Fasten-Aktion: Es geht ans Eingemachte!

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Foto: Carmen Schmitt
Foto: Carmen Schmitt

Äpfel. Jeden Tag. Soviel zum regionalen Obstangebot im Februar. Hilfe! Die patente Hausfrau sorgt schon vorab für Vielfalt. Schade dass ich wohl keine bin.

Was bin ich nur für eine schlechte Hausfrau. Kein Wunder, dass sich - fast - der erste Frust-Anfall gemeldet hätte. Fast! Meiner Lieben sei Dank, konnte ich den gerade noch umgehen. Der Grund: das spärliche Obstangebot. Genau das hat mich und mein Fastenversprechen - nur Regionales - auf die Probe gestellt. Abgesehen von eingelagerten Äpfeln ist da - nichts.
Nichts gegen Äpfel! Ich liebe diese saftigen Dinger, süß und ein bisschen säuerlich, aber: nur Äpfel? Jeden Tag?! Hilfe!

Ich habe mich anscheinend nicht richtig auf die Fastenaktion vorbereitet. Doch Rettung naht: Mama, Schwiegermama, liebe Freunde und Bekannte statten mich aus und verhelfen mir zu ungeahnter Vielfalt im Vorratsschrank. Mirabellen, Birnen, Kirschen, Zwetschgen - und das im Winter! Möglich macht's eine uralte physikalische Methode: das Einkochen. Seit hundert Jahren vertraut die patente Hausfrau auf die Technik, mit der sich die eigenen Konserven herstellen lassen. Was in Kriegszeiten lebenswichtig war, hat sich heute zu einem neuen Trend entwickelt. Selbst gemacht ist in.


Tausende Kilometer bis in den Kühlschrank

Zwischendurch wurde die Tradition von der Globalisierung abgelöst: Jede Frucht ist immer irgendwo auf der Welt reif. Was in unseren Supermarktregalen liegt, hat aber meist Tausende Kilometer auf der Schale, war auf der Straße, im Wasser, in der Luft. Doch es geht auch anders. Die schlaue Hausfrau sorgt vor, das ganze Jahr über: einkochen, einfrieren, trocknen, entsaften, einlegen - dann, wenn die Frucht reif ist. Saisonal und regional in Perfektion. Die Erkenntnis: Ich stecke als Hausfrau noch mitten in der Ausbildung.

Mein Einkochtopf lagert in der Abstellkammer und wartet schon lange auf seinen großen Auftritt. Bald! Versprochen! Wenn ich im Moment Gelüste nach etwas habe, das gerade nicht erntefrisch in der Region verfügbar ist, bin ich bis auf Weiteres auf die Schätze aus den Kellern und Kühlruhen meines wohlwollenden Umfeldes angewiesen.