Das Bonebreaker Festival in Kleinwenkheim hat die Erwartungen des Veranstalters mehr als erfüllt. Die Metal-Szene half mit, die Schulden zu drücken, die durch die in Thüringen gefloppten Queens of Metal-Festivals entstanden waren.
Schon von weitem wummern einem die Bässe entgegen, und das lange, bevor man das eigentliche Festivalgelände am alten Sportplatz in Kleinwenkheim erreicht hat. Hart und laut ist die Musik, genauso wie sie die Metall-Freaks wollen. Doch nicht nur an der Musik merkt man, dass man hier mitten unter Hardrock-Fans ist. Auch die schwarze Kleidung und die langen Haare verraten, wer hier am "Gock" für das Wochenende das Regiment übernommen hat. Martialisch ist auch der Name des Festivals: "Bonebreaker" - Knochenbrecher also.
Doch trotz der dunklen Kleidung und der harten Musik wird man sehr freundliche aufgenommen. "Die Metalszene zeigt hier eindrucksvoll, dass sie zusammenhält" freut sich Daniel Buld, der Organisator des Festivals. Dass er Metalfan durch und durch ist, zeigen nicht nur die langen Haare und das Fan-T-Shirt, sondern auch, dass er selbst mit der Band "Brain Damage" am Freitag die Bühne rockte. In diesem Jahr spielen die Bands in einem Zelt - so kann man Kosten sparen und ist auch bei eventuellem Regen auf der sicheren Seite. Die Organisatoren hatten aber Glück - das Wetter spielte mit und so versammelten sich schon am Freitag rund 500 Metal-Fans. Am Samstag waren es knapp 700.
"Wir sind mit dem Zulauf mehr als zufrieden, auch im Vorfeld hat alles sehr gut geklappt", ist Buld froh. "Es ist super gelaufen", sagt er. Und dass man hier zusammenhält zeigt sich daran, dass die Bands in diesem Jahr alle ohne Gage spielten. Das "Bonebreaker-Festival" war ein würdiger Ersatz für die gefloppte Queens of Metal-Veranstaltung in Thüringen. Und es drückt den Schuldenstand.
Dass man in Metalkreisen eine verschworene Gemeinschaft ist und sich dafür einsetzt, zeigte die Band "Ebola". Diese verteilte vor der Bühne ihre CD kostenlos mit dem Hinweis, dass man einige Euros spenden möge, die der Veranstaltung zugute kommen.Und an der Getränkekasse hätte so mancher Gast seinen zu zahlenden Betrag aufgerundet, hat Buld festgestellt. "Mich hat wirklich beeindruckt, wie die Leute zusammenhalten" meint der 35-jährige aus Schwanfeld. Auch das Helferteam, das aus allen Teilen Unterfrankens gekommen ist, sorgte dafür, dass das Festival ein Erfolg wurde.
Die Mucke, die gespielt wurde, konnte sich echt hören lassen. Die Stimmung war hervorragend und so tanzten die Metal-Fans im Moshpit, dem Halbkreis vor der Bühne, ihre wilden Pogo-Tänze. Beim Moshen flogen die langen Haare nur so durch die Luft und auch als unbedachter Fotograf konnte es einem passieren, dass man mit in die Menge gerissen wurde und sich plötzlich unter hartgesottenen Metal-Fans wieder fand. Natürlich war es brutal laut, aber das war wohl auch ein Grund dafür, dass die Stimmung so ausgelassen und locker war. Man hält halt in der Metal-Szene zusammen. Das ist auch der Grund dafür, dass sich Daniel Buld vorstellen kann, das Festival zu wiederholen. "Wir müssen in der Nachbesprechung darüber diskutieren, aber ich bin da guten Mutes" meint der Schwanfelder im Hinblick auf das erfolgreiche Festival.