70 Jahre alt wird die Blaskapelle Ebenhausen. Das Jubiläum feiert der Verein im Juli
Bereits seit 70 Jahren vereint die Blaskapelle Ebenhausen Tradition mit Moderne. Heute mehr denn je zuvor. Die über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Jugendarbeit steht symbolisch für das moderne Gesicht des Vereines; auf der anderen Seite ist man sehr stolz auf seine Wurzeln. Beide Facetten gilt es in diesem Jahr zu feiern: mit einem großen Kreismusikfest inklusive Festumzug am 09.Juli. Musikalisches Highlight ist Viera Blech mit seinen Leiter Martin Scharnagl.
Elf jugendliche Gründungsmitglieder begannen 1952 ihre musikalische Ausbildung in der Werkstatt von Anton Hammer, einem ortsansässigen Instrumentenbauer. Im Juni 1953 konnte bereits der erste öffentliche Auftritt stattfinden, ein Ständchen zur Silberhochzeit. Im Jahr 1955 waren die ersten Höhepunkte der jungen Kapelle die Tanzmusik bei Faschingsbällen und die Mitwirkung beim 25-jährigen Bestehen mit Fahnenweihe des befreundeten Gesangvereins Liederhort.
Im Jahr 1966 spielten bereits 24 Musikanten in der Kapelle. Drei Jahre später wurde die erste Uniform angeschafft und im Oktober 1976 zum ersten Mal eine ordentliche Mitgliederversammlung durchgeführt, bei der eine Vorstandschaft gewählt wurde. Dies war der Grundstein für die Mitgliedschaft im Nordbayerischen Musikbund.
Einer der Höhepunkte der jüngeren Vereinsgeschichte war das Musikfest zum 25-jährigen Bestehens der Blaskapelle Ebenhausen im Mai 1977 mit einem Gemeinschaftschor, bei dem mehr als 700 Personen musizierten. Drei Jahre später stand dann das erste Konzert auf dem Jahresprogramm der Kapelle. Seitdem sind die Konzerte der Blaskapelle ein jährlicher Höhepunkt für die Musikerinnen und Musiker. Lag der Fokus bis in die späten 2000er Jahre hauptsächlich auf traditioneller Blasmusik, wurde das musikalische Spektrum in den letzten Jahren stark erweitert. Musicalhits, Filmhelden, Naturwunder - die Zuhörer sind jedes Jahr aufs Neue gespannt auf das Motto. Ein Probewochenende kurz vor dem Konzerttermin gehört fest zum etablierten Programm der Kapelle. Hier wird nicht nur der letzte Feinschliff vorgenommen - auch für den Austausch und die Gemeinschaft der sehr jungen Kapelle ist der Termin von Bedeutung.
Die Blaskapelle schaut in ihrer 70-jährigen Historie auf gute und schwierigere Zeiten zurück. Einen Einschnitt brachte der Jahreswechsel 1983/1984, als der bisherige Dirigent Hermann Stürmer sein Amt niederlegte und mit ihm weitere Stützen des Vereins das Musikspielen aufhörten. Es folgte eine Zeit der Neuorganisation. Der 1. Vorsitzende Bernhard Götz übernahm neben dem Amt des Dirigenten auch die Ausbildung der Jungmusiker.
Umso mehr kann der Verein heute sehr zuversichtlich in die Zukunft schauen. Einen großen Stellenwert hat die Jugendarbeit. Über 50 Aktive befinden sich derzeit in Ausbildung und sind das Fundament der Kapelle. Dem Nachwuchs wird mit der Formation "Notenkiller" eine Plattform geboten, um ihr Können nach außen zu tragen.Heute spielt die Blaskapelle eine große Rolle im gesellschaftlichen Leben. Der Aufgabenbereich erstreckte sich auf verschiedenste Anlässe freudiger wie ernster Art über das ganze Jahr.
Ein großes Vereinsfest, das 70-jährige Bestehen, steht nun bevor: Zusammen mit dem TSV Ebenhausen, der sein 100-jähriges Bestehen aufgrund Corona leider zweimal verschieben musste, wird nun vom 9. bis 11. Juli umso größer am Sportgelände des Sportvereins gefeiert. Dabei ist für alle Altersgruppen etwas geboten. Vor allem der Samstag steht im Zeichen der Blasmusik. Das Kreismusikfest startet an dem Tag um 15.30 Uhr mit einem Festumzug vom Altort zum Festgelände, zu dem bereits jetzt alle Musikkapellen in der Region herzlich eingeladen sind. Nach dem Massenchor am Sportplatz wird der Musikverein Achberg aus der Bodenseeregion im Festzelt aufspielen.