Ein Hotel hilft der Natur

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Sabine und Emil Michel, sowie Laura und Kevin Weinberger (von links) arbeiten an ihren Insektenhotels. Foto: Klopf
Sabine und Emil Michel, sowie Laura und Kevin Weinberger (von links) arbeiten an ihren Insektenhotels. Foto: Klopf
Beim Bau des Insektenhotels half man sich gegenseitig, wenn einer nicht mehr weiter kam (von links): Sabine Michel, Emil Michel und Mathias Weinberger. Foto: Klopf
Beim Bau des Insektenhotels half man sich gegenseitig, wenn einer nicht mehr weiter kam (von links): Sabine Michel, Emil Michel und Mathias Weinberger. Foto: Klopf
 
Ein wunderbares Teamwork von Emil Michel, Kevin Weinberger und Laura Weinberger (von links). Foto: Klopf
Ein wunderbares Teamwork von Emil Michel, Kevin Weinberger und Laura Weinberger (von links). Foto: Klopf
 
Ein Erlebnis für die fünfjährige Luise - unterstützt von ihrem Papa Markus Jentsch darf sie mit dem Akkuschrauber bohren. Foto: Klopf
Ein Erlebnis für die fünfjährige Luise - unterstützt von ihrem Papa Markus Jentsch darf sie mit dem Akkuschrauber bohren. Foto: Klopf
 
Nicht nur der soziale Aspekt kam zum Tragen als Eltern und Großeltern mit ihren Kindern oder Enkelkinder bastelten. Die Kinder wurden so auch für den Lebensraum der Insekten sensibilisiert. Foto: Klopf
Nicht nur der soziale Aspekt kam zum Tragen als Eltern und Großeltern mit ihren Kindern oder Enkelkinder bastelten. Die Kinder wurden so auch für den Lebensraum der Insekten sensibilisiert. Foto: Klopf
 
Mit Sorgfalt befüllen Laura Weinberger und Kevin Weinberger ihr Insektenhotel. Foto: Klopf
Mit Sorgfalt befüllen Laura Weinberger und Kevin Weinberger ihr Insektenhotel. Foto: Klopf
 
Mit einem Insektenhotel kann man nützlichen Insekten und auch den Pflanzen im Garten etwas Gutes tun. Wenn man Wildbienen, Florfliegen und Co. ein geeignetes Quartier zu Verfügung stellt, fördert man die Bestäubung seiner Obstbäume und hält gleichzeitig Blattläuse und andere Schädlinge in Schach. Foto: Klopf
Mit einem Insektenhotel kann man nützlichen Insekten und auch den Pflanzen im Garten etwas Gutes tun. Wenn man Wildbienen, Florfliegen und Co. ein geeignetes Quartier zu Verfügung stellt, fördert man die Bestäubung seiner Obstbäume und hält gleichzeitig Blattläuse und andere Schädlinge in Schach. Foto: Klopf
 
Dagmar Bößl, stellvertretende Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereines Reiterswiesen: "Wir wollen mit dem Bau des Insektenhotels junge Leute ansprechen und zeigen, wie wichtig ein gesundes Naturmilieu ist." Foto: Klopf
Dagmar Bößl, stellvertretende Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereines Reiterswiesen: "Wir wollen mit dem Bau des Insektenhotels junge Leute ansprechen und zeigen, wie wichtig ein gesundes Naturmilieu ist." Foto: Klopf
 

Kinder bauen beim Gartenbauverein Reiterswiesen Insektenhotels. Unterschlupfmöglichkeiten für Insekten tragen zur umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfung im Garten bei.

