Richtig reagieren in einer Extremsituation: Dazu nahmen 14 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Bad Kissingen an einem Fahrsicherheits-Training auf dem ADAC-Gelände in Schlüsselfeld teil.
- "Wie verhält sich mein Fahrzeug bei einem extremen Lastwechsel?", "Wie reagiere ich richtig, wenn ein Hindernis vor mir auftaucht?", " Was kann ich in der heimischen Wehr in der Ausbildung an die jüngeren Fahrzeuglenker weitergeben?" Mit diesen Fragen und Erwartun-gen startete die Fahrausbildung auf dem ADAC-Fahrsicherheits-Zentrum in Schlüsselfeld am vergangenen Samstag.
Fachausbilder Kreisbrandmeister Christian Neugebauer konnte 14 Feuerwehrkameraden aus Bad Kissingen, Euerdorf, Stralsbach, Burkardroth/Wollbach/Zahlbach, Hausen, Eltingshausen und Oberthulba, sowie den Instruktor Frank Sperling zum Fahrsicherheitstraining auf dem Übungsgelände willkommen heißen.
Gerade der Umgang mit den Großfahrzeugen benötigt neben der allgemeinen Ausbildung in den Wehren auch eine fachkundige Schulung bei diversen Trainings. Die Kreisbrandinspektion Bad Kissingen veranstaltet jedes Jahr Fahrsicherheitstrainings, um den Ehrenamtlichen, die in der Regel keine Berufskraftfahrer sind, zusätzliches Know-how im Umgang mit den Feuerwehrfahrzeugen zu vermitteln.
Auch die Reifen sind wichtig
So war es auch für den Instruktor Sperling sehr interessant, dass verschiedenste Fahrzeugtypen, angefangen von Löschgruppenfahrzeugen über ein Tanklöschfahrzeug bis hin zu einer Drehleiter, auf dem Übungsgelände am Start waren. Aber nicht nur die Fahrzeugtypen waren unterschiedlich, sondern auch die Bereifung der Einsatzfahrzeuge ist entscheidend, wie die Teilnehmer während des Trainings erlebten.
Nach der Grundeinweisung, der Fahrzeugbesichtigung hinsichtlich der Ladungssicherung und der Erklärung der korrekten Sitzposition konnten die Teilnehmer auf dem Übungsgelände die ersten Runden drehen.
Sehr schnell spürten die Teilnehmer, welche Auswirkung die Lenktechnik auf den Lastwechsel im Slalomparcours hat. Gerade die Lenker der Fahrzeuge mit Wassertank spürten jede Beschleunigung im Parcours am Aufschaukeln des Aufbaus. Verlor doch das eine oder andere Fahrzeug zu Beginn noch Wasser aus dem eingebauten Tank, so war zum Schluss der Übung ein wesentlich harmonischerer und sanfterer Lastwechsel zu erkennen.
Bei den Brems- und Ausweichübung auf trockenem und nassem Untergrund wurde allen Teilnehmern deutlich, wie wichtig ein beherztes Bremsen und ein kontrolliertes und ruhiges Reagieren in einer Extremsituation ist. Erstaunt waren jedoch alle, welche Auswirkung auf den Bremsweg die unterschiedliche Bereifung der Einsatzfahrzeuge hat. Gerade bei Nässe und Glätte verlängerte sich der Bremsweg bei manchen Fahrzeugen gegenüber dem Rest auf das Doppelte.
Aber genau diese Erfahrungen sind wichtig für die korrekte Wahl der Geschwindigkeit im Einsatzfall, da man als Fahrzeuglenker nicht nur verantwortlich für das Fahrzeug ist, sondern vor allem auch für die Sicherheit der Einsatzkräfte im Führerhaus und in der Mannschaftskabine.
Alle Teilnehmer konnten in der abschließenden Gesprächsrunde bestätigen, wie enorm wichtig diese Erfahrungen für sie sind. Nun wollen sie diese Erkenntnisse bei den Fahrten berücksichtigen, und vor allem auch an die anderen Kameraden in ihren Wehren weitergeben, hieß es abschließend.red