Über 22 000 Einsatzstunden haben die ehrenamtlichen Helfer der Rotkreuz-Bereitschaft im vergangenen Jahr geleistet.
                           
          
           
   
          Am Wochenanfang traf sich die Rot-Kreuz-Bereitschaft Bad Kissingen zu ihrer Jahreshauptversammlung - eigentlich eine Standardversammlung mit viel Zahlenmaterial (unterlegt mit einem Videoclip) und den ebenfalls schon traditionellen Ehrungen langjähriger Rot-Kreuz-Aktiver. 
Erst gegen Schluss der Veranstaltung, als Ehrengäste ihr Grußwort vortrugen, wurde deutlich, was die Kissinger Bereitschaft wirklich alles im vergangen Jahr geleistet hatte. 
Tim Eichenberg, der Leiter "Sicherheit und Ordnung" am Bad Kissinger Landratsamt, sprach von der Flüchtlingswelle, "einem einschneidenden, historischen Ereignis, das 2015 auch den Landkreis getroffen habe". Die Rot-Kreuz-Bereitschaft habe dabei (mit anderen) eine historische Leistung erbracht, indem sie innerhalb weniger Tage ein angemietetes Gebäude für rund 300 Asysuchende bezugsfertig stellte. 
Auch Bürgermeister Toni Schick schlug in diese Kerbe, schloss die an diesem Tag geehrten mit ein und stellte fest "wir können wirklich glücklich sein, dass es euch gibt, denn das was ihr geleistet habt, kann man nicht in Euro umrechnen".
"Gracias" sagte auch Stefan Haschke, Leiter der Polizeiinspektion Bad Kissingen. "Danke für die Bewältigung größerer und kleinerer gemeinsamer Einsätze". 
Haschke verwies aber auch darauf, dass 
Rettungssänitäter auch hier bei uns einen immer schwereren Stand hätten, wie erst jüngst der Angriff eines Betrunkenen in Althausen auf die Sanitäter zeigte. Von einem zuweilen schweren Stand der Rettungskräfte sprach auch der Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes Thomas Stadler. "Beispielhaft wurde hier in Bad Kissingen mit dem Aufbau der Notunterkunft für Asylsuchende gezeigt, was das Rote Kreuz leisten kann". Anderenorts würden dafür 
Rot-Kreuz-Mitarbeiter beschimpft und bespuckt, man solle jedoch immer im Hinterkopf haben: "Wir (die Rotkreuzler) sind die Guten und daran denken, dass wir euch morgen vielleicht selbst helfen müssen...".
Die Rot Kreuz Bereitschaft, das sind in Bad Kissingen insgesamt 133 Aktive im Durchschnittsalter von 43 Jahren. Rund 50 dieser rein ehrenamtlich Tätigen von ihnen haben einen Funkmeldeempfänger (Piepser) der sie zu Einsätzen ruft, wobei sich inzwischen auch die 
Alarmierung durch Sammelruf übers Handy immer mehr durchsetzt. 
Elf Mal im vergangenen Jahr wurde die Rot Kreuz Bereitschaft neben den hauptamtlichen Rettungskräften zu größeren Einsätzen gerufen und kam so mit den einzelnen Abteilungen Jugendrotkreuz, Bereitschaft, Blutspendeteam, Einsatzführungsdienste, Motorradstreife, Helfer vor Ort, Sozialarbeit und dem schon mehrfach erwähnten "Asyleinsatz" auf insgesamt 22 634 Einsatz-, Unterrichts- und 
Fortbildungsstunden. "Das entspricht der Arbeitszeit von rund einem Dutzend hauptamtlich Beschäftigten" ließ Bereitschaftsführer Thomas Menz verlauten, als er die einzelnen Zahlen preisgab. 
  
  Seitenhieb auf Unwissende
 
Auch er konnte sich einen kleinen Seitenhieb auf einige "Unwissende" nicht verkneifen, als er berichtete, dass mehrere Bereitschaftsmitglieder während des Rakocyfestes von Zuschauern angesprochen wurden 
"was sie denn für einen schönen Job hätten". Dass die 97 Sanitätsdienste der BRK-Bereitschaft Bad Kissingen, zu der auch die medizinische Absicherung des Rakoczyfestes gehört, dass diese 97 Einsätze alle mit Ehrenamtlichen besetzt seien, sei diesen Besuchern völlig fremd gewesen. 
Auch das Rot-Kreuz-Orchester rekrutiert sich ausschließlich aus Freiwilligen und etlichen "Ehemaligen" des Jugendmusikkorps. 
Im vergangen Jahr hat das RK-Orchester sowohl in der Landeshauptstadt München beim bayerischen Landtag, wie auch in Berlin im Abgeordnetenhaus aufgespielt und damit einen sehr guten Eindruck vom Roten Kreuz und auch von Bad Kissingen hinterlassen, betont Orchesterleiter Alexander Wachsmann.
An internen Ehrungen stand Franz Vorndran an. Er, "ein Urgestein und ausgesprochener Aktivposten des Roten Kreuzes" wurde für 45 Jahre aktive Mitarbeit geehrt und vor allem auch sein Wirken 
bei den "Helfern vor Ort" herausgestellt. Überörtliche Ehrungen und die Verleihung der Silbernen Ehrennadel erfuhren Marco Kiesel und Thomas Schreiner für jeweils 25 Jahre, die Goldene Ehrennadel des DRK erhielt Wolfgang Deppisch für 50 ehrenamtliche Dienstjahre.