Das geplante Biotop für Bestattungen im Wald sorgte für viel Gesprächsstoff in der Bürgerversammlung in Fuchsstadt.
Zweifel und Unmut äußerten einige Ortsbürger wegen des Friedwaldes, den die Gemeinde nahe der Kohlenbergkapelle plant. Bürgermeister Peter Hart (CSU) berichtete, es habe bereits "etliche Anfragen aus der ganzen Umgebung" für eine letzte Ruhestätte gegeben.
Bernd Stöth fragte nach den Kosten des Projekts. Hart erklärte, diese seien wegen der Planung noch nicht fixiert, blieben aber "überschaubar." Die Gemeinde will für den Friedwald die Zufahrt zur Kapelle asphaltieren und einen kleinen Parkplatz anlegen.
Noch rechtliche Fragen zu klären "Müssen wir Bürger aus halb Unterfranken bei uns beerdigen? Das bringt uns unter dem Strich nur Kosten ein", vermutete Paul Hofstetter, der den Ruheforst für "überflüssig" hält.
Die Anfragen zeigen nach Einschätzung Harts den Bedarf an solchen Ruhestätten. "Ohnehin sind noch die rechtlichen Gründe abzuklären und letztlich ist niemand verpflichtet, sich in einer Urne hier beerdigen zu lassen", beantwortete der Bürgermeister eine Anfrage von Ludwig Pfülb.
Georg Stöth verlangte eine Umwidmung des Areals. Die Kohlenbergkapelle stehe nicht auf dem Kohlenberg, sondern in der Gemarkung "Bendel". "Bei Beerdigungen auf dem Fuchsstädter Friedhof ist das WC im Pfarrhaus jedes Mal verschlossen", kritisierte Justin Schaupp. Der Bürgermeister konnte nichts zu dem Thema sagen. Laut Auskunft der Verantwortlichen wird die Toilette zu solchen Anlässen geöffnet.
Jürgen Wittmer verwies darauf, dass früher die Friedhofstraße bei Beerdigungen gesperrt war. "Dies ist nun nicht mehr der Fall, und die Trauergäste fühlen sich erheblich gestört", monierte er. Zur geplanten Neugestaltung der Friedhofstraße, bei der die Gemeinde auch neue Parkplätze schaffen will, warnte Wittmer vor hohen Kosten, "die letztlich keinen Parkplatz mehr bringen."
Für Mehr-Generationen-Haus Der Ex-Gemeinderat wies auch auf zerstörte Wegränder hin, deren Überreste in den Wald geschoben wurden, sowie unerlaubte Grüngutablagerungen im Forst. Diese sind laut Jürgen Winkler sofort der Gemeinde zu melden.
Ferner bemängelte Wittmer einen "unzureichend ausgestatteten Premium-Wanderweg" und schnitt das Thema Seniorenarbeit in der Gemeinde an. Er sieht keinerlei Fortschritte im so genannten "Stadtpark", dem ehemaligen Stockmanngelände. Wittmer forderte: "Gemeinderat und Bürgermeister müssen sich als erste engagieren, und zwar für niederschwellige Angebote in Form eines Mehr-Generationen-Hauses und nicht für ein Pflegeheim."
Hart versicherte ihm, die Gemeinde bleibe bei der Seniorenarbeit permanent am Ball und setze nicht auf ein Altenheim, sondern auf Tages- und Kurzzeitpflege. "Es ist ein schwieriges Feld, denn alle in Frage kommenden Institutionen sind bereit, Angebote zu unterbreiten, doch keine will ein Gebäude übernehmen", stellte der Bürgermeister fest. Hart glaubt, "dass hier auch etwas aus der Bevölkerung kommen muss."
Zum Premium-Wanderweg erklärte der Gemeindechef, der Weg sei nach Sturmschäden durch den VG-Partner hergerichtet worden, und es müsse noch nachgearbeitet werden. Dass die Kleinbiotope im Wald zugeschüttet wurden, gefällt Peter Hart nicht. Daher erwäge die Gemeinde, sie wieder frei zu legen.
