Eine Vision für die Untere Saline in Bad Kissingen

2 Min
Peter Krug (rechts) erklärt seinen Nachbarn, der Familie Keßler, seine Vision vom Künstler- und Handwerkerhof. Fotos: Mäuser
Peter Krug (rechts) erklärt seinen Nachbarn, der Familie Keßler, seine Vision vom Künstler- und Handwerkerhof. Fotos: Mäuser
Wohl nicht mehr zu retten: Die Wäscherei.
Wohl nicht mehr zu retten: Die Wäscherei.
 
Noch vorhanden: Die Dampfmaschine.
Noch vorhanden: Die Dampfmaschine.
 

Peter Krug steht mit einem Nachbarn im Innenhof der Unteren Saline. "Es tut mir in der Seele weh, wie hier alles verkommt," sagt Krug. Doch das müsste nicht sein, ist sich der Schreinermeister und CSU-Stadtrat sicher. Denn er hat eine Idee, was man aus diesem Areal machen könnte - Einen Künstler- und Handwerkerhof.

Die Idee hatte Peter Krug schon 2001, als in Bad Kissingen die "Größte Vernissage Deutschlands" stattfand. "Ich hab' mich damals auch eingebracht und etliche Künstler kennen gelernt," erinnert sich Krug. Darunter war ein Kunstschmiedemeister, der trotz seines bescheidenen Lebensstils ein zufriedenes Leben führte.


Die Schlosserei ist noch komplett

Krug, dem die Untere Saline sehr am Herzen liegt, stellte sich vor, was Künstler und Handwerker mit all ihren Talenten und ihrer Genügsamkeit aus dem alten Gemäuer alles machen könnten. In Eigenregie und Eigenleistung. Da gibt es die ehemaligen Wohnungen, da gibt es die alte, noch komplett eingerichtete Schlosserei der ehemaligen Bäderverwaltung, die Ex-Schreinerei.
Krug erinnert an die Dampfmaschine der früheren Wäscherei, die halbwegs geschützt noch immer existiert, während die Wäschereihalle ob des eingestürzten Daches wohl nicht mehr zu retten ist. Dafür gibt es immer noch die alten Sudanlagen und einen Innenhof, der sich gut für Ausstellungen eignen würde, für Verkaufsstände für Handwerksprodukte und Kunstgegenstände.
Man sollte den jungen Leuten, den Künstler- und Handwerkerfamilien die Gebäude übergeben, mit einem ordentlichen Dach, damit es nicht reinregnet. "Dann können die Bewohner selbst aktiv werden, sich untereinander helfen," schwebt es Krug vor, der sich sogar eine kleine Gaststätte vorstellen kann, in der es unter anderem selbst gebackenes Brot gibt.


Geordnete Verhältnisse

Natürlich müsste es eine Satzung geben, einen Trägerverein, eine Art Treuhand. Denn eines ist Krug klar: So einfach vor sich hinwurschteln lassen könnte man die Interessenten in dem denkmalgeschützten Areal nicht. Außerdem müssten die Künstler und Handwerker die steuerlichen Verpflichtungen übernehmen. So wie es der Rhönklub mit dem von ihm gepachteten Feuertürmle macht. Auch für Ordnung und Sauberkeit, für Dinge wie Heizöl, müssten die "Siedler" selbst sorgen. Dafür könnten die jungen Leute nach der Vorstellung Krugs mietfrei in der Unteren Saline wohnen: "Miete gegen Arbeit," nennt es Krug.


Auch die Stadt würde profitieren

Und er ist sich sicher: Auch Bad Kissingen würde von einem solchen Künstler- und Handwerkerhof profitieren. Zum Beispiel dann, wenn sich die Bewohner der Unteren Saline auch um die musealen Einrichtungen wie die ehemalige Sudpfanne kümmern würden, wenn sie das Salzhaus mit betreiben würden.


Unterstützung durch die Politik

An die Stadt ist Peter Krug mit seiner Idee schon vor Jahren rangegangen. "Aber es gab keine Resonanz," bedauert er, "das ist irgendwo untergegangen." Natürlich ist Peter Krug klar, dass nicht die Stadt, sondern der Freistaat Eigentümer der Unteren Saline ist. An den Staat ist er noch nicht herangetreten, dafür wünscht er sich erst einmal die Unterstützung der Politik vor Ort.

Aufgeben will Peter Krug noch nicht. Er wird sich noch einmal bei der Stadt melden, mit seiner Idee vom Künstler- und Handwerkerhof. Denn er sagt: "Das war schon immer mein Traum." Und er ist sich sicher: "Nur mit hochtrabenden Studien können wir die Untere Saline nicht retten, weil sich dafür kein Investor finden wird!"