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Feuerwehrführerschein kommt gut an


Autor: Sabine Memmel

Reiterswiesen, Donnerstag, 25. Oktober 2012

Bei Feuerwehrfahrzeugen zählt das Gewicht. Und leicht ist sinnvoll, denn: Der neu eingeführte Feuerwehrführerschein gilt nur bis zu 7,5 Tonnen. Er kommt vor allem kleineren Gemeinden zugute - und spart Geld.
Gleich in seinem Element: So eine Feuerwehrkreiselpumpe wünscht sich Harald Albert, Feuerwehrkommandant Bad Kissingen, für die Feuerwehren in Albertshausen und Winkels.  Fotos: Sabine Herteux


Ein Feuerwehrkommandant hat es eilig. Nicht nur, wenn er im Einsatz ist. Dann geht es womöglich um Leben und Tod. Aber auch Vorführfahrzeuge können sein Lauftempo schlagartig erhöhen. So wie beim Bad Kissingen Stadtbransinpektor Harald Albert gestern auf dem ehemaligen Militärgelände in Reiterswiesen. Ganz genau schaut er sich alles an, dreht und drückt, was das Zeug hält, ob am Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 OS oder einem niederländischen Vorauseinsatzfahrzeug. Um ihn herum lautes Motorengetöse auf der Offroad-Strecke, beim ersten Infotag der C&S Sonderfahrzeuge GmbH.

Als Feuerwehrführungskraft ist Albert für die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen in der gesamten Kreisstadt zuständig. Für Albertshausen ist er zur Zeit auf der Suche nach einem Staffelfahrzeug. Ein solcher Einsatzwagen ist für sechs Personen ausgerichtet und hat eine eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe. Winkels braucht ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser. Beide Fahrzeuge wiegen unter 7,5 Tonnen. Das ist wichtig, denn nur bis zu dieser Gewichtsklasse kann seit einem halben Jahr der Feuerwehr-Führerschein kostenlos und direkt bei der Feuerwehr gemacht werden.

"Im Landkreis Bad Kissingen haben schon über 20 Freiwillige die Prüfung abgelegt", sagt Albert zufrieden. Am 9. November erhalten sie die Bescheinigung von Landrat Thomas Bold.


Diese spezielle Fahrberechtigung nutze laut Albert vor allem kleineren Feuerwehren, wie in Poppenroth, Albertshausen, Hausen, Winkels, Reiterswiesen und Kleinbrach, wo die Fahrzeuge ohnehin nicht mehr als 7,5 Tonnen wiegen: "Die Einsatzbereitschaft vor Ort kann damit gesichert werden", sagt er.

"Gemeinde und Städte sparen mit dem Feuerwehr-Führerschein vor allem Geld", erklärt Kreisbrandrat Benno Metz. Denn normalerweise müssten die Feuerwehren bzw. Kommunen den Lkw-Führerschein bezahlen, der inzwischen ab einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen zu führen ist. In Bad Kissingen direkt sowie in Garitz und Arnshausen komme der neue Führerschein dagegen gar nicht in Frage. Dort sind die Fahrzeuge nämlich über 7,5 Tonnen schwer. Fünf Feuerwehrleute machen heuer den Führerschein der Klasse C. Die Kosten von jeweils 2000 Euro übernimmt die Stadt.