Die Erneuerung der Brücke über den Marbach sorgte vorübergehend für Streit.
Die Garitzer können stolz auf sich sein: Sie nehmen zu - wenn auch nur geringfügig: 4557 Seelen zählte der Stadtteil am Stichtag 1. Januar 2011. Ein Jahr später, am 1. Januar 2012, waren es bereits 4566, also neun mehr.
Oberbürgermeister Kay Blankenburg nannte in der Bürgerversammlung in der Garitzer Turnhalle weitere Zahlen: Das Verhältnis der Geschlechter ist alles andere als ausgeglichen. DFenn es sind 400 Frauen mehr als Männer. Das Durchschnittsalter liegt in Garitz bei 46,3 Jahren, wobei der Hinweis wichtig war, dass da das Parkwohnstift hineingerechnet ist. In Deutschland liegt das Durchschnittsalter bei 44, in Bayern bei 43,3 Jahren. Aber die Garitzer können beruhigt sein: Der durchschnittliche Kissinger ist 49,0 Jahre alt.
Das Hauptproblem der Garitzer - das machte die Diskussion sehr schnell deutlich - ist die Situation in und an der Seestraße.
"Vor uns liegt etwas, das ich mit außerordentlich gemischen Gefühlen sehe: die Einzäunung des Sees." Auch wenn er die Bereitschaft der Bevölkerung, sich bei der Errichtung eines Zaunes zu beteiligen, als Sternstunde des Ehrenamtes feierte, musste er doch sehr schnell erkennen, dass die Garitzer diesen Zaun tatsächlich eigentlich gar nicht wollen: "Muss der überhaupt sein?" wurde mehrfach gefragt. "Der war doch schon immer eingezäunt", meinten einige.
Eine Forderung der Versicherung Aber immer mehr an Durchsetzungskraft gewann der Vorschlag, das Umfeld des Sees gestalterisch so zu verändern und aufzuwerten, dass der Zaun zumindest nicht überall gebracht wird.
Mit seinem Hinweis: "Der Zaun ist jetzt bestellt" wollte der OB nicht zum Ausdruck bringen, dass der deshalb jetzt auch aufgestellt werden muss, sondern dass er aus versicherungsrechtlichen Gründen dazu gezwungen ist. Damit werde auf keinen Fall eine Neugestaltung der Anlage auf den Sanktnimmerleinstag verschoben: "Wir werden im Januar darüber reden und Planungsmittel in den Haushalt 2013 einstellen."
Kein Zuhause für die Kippen Als belastend wird die Verschmutzung und dieVerkehrssituation in der Seestraße empfunden. Beklagt wurde, dass die Berufsschüler massenhaft Abfall hinterlassen, wobei ein Grund dafür zweifellos an dem Rauchverbot auf dem Schulgelände liegt. Eine praktikable und juristisch machbare Lösung hat trotz regen Suchens allerdings noch niemand gefunden.
Auch in der Frage der Verkehrsreduzierung räumte Blankenburg eine gewisse Ratlosigkeit ein.
Den Vorschlag, die Schuleinfahrt in den Riedgraben zu verlegen, will er in die nächsten Gespräche mit dem Landrat mitnehmen - das Landkreis ist der Sachaufwandsträger für die Schule. Aber er hat wenig Hoffnung, dass Landrat Thomas Bold "große Begeisterung dafür entwickelt." Keine genauen Angaben konnte der OB auch zu der Frage machen, wann der Belag in der Seehofstraße und in der Dr.-Georg-Heim-Straße erneuert wird: "2013 oder 2014? Auf jeden Fall stehen die beiden Maßnahmen im Investitionsplan."
Streitpunkt Brückenerneuerung Etwas Schärfe kam in die Diskussion bei dem Thema "Brückenerneuerung Peter-Henlein-Straße". Blankenburg sah sich mit Vorwürfen konfrontiert, die Maßnahe sei zu teuer, werde nicht sachgerecht betrieben und verursache zu hohe Planungskosten.
"Ich akzeptiere nicht, dass die Arbeit der Verwaltung schlecht gemacht wird", konterte der OB. Ingenieurbauten der Stadt müssten ständig überprüft werden, auch von externen Gutachtern. Bei der Sicherheit dürfe man keine Kompromisse machen: "Die Brücke hätten schon meine Vorgänger erneuern müssen."
Nach Auskunft von Baudirektor Hermann Schober läuft derzeit die Vorplanung für die Brücke, die ausreichend tragfähig sein muss, damit sie auch von Müll- und Baufahrzeugen passiert werden kann. Außerdem mus die Wasserableitung während der Bauzeit geklärt werden: "Bis zum Dezember können wir auch Aussagen über die tatsächlichen Kosten machen."
Keine Einigung über Kreuzung Kein Konsens ergab sich in der Versammlung bei der Frage, ob die Garitzer Kreuzung zu einem Kreisverkehr umgebaut wird oder in der bisherigen Form
als ampelgeregelte Kreuzung erhalten bleibt. Baudirektor Matthias Wacker vom Straßenbauamt Schweimnfurt stellte beide Versionen vor. Seine Behörde favorisiert die Kreuzung. Die Stadt Bad Kissingen und der Landkreis, die am Verfahren beteiligt sind, haben sich noch nicht geäußert. Die Diskussion zog sich hin, weil sehr viel subjektives Empfinden eine Rolle spielte, ob ein Kreisverkehr oder eine Ampel den Verkehr besser entschleunigt, welche Version für Fußgänger und Radfahrer sicherer ist, ob der zusätzliche Flächenverbrauch einen Kreisverkehr rechtfertigt. Und ob nicht jede Kreuzung bis zum Schlachthof als Kreisverkehr ausgebaut werden sollte.
Jürgen Dobler vom Landratsamt berichtete über den Sachstand beim Um- und Neubau der Verbindungsstraße Garitz - Wittershausen in Verbindung mit einem Radweg.
Zunächst hätten die Planungen darauf gezielt, die Trasse in der Nähe der beiden Ortseinfahrten auf Staatsgrund zu verlegen, um Grundstücksverhandlungen zu umgehen. Aber dann habe sich gezeigt, dass es aus Gründen des Naturschutzes sinnvoller sei, die Trasse doch über Privatgrund zu führen. Allerdings habe sich bisher noch kein Eigentümer bereit erklärt, die benötigten Flächen zu verkaufen. Dobler: "Die Maßnahme war für 2013 vorgesehen. Sie wird sich um zwei bis drei Jahre verschieben."