Dem FC fehlen die Nachwuchs-Fußballer

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Die Vorsitzenden des FC Einigkeit Rottershausen, Hergen Vollert (links) und Christoph Stürmer (rechts) konnten einem guten Dutzend der insgesamt 87 Jubilare persönlich gratulieren. Foto: Sigismund von Dobschütz
Die Vorsitzenden des FC Einigkeit Rottershausen, Hergen Vollert (links) und Christoph Stürmer (rechts) konnten einem guten Dutzend der insgesamt 87 Jubilare persönlich gratulieren. Foto: Sigismund von Dobschütz
Die Vorsitzenden konnten einem guten Dutzend der insgesamt 87 Jubilare persönlich gratulieren. Foto: Sigismund von Dobschütz
Die Vorsitzenden konnten einem guten Dutzend der insgesamt 87 Jubilare persönlich gratulieren. Foto: Sigismund von Dobschütz
 

Im voll besetzten Vereinsheim des FC Einigkeit legte der Vorstand etwa 70 Mitgliedern seinen Jahresbericht 2015 vor.

Erfolgreiche Veranstaltungsergebnisse, der gestiegene Kassenstand und sogar ein leichter Anstieg der Mitgliederzahl auf jetzt 597 verbreitete allgemeine Zufriedenheit im Saal. Nur der Fußballer-Nachwuchs macht dem Vorstand schon seit Jahren Sorge.
"Wenn es so weiterläuft, haben wir in acht Jahren keinen Fußball mehr", warnte Vorstandsmitglied Jörg Wetterich als zuständiger Abteilungsleiter die Mitglieder und forderte von ihnen verstärkten ehrenamtlichen Einsatz als Trainer oder Betreuer. In allen Altersklassen von U7 bis U19 seien nur 20 Kinder und Jugendliche aktiv. Der FCE dürfe sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, nur weil die erste Herrenmannschaft 2015 in die Kreisklasse aufgestiegen ist.
Das Problem des Nachwuchsmangels sei altbekannt und schon oft angesprochen worden. Manche Eltern, so Wetterichs Aussage, wollen ihre Kinder nicht immer zum Training der Spielergemeinschaften nach Ebenhausen, Eltingshausen oder Oerlenbach fahren müssen. Hätte der FCE ausreichend Trainer und Betreuer, würden mehr Kinder im Verein angemeldet, ist sich der Abteilungsleiter sicher. Dann könnten eigene Mannschaften aufgestellt und die Kinder im Dorf trainiert werden. "Wir müssen die Rottershäuser Kinder fördern, wir müssen etwas für Rottershausen tun", appellierte Wetterich an den Einsatzwillen der Erwachsenen.


Mit sportlichem Humor

In den Spielberichten der Fußballherren zeigte sich ein häufiger Wechsel zwischen Sieg und Niederlage, wobei man auch letztere noch mit sportlichem Humor nahm. Bei den Altherren schienen sogar vergnügliche Ausflüge längst den Wettkampf-Ehrgeiz abgelöst zu haben.
Positives konnte Georg Wilm über nordbayerische Meistertitel und Rekordergebnisse mancher seiner Leichtathleten berichten. "Rottershausen ist auf bayerischer Ebene bekannt."
Vollen Einsatz hätten auch wieder die Kinder gezeigt, die mit Bananenkistenrennen auf den Hürdenlauf der Erwachsenen vorbereitet würden. Doch auch hier ist der Nachwuchsmangel spürbar, weshalb Wilm voller Neid auf seinen für die Damenfußballer verantwortlichen Kollegen Peter Diemer verwies: "Er kann bei den Damen aus dem Vollen schöpfen." Diemer hatte zuvor voller Begeisterung vom vergangenen Jahr berichtet und sorgte für beifälliges Gelächter im Saal, als seine Einsatzfreude im Satzbeginn "Wir Frauen ..." gipfelte.
Nüchterner fiel naturgemäß der Jahresbericht des Vorsitzenden Hergen Vollert aus. Er dankte allen Abteilungsleitern und Veranstaltungsorganisatoren. Das Waldfest zum 95-jährigen Bestehen sei etwas Besonderes gewesen, das Lutzi-Festival 2015 sogar ein noch größerer Erfolg als in den Vorjahren.
Der Vorsitzende ermunterte die Mitglieder, das Sportheim durchgängiger zu nutzen, "damit es sich für die Wirte auch lohnt", und bei Sportübertragungen für besseren gastronomischen Umsatz zu sorgen, da die Jahresgebühr von fast 1900 Euro schließlich gegenfinanziert werden müsse. Vollert vergaß auch nicht zu mahnen, bei nicht bewirteten Treffen im Vereinsheim vor Verlassen wieder für Sauberkeit zu sorgen: "Es fällt keinem ein Zacken aus der Krone."


Tischtennis-Abteilung geplant

Eine Neuigkeit hatte der Vorsitzende dann doch zu melden: Es soll im FCE eine Tischtennisabteilung eingerichtet werden, für die sich ab sofort Interessenten melden können. Die Platten wird die Gemeinde stellen, gespielt werden soll in der Sporthalle, die Termine sind noch in Planung. Vollert: "Wir denken hier nicht nur an spielerischen Zeitvertreib, sondern auch an sportliche Wettkampfteilnahmen."
Trotz des um 7300 Euro auf insgesamt 140 000 Euro gestiegenen Vereinsvermögens, das Kassier Martin Werner in seinem ausführlichen Bericht genannt hatte, widersprach der Vorsitzende dem verbreiteten Gerücht, "der Verein verdiene sich dumm und dusselig". Denn nicht nur Darlehen seien zurückzuzahlen, sondern in den nächsten Jahren kämen auch größere Investitionen auf den Verein zu. So müssten der obere Sportplatz dringend saniert und die Flutlichtanlage erneuert werden, "um einen optimalen Trainingsbetrieb ohne Verletzungsgefahr sichern zu können".
Den Abschluss der Generalversammlung bildete wie üblich die Ehrung langjähriger Mitglieder, doch war es heuer eine Besonderheit. Nach Einführung der Familienkarte hatten sich 1976 ganze Sippen angemeldet, weshalb die Vorsitzenden Hergen Vollert und Christoph Stürmer diesmal nicht weniger als 77 Mitglieder mit 40-jähriger Vereinszugehörigkeit ehren durften. Weitere zwölf wurden für 25-jährige Mitgliedschaft mit Urkunde und Anstecknadel ausgezeichnet.