Seit Montag, 11. Januar, gibt es die Lockerung, dass Kunden Waren im Geschäft abholen können. Das eröffnet den Unternehmern in Bad Kissingen das Einkaufsmodell "click and collect" - also Bestellen im Netz und dann Abholen in der Stadt. Was denkt die Geschäftswelt über diese neue Möglichkeit?
Ein Großteil der Geschäfte in der Stadt ist seit Mitte Dezember geschlossen. Das geht von Baumärkten über Kleidungsläden bis hin zu Buchläden. Seit diesem Montag ist es in Bayern erlaubt, Waren bei diesen Geschäften abzuholen. Das eröffnet machen Händlern neue Möglichkeiten, anderen hingegen nutzt diese Regelung nicht viel. Pro Bad Kissingen und einige Unternehmer äußern sich zum Einkaufsmodell "click and collect".
Was ist dieses "click and collect"?
Kunden dürfen die Waren im Laden abholen. Das bedeutet: So können sie entweder über einen Webshop die Ware im Netz betrachten und bestellen, oder per Mail oder Anruf eine Bestellung aufgeben und dann abholen. Das ist auch bekannt als "click and collect", beziehungsweise "call and collect".
"Wir begrüßen diese überfällige Regelung sehr", sagt Klaus Bollwein, Geschäftsführer von Stadtmarketing Pro Bad Kissingen. Er sieht damit zumindest "kleine Umsatzchancen für den extrem belasteten Einzelhandel."Die Übergabe der Ware soll so kontaktlos wie möglich gestaltet sein. Kunden sowie Verkaufspersonal müssen dabei eine FFP2-Maske (oder KN95- bzw. N95-Maske) tragen.
Spielwarenladen Ahlert: "Wir sind zufrieden"
Jörg Ahlert vom gleichnamigen Spielwarenladen in der Kurstadt sagt: "Es haben bisher schon viele angerufen. Wir sind zufrieden." Der Laden bietet noch einen anderen Service: Wer wegen Weihnachten noch eine Reklamation machen möchte, dem sei das ebenfalls möglich. Wie viel diese Lockerung bringt? "Ich wäre zufrieden, wenn zehn bis 20 Prozent vom Normalbetrieb reinkommen würde", sagt Ahlert.
Buchladen Seitenweise: "Keine Hurra-Meldungen"
Bei Claudia Bollenbacher, Inhaberin des Buchhandels "Seitenweise", gingen bereits Bestellungen ein. Diese Zahlen seien jedoch nicht vergleichbar mit denen aus einer Zeit, in der es noch keine Beschränkungen gab. "Wir können also leider keine Hurra-Meldungen verbreiten", sagt Bollenbacher. Schon vor der Lockerung waren Bestellungen bei dem Buchhandel möglich: Über den Webshop lassen sich Bücher bei dem Buchhandel bestellen und nach Hause liefern.
Modehaus Ludewig geht schon länger moderne Wege
Das "Modehaus Ludewig" geht schon seit längerem moderne Wege: Es gab die Möglichkeit der Lieferung, sowie der Beratung via Videoanruf, um ein passendes Kleidungsstück zu finden. Die neue Einkaufs-Möglichkeit "click and collect" hält Inhaber Ralf Ludewig für "besser als nichts". Und er sagt: "Ich bin froh: Viele Kunden sehen es als Solidarität und Unterstützung, weiter bei den Geschäften zu einzukaufen. So wie sie bei Restaurants bestellen, um sie zu unterstützen." Dafür sei er sehr dankbar. Ebenso über jede Gutscheinkarte, die die Kunden erwerben.
Doch es gibt auch Läden, die die neuen Möglichkeiten nicht ausnutzen: Darunter beispielsweise die "Modegalerie Mützel". Dafür müssten Bilder der Waren zuvor in einem Webshop oder auf der Website des Ladens hochgeladen werden. Dafür ist kein Personal eingeplant.