Bürgerbeteiligung: Wünsche für den Plantschplatz

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Von der Babyschaukel bis zu Sitzmöglichkeiten für Eltern reichen die Spielplatz-Wünsche von Marina Busch. Foto: Sigismund von Dobschütz
Von der Babyschaukel bis zu Sitzmöglichkeiten für Eltern reichen die Spielplatz-Wünsche von Marina Busch. Foto: Sigismund von Dobschütz
Zwei junge Mütter mit ihren Söhnen füllen ihre Spielplatz-Wunschzettel aus. Foto: Sigismund von Dobschütz
Zwei junge Mütter mit ihren Söhnen füllen ihre Spielplatz-Wunschzettel aus. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Mit viel Spaß malte und bastelte die Arbeitsgruppe erste Ideen. Foto: Sigismund von Dobschütz
Mit viel Spaß malte und bastelte die Arbeitsgruppe erste Ideen. Foto: Sigismund von Dobschütz
 

Der Spielplatz Schützenstraße in Bad Kissingen soll für 120 000 Euro zum Wasserspielplatz mit Robinso-Insel und Leuchtturm umgestaltet werden.

Im kommenden Jahr soll der Spielplatz an der Schützenstraße zu einem naturnahen Wasserspielplatz umgestaltet werden. Das wünschen sich zumindest die sieben Mitglieder jener Arbeitsgruppe, die sich vor kurzem zur Bürgerbeteiligung im Bauamt eingefunden hatte. 120 000 Euro hat das städtische Bauamt für die Neugestaltung kalkuliert.
Davon sollen 60 Prozent über das Förderprogramm "Soziale Stadt" finanziert werden.

Drei wichtige Kinderspielplätze gibt es in der Innenstadt - an der Kapellenstraße, am Hallenbad und an der Schützenstraße. Der in die Jahre gekommene Platz an der Schützenstraße sei unbedingt erhaltenswert, hatte 2012 die Prüfung durch Jugend- und Familienbeirat ergeben. Die Nutzungsfrequenz sei ausgezeichnet, sogar mit dem Auto würden einige Kinder gebracht, widersprach auch Anwohnerin Helga Wolf-Oertel den Bedenken von Herbert Wurst. Der kritisierte, im Rosenviertel lebe "nur eine Handvoll Kinder".

Die Gelegenheit zur Neugestaltung des Spielplatzes ist günstig, erläuterte Peter Borst. Er ist bei der Stadtverwaltung für die Spielplätze verantwortlich. Das Fördergebiet "Soziale Stadt" sei in seinem Geltungsbereich bis an die Kurzonengrenze vergrößert worden, weshalb erst jetzt die Förderung möglich sei. Außerdem müssten die Spielgeräte aus dem Jahr 1992 dringend erneuert werden. Das baufällige große Klettergerüst mit Wendelrutsche wurde bereits abgebaut, wodurch der Platz spürbar an Attraktivität verloren und die Nutzung nachgelassen hat.

"Das Besondere soll das Wasser werden", sagte Stadtplanerin Christine Schwind. Um die alte Eissee-Quelle nutzen zu können, soll der heute knapp 1 600 Quadratmeter große Spielplatz auf über 2 000 Quadratmeter in Richtung Parkplatz und Quelle erweitert werden. "Und naturnah soll der Platz sein", ergänzte Stadtjugendreferent David Rybak, der sich auch als junger Vater einbrachte.


Mit Wackelbrücke zur Insel

Schritt für Schritt entstand der Plan einer flachen, von Schilf umgebenen Wasserfläche mit Robinson-Insel, die nur über eine Wackelbrücke erreichbar ist. Gespeist wird dieser See durch ein künstlich angelegtes Bächlein, das von der Quelle schräg über den Spielplatz zum Marbach fließen und wie der See zum Plantschen einladen soll. Da der Platz zur Quelle hin leicht abschüssig ist, wird daran gedacht, das Wasser von den spielenden Kindern mittels Mühlen und Spiralen auf eine höherliegende Sandebene pumpen zu lassen, wo im Matsch gespielt werden darf. Damit werden die Kinder zu aktivem Spiel mit Bewegung angeleitet. Inmitten der Sandfläche soll ein Kletterturm in Form eines Leuchtturms stehen, von dessen Plattform man auf Rutschen wieder im Sand landet. Zusätzliche Ideen hatten bei einer vorangegangenen Ortsbesichtigung schon zwei Mütter mitgegeben, die von Schaukeln für Kleinkinder bis zu einem in den Boden eingelassenen Trampolin und öffentlichen Toiletten reichten.

Nach der Ideensammlung taten sich besonders Rybak und der Seniorenbeiratsvorsitzende Helmut Beck als bastelfreudige Architekten hervor, unterstützt von Romana Sykora, Jessica Wolter sowie Stadträtin Karin Reinshagen (alle Familienbeirat). Die blaue Seenlandschaft und das Bächlein wurden auf einen Lageplan gemalt, kleine Brücken und der Leuchtturm ausgeschnitten und aufgeklebt. Landschaftsarchitektin Susanne Siebenlist ist mit Planung und Kostenberechnung beauftragt. Bis Anfang Juni soll die Planung abgeschlossen sein und der Arbeitsgruppe vorgelegt werden, bevor das Konzept zur Beratung in den Bauausschuss geht. Läuft alles nach Plan und werden die Mittel in den Haushalt 2017 eingestellt. Stadtplanerin Schwind hofft, dass der neue Spielplatz im Frühsommer 2017 in Betrieb genommen wird.