"Der Waldfensterer" wurde offiziell eingeweiht

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Heinrich Schlereth, dem Initiator der Extratour Waldfenster, war es vorbehalten, den Weg offiziell zu eröffnen und das Band zu durchtrennen. Unser Bild zeigt (von links): Konrad Tripp, Bürgermeister Daniel Wehner, Pfarrer Dr. Marcus Döbert, Heinrich Schlereth, Fabian Nöth (Naturpark Mitarbeiter), Waldemar Bug, Robert Reuscher (Naturpark Mitarbeiter) und Landrat Thomas Bold. Marion Eckert
Heinrich Schlereth, dem Initiator der Extratour Waldfenster, war es vorbehalten, den  Weg offiziell zu eröffnen und das Band zu durchtrennen. Unser Bild zeigt  (von links): Konrad Tripp, Bürgermeister Daniel Wehner, Pfarrer Dr. Marcus  Döbert, Heinrich Schlereth, Fabian Nöth (Naturpark Mitarbeiter),  Waldemar Bug, Robert Reuscher (Naturpark Mitarbeiter) und Landrat Thomas  Bold.  Marion Eckert
Bürgermeister Daniel Wehner (rechts) dankte Heinrich Schlereth (mitte) und Waldemar Bug (links) für ihr Engagement um die Extratour. Marion Eckert
Bürgermeister Daniel Wehner (rechts)  dankte Heinrich Schlereth (mitte) und Waldemar Bug (links) für ihr  Engagement um die Extratour.  Marion Eckert
 
Die Extratour startet mitten in Waldfenster an den Informationstafeln. Dort trafen sich jetzt (von links) Landrat Thomas Bold, Bürgermeister Daniel Wehner, Pfarrer Dr. Marcus Döbert, Waldemar Bug und Heinrich Schlereth, der sich stark für die Extratour engagiert hat. Marion Eckert
Die Extratour startet mitten in Waldfenster an den Informationstafeln.  Dort trafen sich jetzt (von links) Landrat Thomas Bold, Bürgermeister Daniel  Wehner, Pfarrer Dr. Marcus Döbert, Waldemar Bug und Heinrich Schlereth, der sich stark für die Extratour engagiert hat. Marion Eckert
 
Die Rhöner Stubenmusik Waldfenster eröffnete mit "Frisch auf zur lieben Rhön hinauf" die Extratour. Marion Eckert
Die Rhöner Stubenmusik Waldfenster eröffnete mit "Frisch auf zur lieben  Rhön hinauf" die Extratour. Marion Eckert
 

Der Beharrlichkeit von Heinrich Schlereth, dem Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins Waldfenster, ist es zu verdanken, dass die Extratour verwirklicht werden konnte.

Stolz sind die Waldfensterer, dass sie nun endlich auch eine Extratour haben. Fast zehn Jahre hat es immerhin gedauert.

Eigentlich sollte die Eröffnung der Extratour schon im April stattfinden, doch die Corona-Pandemie verschob den Festakt. Auf dem Hof vor dem Feuerwehrgerätehaus war genug Platz, um die Abstands- und Hygieneauflagen einhalten zu können.

Bürgermeister Daniel Wehner begrüßte die Ehrengäste, allen voran Heinrich Schlereth, der sich beharrlich für den "Waldfensterer" eingesetzt habe, und seinen Amtsvorgänger Waldemar Bug, der sich ebenfalls um die Extratour verdient gemacht habe. Die musikalische Umrahmung der Feier übernahmen die Musiker der Rhöner Stubenmusik Waldfenster mit "Frisch auf zur lieben Rhön hinauf".

Bug erinnerte an die ersten Überlegungen, die Platzer Kuppe über einen Extratour mit dem Premiumwanderweg "Der Hochrhöner" in Verbindung zu bringen. Es sollte ein Rundweg entstehen, denn bislang war die Platzerkuppe von Waldfenster aus nur über den Hemfurter Weg erreichbar. Doch von Seiten der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats habe es vor rund zehn Jahren keine Bereitschaft gegeben, eine weitere Extratour auszuweisen. Die bislang ausgewiesenen Touren sollten sich zunächst etablieren.