Mithilfe der Bürger gefragt Helene Rohner und Fritz Geier erkundigten sich nach dem avisierten Tretbecken und der Boccia-Bahn. Beides soll einen Platz im Park finden, der noch überplant wird. Die Gemeinde stellt die Geräte, interessierte Bürger bat Hart zur Mithilfe bei der Verwirklichung.
Die "Abholzaktion" an der B 287 führte das Straßenbauamt durch. Reinhard Kippes beklagte den fehlenden Lärmschutz bei der "recht gründlich" ausgeführten Maßnahme. Das Straßenbauamt habe vor der Aktion die Grundbesitzer um Erlaubnis gebeten, informierte Hart.
Buchner hat auch enteignete arisierte Judenhäuser bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Beispiel: Hammelburg, Bahnhofstraße 3, vormals Haus Nussbaum, ab 1937 Bezirkssparkasse Hammelburg, ein Nazigebäude, das bis zum Stuhl des Leiters der Bezirkssparkasse von Buchner nationalsozialistisch durchgestylt wurde! Buchner entwarf Stühle, Tische, Schränke für Nazisparkassendirektoren, die die Feuerrede hielten bei der Sonnwendfeier 1939 nach dem Pogrom, während die Judenmöbel im Feuer brannten! Hören Sie mir bloß auf, Herr Pfister, Buchner zu bagatellisieren! Die Kohlenbergkapelle hat´s zeitgeschichtlich in sich und ist kein guter Ort für einen Friedwald. Welche Alt-Nazis von auswärts wollen sich denn hier begraben lassen? Das sollte die Gemeinde Fuchsstadt nicht ermöglichen.
Fakt bleibt, dass die Kohlenbergkapelle vom sehr teuren NS-Architekten, Prof. Buchner, von der TU München geplant und entworfen wurde. Alleine die Tatsache, dass "der Professor", wie er damals in NS-Kreisen genannt wurde, die Kapelle geplant und entworfen hat, spricht für sich und dafür, was in Fuchsstadt in der NS-Zeit los war. Pfarrer Wiesen, der "Nazifresser-Pfarrer", hatte ja 1935 überhaupt keine andere Wahl, als die Kapelle im NS-Stil nach Buchner zu bauen. Ansonsten wäre er im KZ gelandet. Schauen Sie sich die Kapelle doch einmal an! Bucher entwarf auch Thingstätten. Die Gemeinde Fuchsstadt sollten einen anderen Ort als Friedwald wählen.
Die Kohlenbergkapelle bei Fuchsstadt als NS-Kapelle zu bezeichnen halte ich für eine Unverschämtheit.. Gewiss, in die 40 Jahre, in denen Georg W. Buchner plante, fielen auch die 12 Jahre des Nationalsozialismus. Aber wer kann etwas dafür, in welche Zeit er hinein geboren worden ist. Sind etwa die Kirchen, Kinderheime, Bahnhofsgebäude, Krankenhäuser oder das Bezirksklinikum, das Rathaus, die Bezirkssparkasse und die Brauerei Felsenkeller in Hammelburg nationalsozialistische Bauten, nur weil sie in dieser Zeit von ihm geplant worden und entstanden sind? Die Menschen, die unter Anleitung des damaligen Pfarrers Josef Wiesen, die Kohlenbergkapelle gebaut haben, haben Repressionen in Kauf genommen und die gab es in der Tat. Sie haben Mut bewiesen. jedenfalls mehr, als der Verfasser des unsäglichen Kommentars, der sich unter dem Pseudonyh "freiepresse" verbirgt.
Warum gibt er seinen Namen nicht preis?
Otmar Pfister, Langendorf
Offensichtlich ist der Gemeinde Fuchsstadt nicht klar, dass die "Kohlenbergkapelle" eine NS-Kapelle war, geplant und erbaut 1934/1935 von dem NS-Architekten Georg Buchner (siehe wikipedia). Die Kohlenbergkapelle repräsentiert die Lokalgeschichte des Dritten Reichs in Fuchsstadt. Hat die Gemeinde Fuchsstadt keinen andern Ort für einen Friedwald?
http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Buchner