Oerlenbach
Retzbachwallfahrt

Frieden ist das Wallfahrtsmotto 2022

Rund 200 Gläubige starten am Samstag, 17. September auf die Wallfahrt nach Retzbach
Ottmar Lutz an der Andachtsstätte in Oerlenbach
Ottmar Lutz an der Andachtsstätte in Oerlenbach Foto: Werner Vogel

Seit über 150 Jahren pilgern gläubige Christen aus Oerlenbach und der Region zur Gnadenmadonna "Maria im grünen Tal" nach Retzbach. An der Straße von Oerlenbach nach Ebenhausen fällt eine kleine Andachtsstätte auf. Sie wurde 1992 von Otmar Seidl, dem Pionier der Oerlenbacher Wallfahrt mit dem Bau einer kleinen Kapelle begonnen und im Laufe der Jahre mit Sandsteinkreuz, Gedenkstein und Ruhebank zu einem würdigen Ort des Innehaltens gestaltet. Hier treffen sich die Wallfahrer und hier berichtet der langjährige Wallfahrtsführer Otmar Lutz über die christliche Tradition in Oerlenbach.

Seit 1868 machen sich stets zum Fest Maria Schmerz, am dritten Septemberwochenende, heuer am Samstag 17. September, Christen aus Oerlenbach, Umgebung und auch einige Teilnehmer außerhalb Bayerns auf, um an einem der ältesten Wallfahrtsziele der Diözese, der Gnadenmadonna aus dem 14. Jahrhundert, Sorgen und Nöte der Mutter Gottes zu Füßen zu legen, Dank und Ehre auszudrücken oder einfach nur Marienlieder zu singen.

"Traditionen sind mächtig", meint der ehemalige Spielbankchef und vielseitig interessierte Oerlenbacher, der seit 40 Jahren in verschiedenen Funktionen die Wallfahrt prägt, selbst Hitler konnte das "Beten.

Wegen den Corona-Einschränkungen wurde in den letzten Jahren nur in Kleingruppengewallt. Der in diesem Jahr belastenden Kriegssituation in Europa stellen Lutz und Patricia Sonneck, die Chefin der Vorbeterinnen und Vorbeter, das Wallfahrtsmotto "Frieden - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" entgegen und mit diesen Gedanken im Herzen werden wohl bis zu 200 Wallfahrer die fast 100 Kilometer für Hin- und Rückweg betend, singend und musizierend von der Andachtsstätte aus zurücklegen.

Angeführt von Dirigent Tobias Lutz, der die Wallfahrtskapelle organisiert - Musiker kommen aus der Großgemeinde und den zwölf Dörfern, die auf der Route liegen - macht sich der Tross auf den Weg. Fahrzeuge für die Musikinstrumente, das Wander- und Schlafgepäck, begleiten die Wanderer, denn als eine der wenigen Wallfahrtsgruppen übernachten die Teilnehmer auch in Retzbach. Frühstück gibt's auf dem Hinweg nach gut vier Stunden in Schwebenried, in Binsfeld wird zu Mittag gegessen und gegen 14.30 Uhr wird die Gruppe vom Pfarrer in Retzbach empfangen. Neben Andacht, Austausch und Mariensingen steht auch eine Lichterprozession auf dem Programm, bevor es am Sonntag auf den Heimweg geht. Musikerprobe ist am Donnerstag 15. September, um 19.30 Uhr im Musikheim. Ansprechpartner für die Übernachtung ist Konrad Brunner, Tel. 09725/ 93 01.