Seit 60 Jahren ist Albin Goll Schreinermeister. Ein Leben voll Arbeit und Liebe zum Schreinerhandwerk. Er berichtet über die Anfänge und die Entwicklung des Betriebs bis heute.
Liebe zum Holz und Leidenschaft für das Schreinerhandwerk prägten Albins Golls berufliches Leben. Vor 60 Jahren legte er die Meisterprüfung ab. Auf Empfehlung der Schreinerinnung wurde ihm Mitte September von der Handwerkskammer Unterfranken, als Würdigung seiner Lebensleistung eine Ehrenurkunde verliehen. Den Goldenen Meisterbrief hat er bereits vor zehn Jahren bekommen.
Auch wenn die Gesundheit es dem 83-Jährigen nicht mehr erlaubt in der Werkstatt zu arbeiten, mit Holz arbeitet er nach wie vor. Herzen und Sterne für Teelichter bearbeitet er mit liebevoller Genauigkeit und verschenkt sie an Freunde, Familie, an Menschen, die ihm begegnen, denen er eine Freude machen und Danke sagen möchte. Die Freude der Beschenkten ist dem Schreinermeister der schönste Lohn. Die kleinen Gaben sind ihm ein Herzensanliegen und ermöglichen ihm weiterhin den Werkstoff Holz Tag für Tag in der Hand halten zu können.
Der Familientradition gefolgt
Das Schreinerhandwerk wurde Albin Goll in die Wiege gelegt. Sein Großvater Bernhard Metz war Schreiner. Er hatte eine kleine Werkstatt in Poppenroth, sie maß nicht mehr als drei auf neun Meter. Auch sein Vater Ulrich Goll war Schreiner, doch kam er aus dem Krieg nicht zurück. Albin Goll war drei Jahre alt, als er den Vater verlor.
Inspiriert von seinem Großvater begann er 1953 seine Lehre in der Schreinerei Fehr in Katzenbach. "Ich war es meinem Vater und Großvater schuldig, dass ich das Handwerk gelernt habe." Nach der Lehre arbeitete er in Nüdlingen und in Garitz. 1960 Jahre reifte der Entschluss zur Selbstständigkeit. Die alte Werkstatt des Großvaters baute er um und schaffte moderne Maschinen an. Immer wieder betont Albin Goll, wie dankbar er seiner Mutter sei, die sich damals bei der Bank für ihren Jungen verbürgte. "Ohne meine Mutter hätte ich das nicht schaffen können."
Auf Anweisung des Innungsmeisters hin musste Albin Goll innerhalb von drei Jahren die Meisterprüfung ablegen. "Ich habe mich sofort dazu entschlossen", erinnert er sich noch gut. Die Prüfung legte er 1962 mit sehr gutem Erfolg ab. Der Großvater leistete ihm noch sechseinhalb Jahre in der Werkstatt Gesellschaft.
Albin Goll fertigte Holzfenster, Türen, Möbel und nahm Innenausbauten vor. "Fast in jedem Haus in Poppenroth habe ich gearbeitet". Kundenwünsche standen dabei immer im Vordergrund.
Schon bald lernte er seine Frau Lieselotte kennen, die nach der Hochzeit 1966 zu ihm zog und ihm fortan bei leichten Tätigkeiten in der Werkstatt unterstützte. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, Andreas, Monika und Günter.