Stets politisch interessiert und engagiert: Freia Wilhelmina Lippold Eggen, die Direktkandidatin der AfD im Stimmkreis Bad Kissingen, im Portrait.
Vom Bundesnachrichtendienst (BND) zur CDU, anschließend zu den Piraten, jetzt bei der Alternative für Deutschland (AfD) und stets berufstätig. Ein ungewöhnlicher Lebenslauf. Die Türe öffnet sich und eine zierliche blonde Frau in blauem Kleid tritt ein. Freia Wilhelmina Lippold-Eggen ist bei der Landtagswahl die Kandidatin der AfD im Stimmkreis Bad Kissingen. Auf der einen Seite Politik, auf der anderen Künstlerin. Die 63-Jährige will heute reden, über ihr Leben und die Politik.
Fränkin unterwegs
Geboren wurde sie während des Wirtschaftswunders 1955 als drittes Kind eines Eisenbahnbeamten in Bamberg. Nach dem Abitur zog es sie nach Erlangen. "Ich wollte Beschäftigungstherapeutin werden, aber wir gehörten zu den geburtenstarken Jahrgängen, da waren die Ausbildungsplätze knapp." Daraufhin verließ die Fränkin ihre Heimat und begann in München eine Optikerlehre. Dort lernte sie ihren ersten Mann, einen Offizier der Bundeswehr, kennen. "Wir haben dann geheiratet und sind nach Koblenz gezogen, weil er versetzt wurde", erinnert sich Lippold-Eggen. Nach einer weiteren Versetzung kam die erste Tochter auf die Welt. Die junge Mutter arbeitete mittlerweile für den BND und ließ sich scheiden. Nach eigenen Angaben arbeitete sie dort zunächst in der militärischen, später in der Auslandsabteilung. Ihre Tochter zog sie nahezu alleine auf. Die beiden anderen Töchter sind angeheiratet. Nach zehn Jahren zog es sie mit ihrem zweiten Mann nach Amerika: "Er arbeitete bei IBM, nach vier Jahren sind wir wieder zurück in die Nähe von Stuttgart gezogen." Beim nächsten Umzug an die Nordsee sollte der Einstieg in die Politik folgen: "Beim BND durfte man ja keiner Partei angehören und jetzt waren viele Bekannte bei der CDU, ich war dann bei Stammtischen und bin schließlich eingetreten." Grund waren die konservativen Werte. "Politikinteressiert war ich aber immer - beim BND war man ja ständig damit in Berührung."
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Doch die bayerische Heimat lockte sie wieder zurück: Für die Konservative folgte eine Zeit ohne Politik. "Ich habe dann mal einen Gang runter geschalten." Als die Piratenpartei aufkam, holte die Vergangenheit sie wieder ein: "Ich habe mir das angeguckt und festgestellt, dass das ein ganz munteres Häufchen ist." Die Folge: "Spontan wie ich bin, bin ich eingetreten." Im Gedächtnis behalten hat die 63-Jährige den Fleiß der Partei: "Da gab es zahlreiche Arbeitsgruppen und Betätigungsfelder." Allerdings stellte sie fest: "Es gab keine Linie zum Euro, das war aber ein Thema, das die Leute damals bewegte."
Es folgten erste Begegnungen mit der eurokritischen AfD. Lippold-Eggen wohnte einer Rede von Bernd Lucke bei, der die AfD damals aus der Taufe hob. Den Grund für den Parteieintritt lieferte ihr die Flüchtlingswelle. Die Szenen waren für die damals 60-Jährige drastisch: "Es waren Menschenmassen. Manche Familien haben sich registrieren lassen, andere nicht." Ihre Reaktion: "Jetzt trete ich in die AfD ein."
Als Belastung sieht die AfD-Kandidatin Politik nicht. Ärgerlich seien beschädigte Wahlplakate. "Man muss sich organisieren und abschalten können." Ihre Strategie: Malen. "Das ist in dem Sinne Beschäftigungstherapie - man kriegt den Kopf dabei frei." Eine Vernissage gab es noch nicht: "Das ist alles Hobby." Es sei wie beim Kochen: "Ich freue mich, wenn es gut geworden ist".
Keine Foodbloggerin
"Manche fotografieren das dann ja und stellen es online - da gehöre ich nicht dazu." Bei Restaurantbesuchen fällt der AfDlerin auf, dass Disziplin im Umgang mit Smartphones notwendig ist. "Da sitzen vier Leute an einem Tisch, aber sie unterhalten sich nicht mehr, sondern tippen nur noch." Um dem vorzubeugen, lässt sie ihr Smartphone beim Essengehen zu Hause. "Ich bin keine Technikverweigerin, aber jeder sollte Maß halten können."
Politische Inhalte:
Julius-eins, ich lese diese Zeitung täglich und verstehe, dass die Zeitung ihren Wählern die zur Wahl antretenden Parteien in einer Serie vorstellen will. Das ist doch ausgesprochen positiv. Ihre Klassifizierung der AFD als rechtsnational ist völlig in Ordnung und entspricht den Erwartungen der Wähler dieser demokratisch legitimierten Partei. Über den Begriff Rassismus sollten Sie sich vielleicht nochmals Nachhilfe geben lassen. Das Selbe gilt für 'rechtsnational', was nicht gleichbedeutend ist mit der üblichen negativen Konnotation von nationalistisch. Wenn Sie Probleme mit einer 'Nation' Deutschland haben, outen Sie sich dann evtl. als Deutschland-Abschaffer? Nicht alles was die Mainstream-Medien und die darin mitschwimmenden Parteien als Rassismus oder anderweitig ideologieaffin bezeichnen, kann man einfach nachplappern ohne sich als bildungsfern zu blamieren.
Dass die Angehörige und Landtagskandidatin einer Partei, die nur die "Lügenpresse" kennt, die Lokalzeitung in Anspruch nimmt, ist schon etwas befremdlich. Noch befremdlicher ist die Tatsache, mittels einer vermeintlichen Reportage Wahlwerbung für eine rechtsnationale rassistische Partei zu machen. Das hat mit Pressefreiheit nicht mehr viel zu tun und lässt doch durchaus auf die Gesinnung des vermeintlichen Reporters schliessen. Hoffentlich nicht auch auf die Gesinnung der "Saale-Zeitung" ....