Reiterswiesen — "So richtig, weiß ich eigentlich nicht, was der Zweck eines Insektenhotels ist", sagte die elfjährige Laura Weinberger, bevor sie die Schraube in die Bohrung steckte, die zuvor ihr Bruder Kevin (acht Jahre) in das Holz gebohrt hatte. "Ich muss mir von Papa nochmals erklären lassen, wozu das Häuschen gut ist." Insektenhotels sind eine Nist- und Bruthilfe für nützliche Insekten, Schädlingsbekämpfer und Blütenbestäuber
- zudem sind sie Nisthilfe und Überwinterungshilfe in einem.
So ein Insektenhaus ermöglicht auch Beobachtungen mancher Bienenarten, die wir sonst niemals zu sehen bekommen. Wildbienen, Wespen, Hummeln und andere nützliche Insekten werden zunehmend seltener in unseren Gärten und Städten gesehen. Sie finden immer weniger Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten. So leistet ein Insektenhotel einen nachhaltig-umweltfreundlichen Beitrag bei der Schädlingsbekämpfung. Der Begriff "Insektenhotel" entstand in Anlehnung an das hausartige Erscheinungsbild der Häuschen, die mit verschiedenen Materialien wie Schilf, Holz und einem Dach auffallen.
Beide Kinder waren zu einer Veranstaltung des Obst- und Gartenbauvereines Reiterswiesen gekommen. Die Idee zum Bau dieser Häuschen hatte die stellvertretende Vorsitzende des Vereines, Dagmar Bößl: "Wir wollen mit dem Bau des Insektenhotels vor allem die Jugend ansprechen und ihnen die Abläufe in der Natur, den Naturschutz, aber auch die Ziele des Obst- und Gartenbauvereines Reiterswiesen näherbringen. Denn die Kinder von heute sind die Vereinsmitglieder von morgen. Letztes Jahr haben wir Nistkästen gebaut und diese Aktion war sehr gut angenommen worden", so die Initiatorin. Auch heuer sind über 40 Interessenten gekommen, die ein Häuschen bestücken wollten, davon waren über 20 Kinder. "Erstaunlich für mich ist, dass viele Eltern mit ihren Kindern an der Aktion teilnehmen, um gemeinsam zu basteln", sagt Blößl.
Auch Mathias Weinberger, der Vater von Laura und Kevin, ist dabei. Er sagte: "Ich finde es ist wichtig, dass die Kinder ein Gefühl für die Natur entwickeln sollen. Außerdem ist es gut, wenn ihr Interesse am Basteln geweckt wird, damit sie später in ihrer Wohnung auch einmal etwas reparieren oder eine Glühbirne auswechseln können."
Den Bausatz des Insektenhotels lieferte die Werkstatt der Lebenshilfe Nüdlingen, ebenso das Füllmaterial. Mit viel Geschick durften die Kinder das Häuschen mit Holzklötzchen, in die Löcher verschiedener Größen gebohrt waren, Tannenzapfen, Stroh und Schilfröhrchen füllen. Darüber kam ein Drahtnetz, damit nichts heraus fällt.
"Der Zusammenbau hat mir sehr viel Spaß gemacht, das Füllen des Häuschens war einfach und es gab keine Probleme. Kevin und ich bauen gerne irgendwelche Sachen zusammen. Da war es schön für uns, dass wir hier etwas selber machen konnten. Wir schenken das Insektenhotel unserer Oma, die hat einen richtig großen Garten", erklärte Laura hinterher um anschließend die Plakatwand des Vereines zu studieren. Dort hatte Dagmar Bößl alle wichtigen Informationen zu Insekten sowie Bauweise und Inhalt des Insektenhotels ausgehängt.
Wie Bößl sagte, habe man Kindergarten und Schule angesprochen. Dadurch sind auch Laura, Kevin und andere Kinder darauf aufmerksam geworden. Auch Markus Jentsch aus Bad Bocklet ist mit seiner fünfjährigen Tochter Luise gekommen. Gemeinsam bauen sie das Häuschen zusammen. Luise ist glücklich, denn sie darf mit dem Akkuschrauber ein Loch für die Befestigungsschrauben bohren.
Dass diese arbeitsintensive Aktion zustande kam ist auch dem Vereinsbeisitzer Siegbert Kiesel zu verdanken, der seine Garage und Gerätschaften zur Verfügung stellte, die Räumlichkeiten mit Werktischen ausstattete und für den technischen Ablauf verantwortlich zeichnete. Zusammen mit den engagierten Helfern Monika, Robert und Nico Kiesel konnten Bewirtung, Auf- und Abbau reibungslos gewährleistet werden.