Nur das Wetter ließ die Besucherzahlen auf dem Bad Neustädter Donnerstags- Marktplatz schwanken.
"Famoses Ende" lässt sich getrost entsprechend dem Bandnamen als Fazit unter das Finale der diesjährigen Reihe der Donnerstagskonzerte ziehen. Das bekräftigte auch Musik-Liebhaber Michael Weiß, geschäftsleitender Beamter im Rathaus.
Beste äußere Bedingungen bescherten dem letzten Musikevent auf dem Marktplatz noch einmal "Full house" - und Menschen, die sich schon auf die nächste Saison freuen.
Eine Gruppe junger Mädchen würde gern noch länger die Musikereignisse auf dem Marktplatz besuchen. Einhellig sind Salome, Michaela, Maria, Renate und Katharina der Ansicht, dass die Konzerte häufiger sein sollten: "Es gibt ja sonst nichts mehr für junge Leute, nachdem nun auch die letzte Disko geschlossen wurde". Für die Anwohner sei das natürlich eine Belastung, sehen die fünf jungen Damen ein, von denen drei angehende Erzieherinnen sind, aber das Open-Air-Feeling zeichne die Veranstaltung geradezu aus. "Man kann Leute neu und Bekannte besser kennenlernen", findet das Quintett einstimmig. Und man kann tanzen. Heike und Manfred Hofmann sind extra aus Nüdlingen gekommen, um das Tanzbein zu schwingen. Sie schätzen zudem die Band sehr und wussten, dass sich deren Musik bestens zum Tanzen eignet. Tanzgelegenheiten gebe es in der unmittelbaren Umgebung ansonsten nur in Bad Kissingen. Das merkten im Laufe des Abends auch immer mehr Gleichgesinnte, so dass es nach anfänglicher Zurückhaltung mit aufkommender Dunkelheit immer enger auf der Tanzfläche wurde.
Musikalische Qualität stimmt
Für Michael Weiß ist der Andrang ein Indiz dafür, dass auch die musikalische Qualität stimmt. Er ist sogar der Ansicht, dass die häufig vertretene Meinung "ist eigentlich egal, wer auf der Bühne steht" nicht richtig sei. Sollte die Musik nicht ankommen, könnte auf längere Sicht das Interesse abnehmen. Daher habe die Stadt auch den Etat für die Konzerte des nächsten Jahres sogar noch erhöht.
Das einzige, was die Besucherzahlen im Moment schwanken lässt, sei das Wetter, das heuer nicht so mitgespielt hat wie im Vorjahr. Ein Konzert sei vollkommen verregnet gewesen, "aber trotzdem haben die, die gekommen sind, bis zuletzt ausgeharrt", was ihn sehr beeindruckt habe.
Und darüber hinaus habe ihn gefreut, dass es während aller sieben Veranstaltungen nicht einen Fall gegeben habe, der gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung verstößt. Auch dem ebenfalls häufig geäußerten Wunsch nach einer Erhöhung der Konzertzahl steht Weiß skeptisch gegenüber.
Die öffentliche Akzeptanz sei vorhanden, erinnert der Beamte daran, dass es auch Menschen gibt, die Nachteile für sich in Kauf nehmen müssen. Außerdem "wenn es etwas zu viel gibt, wird es gewöhnlich", so freue sich jeder auf das nächste Jahr.
Das tut auch der kleine Freundeskreis von Michael Schwab, Isabel Gessner und Ilona Endres. Sie bedauern allerdings schon, dass die Konzertreihe wieder vorbei ist. Seit etwa zehn Jahren besuchen sie die Veranstaltung, in erster Linie, um sich mit anderen Freunden und Bekannten zu treffen.
"Es gibt außerdem auch keine Alternative", die nächsten Diskos seien weit weg. "Ich fall' jedenfalls nächsten Donnerstag erst einmal in ein tiefes, tiefes Loch", befürchtet Isabel Gessner lachend.
So tief muss es nun auch nicht sein, denn die Marktplatzbesucher erwartet noch ein Nachschlag. Der Verein der Köche Rhön-Grabfeld bereitet zum Abschluss der diesjährigen Veranstaltungen im Herzen der Stadt noch ein "Pfifferlingsfest" mit leckeren Zutaten und musikalischen Beilagen von "Klingend Blech".