Brennholz: Die Nachfrage steigt
Autor: Wolfgang Kretschmer
, Donnerstag, 03. November 2011
Joachim Dahmer schaut besorgt: "Dass Holz immer stärker nachgefragt und teuer geworden ist, merken wir daran, dass in unseren Wäldern die Holzdiebstähle zugenommen haben." Dahmer ist Förster im Kommunalwald von Burkardroth.
Dieser Forst (zu 75 Prozent Nadel-, zu 25 Prozent Laubwald) bescherte der Marktgemeinde in diesem Jahr wieder einen Gewinn von rund 100 000 Euro. "Zuvor waren wir viele Jahre froh, wenn wir eine Schwarze Null geschrieben haben", sagt Dahmer. Heute ist das anders. Wer jetzt erst an den kommenden Winter denkt, schaut enttäuscht ins kalte Rohr, wenn er Brennholz bestellen will. Frühestens im Januar könnten selbst Mini-Mengen wie zwei/drei Ster geliefert werden, sagt Ferdinand Zink, dessen Firma in Zahlbach mit Brennholz handelt. "Die Nachfrage ist so stark, dass ich mit dem Trocknen des Holzes nicht mehr nachkomme."
Möglichst trocken
Brennholz sollte nur noch wenig mehr als 15 Prozent Feuchtigkeit enthalten. Zink will nun eine weitere Trockenkammer bauen. Auch in der soll mit Restholz geheizt werden.
Ständige Durchforstung
"Wir pflegen durch ständige Durchforstung und nutzen den Vorrat sehr vorsichtig." Im Durchschnitt würden etwa fünf Festmeter pro Hektar eingeschlagen. Sogenannte Rückegassen, über die das Holz geerntet und abtransportiert wird, werden im Abstand von 20 Metern eingerichtet. "Um nachhaltig wirtschaften zu können, sind diese Rückegassen notwendig," sagt Dahmer. Bei rund 80 Prozent der Holzernte komme es zu keinen Bodenschäden. "Wir haben keinen Druck von oben. Wenn der Boden zu feucht ist, warten wir eben, bis er abgetrocknet ist."
"Im Zusammenhang mit der Energiewende ist keine verstärkte Nutzung des Waldes vorgsehen," sagt Heinrich Hümpfner von den Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Bad Brü - ckenau. Das Nachhaltigkeitsprinzip - Nutzung höchstens in Höhe des laufenden Holzzuwachses - bleibe die "Grundmaxime des forstlichen Handelns." Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 seien 110 000 Festmeter Holz eingeschlagen worden, rund sieben Festmeter pro Hektar, in Burkardroth sind es fünf Festmeter pro Hektar.
Der Staatsforst exportiert inzwischen über Zwischenhändler Holz nach Österreich und China aber: "Brennholz ist für hiesige Kunden ausreichend vorhanden." Der Wegebau sei nahezu abgeschlossen, sagt Hümpfner, die Schäden durch Lastwagen und Harvester rückläufig. Naturschutzforderungen nach Flächenstillegungen hält Hümpfner für "kontraproduktiv".