Edeka-Kunden spendeten für Kissinger Tafel
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Kissingen, Sonntag, 17. Juli 2022
Zum zweiten Mal beteiligte sich Edeka Rüttger an der jährlichen Tafel-Tüten-Aktion des Edeka-Verbunds Nordbayern-Sachsen-Thüringen zugunsten regionaler Tafeln.
Kürzlich überreichten die stellvertretenden Marktleiter Benedikt Weber und Andre Pfennig 175 Einkaufstüten, vollgepackt mit haltbaren Lebensmitteln und Drogerie-Artikeln im Gesamtwert von 875 Euro, der stellvertretenden Vorsitzenden der Kissinger Tafel, Dagmar Ziegler, und Vorstandsbeisitzerin Gerlinde Warmuth.
Waren es bei der vorjährigen Aktion nur 67 Einkaufstüten gewesen, waren diesmal während der Aktionstage vom 20. Juni bis 2. Juli trotz gleicher Werbemaßnahme fast dreimal so viele Spendentüten zusammengekommen. "Wahrscheinlich sind die Kissinger sensibilisiert, nachdem sie von unserem akuten Warenmangel gehört haben", deutet Dagmar Ziegler die gewachsene Spendierfreudigkeit der Edeka-Kunden. Denn es waren die Kunden des Vollsortimenters, die bei ihren Einkäufen an der Spitzwiese zusätzlich zum eigentlichen Einkaufswert noch fünf oder zehn Euro draufgelegt und damit eine oder zwei Spendentüten für die Tafel finanziert hatten. Dabei durften sie selbst festlegen, ob haltbare Lebensmittel wie Mehl, Zucker, Nudeln, Cornflakes und ähnliches in die Tüten gepackt werden sollten oder lieber Drogerie-Artikel für den täglichen Bedarf. Am Ende waren es 113 Tüten mit Lebensmitteln und 62 mit Drogerie-Waren.
Froh über solche Spendenaktionen
"Wir sind froh, dass es solche Spendenaktionen gibt", freute sich Ziegler bei Übernahme der prall gefüllten Tüten. Denn die Nachfrage der Tafel-Kunden kann aktuell kaum noch befriedigt werden. Kürzlich musste der Vorstand wegen des Versorgungsengpasses sogar einen Aufnahmestopp verhängen. Ziegler: "Hinter den 180 Berechtigungsscheinen stehen schließlich ganze Familien, die versorgt werden wollen." Insgesamt rechnet man mit 700 Hilfsbedürftigen vom Kindes- bis zum Seniorenalter, Alleinstehende bis Großfamilien, die die Hilfe der Kissinger Tafel in Anspruch nehmen. Im Grunde dürfte es weit mehr in Bad Kissingen geben, doch nicht jeder bringt den Mut auf, bei der Tafel um Hilfe zu bitten.
Der Engpass der Kissinger Tafel ist nicht zuletzt auch durch die Ukraine-Flüchtlinge entstanden. "Von unseren 700 Tafel-Kunden stammen etwa 80 aus der Ukraine", schätzt die stellvertretende Vorsitzende. Doch momentan wissen sich die Verantwortlichen der Kissinger Tafel noch zu helfen, um ihren Kunden ein ausgeglichenes Warensortiment bieten zu können. "Man kann schließlich nicht nur von Pizza und Joghurt leben." Deshalb tauscht man sich im Verbund mit anderen Tafeln in der Region aus und holt sich dort, was in Bad Kissingen gerade fehlt. Da kommen die 175 Edeka-Tüten gerade recht. Aber auch private Spenden sind jederzeit willkommen, bittet Ziegler: "Wir nehmen auch Obst und Gemüse aus Privatgärten."
Abholung bei größeren Mengen
Bei größeren Mengen werden solche Spenden von Helfern der Kissinger Tafel abgeholt. Anruf genügt unter der Mobilnummer 0174/195 56 10.