Der Rundweg mit dem Weitblick

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Unser Reporter Joachim Rübel war wieder unterwegs und berichtet aus der wöchentlichen Serie Extratour: Im Bild der Fernblick von der Platzer Kuppe in Richtung Südwesten.Joachim Rübel
Unser Reporter Joachim Rübel war wieder unterwegs und berichtet aus der wöchentlichen Serie Extratour: Im Bild der Fernblick von der Platzer Kuppe in Richtung Südwesten.Joachim Rübel
Das Scholzehägle, eine kleine bewaldete Basaltkuppe bei Platz.Joachim Rübel
Das Scholzehägle, eine kleine bewaldete Basaltkuppe bei Platz.Joachim Rübel
 
Schafe grasen auf der Platzer Kuppe.Joachim Rübel
Schafe grasen auf der Platzer Kuppe.Joachim Rübel
 
Panorama-Blick vom Würzburger Haus über das Sinntal hinweg in Richtung Dammersfeld.Joachim Rübel
Panorama-Blick vom Würzburger Haus über das Sinntal hinweg in Richtung Dammersfeld.Joachim Rübel
 
Die Ausflügler Elke Bott und Thomas Dittmayer aus Bad Brückenau genießen die Aussicht auf der Platzer Kuppe. Joachim Rübel
Die Ausflügler Elke Bott und Thomas Dittmayer aus Bad Brückenau genießen die Aussicht auf der Platzer Kuppe. Joachim Rübel
 
Nach etwa der Hälfte der Strecke ist das Würzburger Haus (Karl-Straub-Haus) erreicht.Joachim Rübel
Nach etwa der Hälfte der Strecke ist das Würzburger Haus (Karl-Straub-Haus) erreicht.Joachim Rübel
 
Kleine Brücke über den Oberlauf der Thulba bei Geroda.Joachim Rübel
Kleine Brücke über den Oberlauf der Thulba bei Geroda.Joachim Rübel
 
Fernblick von der Platzer Kuppe in Richtung Südwesten.Joachim Rübel
Fernblick von der Platzer Kuppe in Richtung Südwesten.Joachim Rübel
 
Der Kreßberg bei Schondra.Joachim Rübel
Der Kreßberg bei Schondra.Joachim Rübel
 
Das Naturwaldreservat am Südhang der Platzer Kuppe.Joachim Rübel
Das Naturwaldreservat am Südhang der Platzer Kuppe.Joachim Rübel
 
Das Logo der Extratour Kuppenweg nahe Platz.Joachim Rübel
Das Logo der Extratour Kuppenweg nahe Platz.Joachim Rübel
 
Fernblick von der Platzer Kuppe in Richtung Südwesten.Joachim Rübel
Fernblick von der Platzer Kuppe in Richtung Südwesten.Joachim Rübel
 
Das Naturwaldreservat am Südhang der Platzer Kuppe.Joachim Rübel
Das Naturwaldreservat am Südhang der Platzer Kuppe.Joachim Rübel
 

Der Kuppenweg belohnt den Wanderer mit weiten Panorama-Ansichten und guten Einkehrmöglichkeiten.

Der schnelle Weg zur attraktiven Wanderung: Wer gerne spontan aufbricht, oder nicht allzuviel Zeit hat, für den ist die "Extratour Kuppenweg" zwischen Platz und dem Würzburger Haus (Karl-Straub-Haus) ideal. Nur wenige Kilometer sind es per Pkw von Bad Kissingen oder Bad Brückenau zum Startpunkt in Platz, wo es - gut ausgeschildert - etliche Parkmöglichkeiten gibt. Für den mit zehn Kilometern nicht allzu langen "K-Weg" sollte man etwa drei Stunden einplanen - wenn man ihn denn in voller Länge absolvieren will. Es gibt mehrere Abkürzungs-Möglichkeiten, und wer - z.B. bei Regen - Asphalt-Untergrund bevorzugt, der kann auch abseits des eigentlichen Wanderwegs gut zum Würzburger Haus und zurück gelangen: dann wird die Tour zum - etwas ausgedehnten - Spaziergang.
Viel schöner ist es natürlich, der abwechslungsreichen K-Route in Gänze zu folgen. Es empfiehlt sich rechts herum zu gehen, also gleich die Platzer Kuppe ins Visier zu nehmen, denn links herum würde ein ziemlich langer stetiger Anstieg von Geroda bis hinauf zum Würzburger Haus drohen (abwärts tut man sich hier im letzten Drittel der Runde leichter).


Markanter kleiner Basaltkegel

Auf dem Weg hinauf zur Platzer Kuppe (737 Meter) fällt zunächst links das "Scholzehägle" ins Auge, ein markanter kleiner bewaldeter Basaltkegel. Hier gibt es auch eine Tafel, die über die Wasserversorgung von Platz in früheren Zeiten informiert. Weiter geht es an Gebüsch- und Baumreihen entlang zum Fuß der Platzer Kuppe und dann hinein in das Naturwaldreservat. Hier lohnt es sich immer wieder einmal stehenzubleiben. Zum einen, weil der Anstieg seinen Schweißtribut fordert, zum anderen, weil hier riesige Buchen in weitestgehend naturbelassenem Wald zu bestaunen sind.
In einer Waldeinsamkeit, die fast märchenhaft wirkt. Hat man es schließlich zum Wiesengipfel hinauf geschafft, dann liegt der anstrengendste Teil des Kuppenweges eigentlich schon hinter dem Wanderer, denn die weiteren Abschnitte haben nur noch wenig Tendenz nach oben.


