Das Sozialreferat der Stadt Bad Kissingen plant mit vielen Helfern eine Veranstaltungsreihe vom 11. bis 17. März. Zu den Gästen wird auch Ministerin Haderthauer zählen.
"Es ist ein großer Sprung vom Klassenzimmer ins Pflegeheim," sagt Sozialreferent David Rybak. Doch die Stadt will diese Distanz mit vielen und gar nicht so kleinen Schritten überwinden. 2013 soll ein Jahr der Begegnung werden, Jung und Alt näher zusammenbringen. Vor allem mit einer Generationenwoche, die vom 11. bis 17. März stattfinden wird.
Ins kalte Wasser springt die Stadt mit der Generationenwoche nicht. Bad Kissingen ist seit 2009 Projektstadt, offizielle Partnerin der vom Sozialministerium initiierten Kampagne "ganz jung.ganz alt.ganz ohr". Eine Kampagne, die Jung und Alt einander näher bringen, die Isolation alter Menschen aufbrechen soll. "Ein weiterer Hintergedanke ist es, junge Leute für den Pflegeberuf zu sensibilisieren," sagt David Rybak.
Bei der Generationenwoche im März wird das Sozialreferat der Stadt nicht alleine dastehen.
Mit von der Partie sind der Senioren-, der Integrations- und der Familienbeirat, die Musikschule, "Mach mit", das JuKuZ sowie das Mehrgenerationenhaus.
"Es ist uns als Seniorenbeirat eine Verpflichtung, bei der Generationenwoche mitzumachen," sagt Vorsitzender Hans-Peter Kreutzberg, "da darf man nicht abseits stehen." Der Seniorenbeirat ist mit zwei Veranstaltungen dabei. Während es in einem Fall um das Thema Elternunterhalt und Patientenverfügung gehen wird, wird sich die 2. Veranstaltung dem Thema Verkehrssicherheit widmen. Partner des Seniorenbeirates werden der ADAC und die Verkehrswacht sein. Der ehemalige Verkehrserzieher Edgar Kast will versuchen, ein Reaktions-Mobil zu bekommen, an dem die Gäste ihr Reaktionsvermögen testen können.
Gedacht ist an eine interaktive Veranstaltung, "es können alle Gruppen und Generationen kommen und mitmachen," versichert Kreutzberg.
Mit einer ganzen Reihe von Programmpunkten wird auch das Mehrgenerationenhaus dabei sein. "Das versteht sich von selbst," sagt Geschäftsführerin Iris Hönig. Unterstützung wird die Senioreninitiative "Mach mit" leisten.
Toleranz lernen Unter anderem wird das Mehrgenerationenhaus über das Sozialministerium Alters-Simulationsanzüge besorgen. "Die jungen Menschen sollen sehen, wie schwer es für alte Menschen schon sein kann, Geld aus dem Geldbeutel zu holen," sagt Iris Hönig.
Die junge Generation soll Toleranz lernen, wenn bei den Senioren alles etwas langsamer geht, zum Beispiel das Treppensteigen.
Auch den Abend mit der Witwe des im Alter von 108 Jahren gestorbenen Schauspielers Johannes Heesters, Simone Rethel, verantwortet das Mehrgenerationenhaus mit. "Sag nie, Du bist zu alt" wird der Titel der Lesung mit Media-Schau heißen. Schließlich wird es im Mehrgenerationenhaus einen Generationen-Talk geben. "Junge Menschen sollen mit Senioren und Politikern diskutieren," so Frau Hönig. Verbunden sein wird der Talk mit einem Frühstück und einem Brunch.
Fest im Tattersall Das genaue Programm der Generationenwoche steht noch nicht im Detail fest, betont David Rybak.
Doch einer der Höhepunkte dürfte das "Fest der Generationen" im Tattersall sein, inclusive einer Rede von Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer.
Auch an diesem Tag sind alle Generationen gefragt. Den musikalischen Part soll das Jugendmusikkorps übernehmen, David Rybak will noch Kindergärten zum Mitmachen animieren, das Bühnenprogramm sollen Menschen aller Altersgruppen bestreiten, und für das Catering möchte der Sozialreferent eine Schulklasse gewinnen. Der Saal wird ausgestaltet, auf dem Platz davor werden Zelte aufgestellt.
Zuschuss vom Staat Dass all das auch etwas kosten wird, verschweigt David Rybak nicht. Doch der Freistaat hat sich spendabel gezeigt und 24 000 Euro in den Haushalt eingestellt, wobei ein Teil davon noch in die Finanzierung der Zelttheater-Woche vom vergangenen Jahr zurückfließen wird. Aber eines ist laut Rybak klar: "Ohne diese Zuwendung hätten wir uns die Generationenwoche nicht leisten können."