilfe beim Lobpreis Gottes.

Konzert mit Peter Rottmann

Wer die Hausener Orgel erleben will, der kann dies beim Konzert von Regionalkantor Peter Rottmann am Sonntag, 28. September, um 14 Uhr tun und danach mit den Häuslern beim Pfarrfest in der Mehrzweckhalle feiern.