Verweilen zu jeder Jahreszeit

Die Platzer Kuppe präsentiert sich oft rau, lädt aber doch zum Verweilen ein. Und das zu jeder Jahreszeit. Im Winter pfeift meistens ein frisches Windchen, und der Schnee bleibt oft lange liegen. Fast immer lassen sich hier oben beeindruckende Wolkenformationen beobachten, die von Westen nach Osten durchziehen. Der Blick reicht im weiteren Süden über den Büchelberg bei Hetzlos hin zum Sodenberg. Näher gelegen sind der Kreßberg bei Schondra, die Schildecker Kuppe, die Mettermich, die drei Pilsterköpfe und der Dreistelzberg. Ebenso kann man die Reste des Lindenstumpfes, der einst für den Autobahnbau geopfert wurde, erahnen.
Gut für Wanderer: Die A7 ist kaum zu sehen, nur manchmal entfernt zu hören. Und: Die noch vor kurzem vorgesehene Riesen-Strommasten-Trasse der früheren Südlink-Planung wird es nicht geben.


Rast auf der Platzer Kuppe

Die Platzer Kuppe bietet gute Gelegenheit zur Rast. Auf einer der Bänke sitzen Elke Bott und Thomas Dittmayer aus Bad Brückenau. Sie haben eigentlich einen eng getakteten Zeitplan, "aber wenn wir schon mal Luft haben, dann kommen wir gerne hierher", sagt der Gastronom, und Elke Bott ergänzt: "Hier in der Rhön hat man doch fast alles, was man für Entspannung in der Freizeit braucht."
Nach dem nördlichen Abstieg von der Platzer Kuppe zeigt die Aussicht vom Bergsattel aus in der Ferne den Thüringer Wald und die Gleichberge bei Römhild. Näher gelegen sind die Walddörfer am östlichen Abhang des Kreuzberges. Der K-Weg windet sich nun auf alten Wurzelwegen und an Wiesenrand-Steinhaufen entlang leicht in die Höhe, um dann in Richtung Westen abzubiegen.


Zwei Spielplätze und das Traditionshaus des Rhönklubs

Der folgende Streckenabschnitt - meist auf Schotter - zieht sich ein wenig hin, bis nach etwa zwei Kilometern das Würzburger Haus erreicht ist. Das Traditionshaus des Rhönklubs lädt zur Rast, im Freien bietet sich dem Auge jenseits des oberen Sinntals eine weite Panorama-Linie mit den beiden Auersbergen, der Dammersfeldkuppe und dem 910 Meter hohen Eierhauck mitten im Gebiet des Truppenübungsplatzes. Für Familien ist das Würzburger Haus ideal, denn zum einen ist es auch per Auto gut zu erreichen, es gibt einen Kinderspielplatz - zum anderen ist das Berghaus Rhön nicht weit entfernt, wo ebenfalls ein Spielplatz angelegt ist.
Der Kuppenweg macht diesen Schlenker nicht, er biegt schon auf dem Parkplatz des Würzburger Hauses nach Osten ab. Über gut einen Kilometer sieht man nun in der Ferne wieder die südlichen Rhön-Ausläufer, ehe sich der Tourenverlauf scharf rechtwinklig nach unten in Richtung Geroda absenkt. Auf diesem längeren abschüssigen Streckenabschnitt geht es an Viehweiden entlang, immer wieder säumen alte Baum-Solitäre den Weg, und je weiter man nach unten kommt, desto feuchter wird der Untergrund. Hier ist das Quellgebiet der Thulba: aus mehreren Rinnsalen wird schließlich ein schnell den Hang hinabschießender Bach -27 Kilometer weiter mündet die Thulba bei Hammelburg in die Saale.
Noch vor Geroda überquert der Kuppenweg auf kleinen Holzbrücken die schon beachtliche Thulba und führt in einer letzten kleinen Steigung auf Natur-Waldwegen, die manchmal ein wenig matschig sind, die letzte Anhöhe hinauf. Eine Info-Tafel erklärt an einem etwas zugewachsenen Aussichtspunkt die Geologie der Schondraer Senke. Schließlich taucht am Horizont Platz auf, wo man ebenso wie in Geroda einkehren kann. Angenehm Pause machen kann man aber auch vor der Heimfahrt an einer der beiden gepflegten Rastmöglichkeiten nahe des Wanderparkplatzes.

Fazit: Tour für Schnellentschlossene
Der Kuppenweg beeindruckt mit seinen tollen Panoramen. Die Einstiege bei Platz oder am Würzburger Haus sind schnell und einfach zu erreichen. Es gibt mehrere Abkürzungsmöglichkeiten. Wem der Anstieg zur Platzer Kuppe zu anstrengend ist, der kann auch an der Westflanke an dem Berg vorbeigehen - was aber schade wäre. Auch den "Schlenker" durch das Thulba-Quellgebiet muss man nicht unbedingt machen. Wer nicht gerne auf weichen Böden geht, für den gibt es etwas abseits vom Kuppenweg viele Asphaltwege.

Wertung: Anspruch 3, Zustand: 4, Erreichbarkeit 5, Familie 4, Erlebnis 4, Beschilderung 5.