2015 startete die Flurbereinigung im Waldfensterer Forst. Schlereth und der damalige Bürgermeister Bug sahen eine neue Chance. Zeitgleich hatte in der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates ein Umdenken stattgefunden, so dass einer Waldfensterer Extratour nichts mehr im Wege stand. Es sollte eine Extratour auf höchstem Premiumniveau werden. Dazu mussten viele Partner ins Boot geholt werden: Das Amt für ländliche Entwicklung, die Bayerischen Staatsforsten, der Landkreis Bad Kissingen, der Marktgemeinderat, die Jagdpächter und Landwirtschaft sowie die Besinnungswald-Stiftung mit Ehepaar Mence. Viele Gespräche mussten geführt und Kompromisse gefunden werden, wobei das Herzstück der Jagd ausgeklammert wurde.

Die Waldfensterer Extratour ist elf Kilometer lang, umfasst 307 Höhenmeter und ist in gut vier Stunden als Halbtagestour zu gehen. "Mit Naturgenuss auch als Ganztagestour", schwärmte Bug. Es gebe aber auch die Möglichkeit die Tour abzukürzen.

Die Platzer Kuppe sei ein idealer Ort mit einem annähernd 360 Grad Rundumblick, bis in die hessische und thüringische Rhön, ins Schweinfurter Land, den Vogelsberg und Thüringer Wald. "Es ist ein Weg der Ruhe. Ein Ort zum Träumen. Ein Weg zum Nachdenken und In-sich-gehen." Bug rät den Wanderern, den Weg im Uhrzeigersinn zu gehen, so sei die Fernsicht noch prächtiger. Als Extratour wurde der Weg natürlich zertifiziert und habe das gleiche Ergebnis erzielt, wie die Extratour Kreuzberg.

Aufgrund der Waldflurbereinigung sei es ein etwas längerer Prozess geworden, zur Haftung seien Regelungen nötig gewesen und ein Lückenschluss, der dank des Landkreises möglich wurde.

2018 und 2019 konnte die "Möbelierung" des Wanderwegs erfolgen. Bug dankte der Bevölkerung, die sich mit altem Wissen für die Informationstafeln beteiligte. So gibt es zur Geschichte der Wasserversorgung und der Glashütten der Umgebung eigene Informationen. Zu diesen Tafeln führte die geführte Wanderung anlässlich der Eröffnung der Extratour.

Gerade in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie sei es umso wichtiger solch eine Weg für die Gäste aber auch Einheimischen anzubieten, die auf diese Weise die Heimat neu und anders entdecken könne, waren sich die Redner einig. Landrat Thomas Bold sprach von verändertem Freizeit- und Urlaubsverhalten. Für ihn ist die Extratour Waldfenster ein Beitrag zum sanften Tourismus.

Heinrich Schlereth sieht die Extratour als eine Bereicherung für die gesamte Südrhön. Er sprach von einer erlebnisreichen und abwechslungsreichen Tour. Für den Rhönklub war der Vorsitzende der Saale-Sinn Region, Konrad Tripp , nach Waldfenster gekommen. Der Weg sei für Familien sehr zu empfehlen. Der Rhönklub habe gerne bei der Beschilderung unterstützt. Den Schutz und Segen Gottes für alle, die den Weg gehen werden, erbat Pfarrer Dr. Marcus Döbert, auch im Namen seines katholischen Kollegens Dekan Stephan Hartmann.

Extratour Waldfenster

Die Tour führt durch eines der größten außeralpinen Naturschutzgebiete Deutschland, das Naturschutzgebiet "Schwarze Berge". Start ist am Pfarrgemeindezentrum in Waldfenster. Die Tour ist durch ein rotes "W" auf weißem Grund gekennzeichnet. Vorbei an den Quellen der Lauter und der Stationskapelle verlässt die Extratour den Ort und führt bald auf schmalen Pfaden durch den Wald vorbei am Königsrondell, über Wiesenpfade, vorbei an artenreiche Bergwiesen bis zur  "Platzer Kuppe" auf 737 Metern Höhe. Dabei handelt es sich um eine Kernzone des Biosphärenreservats Rhön mit einem besonders ursprünglichen Waldbild. Seit 1978 findet hier keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr statt.

Zurück geht es über einen steilen Abstieg an der Nordseite vorbei an Relikten der historischen Wanderglashütten.