In Hausen haben die Floriansjünger nun zwei neue Fahrzeuge. Nur eines davon musste die Stadt zahlen.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - Diese Weisheit könnte über den vergangenen beiden Vereins-Jahren für die Freiwillige Feuerwehr Hausen stehen. Für 2020 war das 150-jährige Stiftungsfest geplant, mit Segnung des neuen Löschfahrzeuges. 2021 hätte eine weitere Fahrzeugsegnung stattfinden sollen: Der Feuerwehrverein Hausen spendierte 32 000 Euro für ein neues Transportfahrzeug. Coronabedingt musste beides entfallen.
So ganz ohne kirchlichen Segen und offizielle Übergabe wollten die Häusler Floriansjünger die Ereignisse dann doch nicht verstreichen lassen, und so wurde am Samstag im familiären Kreis der Aktiven nachgeholt, was das Virus bisher vereitelt hatte.
Im ersten Akt des Geschehens überreichte Vereinsvorsitzender Jochen Nürnberger den Schlüssel für das selbstbeschaffte Transport-Fahrzeug an Oberbürgermeister Dirk Vogel, verbunden mit "dem Dank an alle Vereinsmitglieder, die durch ihre Arbeit so etwas möglichgemacht haben" und "der Auflage an den OB, den Schlüssel sofort an den Kommandanten weiter zu leiten".
OB freut sich
Dieser ließ sich das nicht zweimal sagen. Dass Dirk Vogel gleich zwei neue Fahrzeuge übergeben konnte, wovon die Stadt nur eines bezahlen musste, erfüllte ihn sichtlich mit Freude. Er stellte angesichts der Geschichte der Wehr und der angetretenen Mannschaft fest, dass die Hausener Feuerwehr über ein "berechtigtes Selbstbewusstsein" verfüge.
Das neue Löschfahrzeug, ein LF20 KATS sei gerade angesichts der klimabedingten Herausforderungen die richtige Anschaffung zur richtigen Zeit gewesen. Dem Feuerwehrverein dankte der OB für die Großzügigkeit. Dem schloss sich Kreisbrandmeister Steffen Kiesel für die Kreis- und Stadtfeuerwehrführung an. Er verwies darauf, dass es in Hausen langgeübte Tradition sei, immer wieder stattliche Summen aus Vereinsmitteln in den Brandschutz zu investieren. Außerdem erinnerte er an die vielen Stunden Ausbildung, die auf den neuen Fahrzeugen unter erschwerenden Corona-Bedingungen geleistet werden mussten.
Einige Neuerungen
Kommandant Bernd Czelustek freute sich, dass trotz schwieriger Zeit die Freiwillige Feuerwehr Hausen in den letzten drei Jahren einen Entwicklungsschritt gemacht hat, wie selten zuvor in ihrer Geschichte. So konnten nicht nur zwei Fahrzeuge ersetzt werden. Die Wehr beschaffte Alarmmonitore, sanierte in Eigenregie die Fahrzeughalle und schuf sich eine Terrasse am Nudelbach, die Czelustek "geradezu als Beginn der Dorferneuerungsmaßnahmen" bezeichnete. Zudem konnte durch eine Förderung der Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement ein Digitales interaktives Whiteboard im Wert von 7000 Euro beschafft werden, mit dem man bei der Digitalisierung "ganz vorne dabei" sei.
Erstmals in Hausen erfolgte die Fahrzeugsegnung in ökumenischer Verbundenheit der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden. Die Diakone Maik Richter und Christoph Glaser sprachen die Segensworte.