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Feuerwehr Maßbach mit trauriger Beobachtung: "Jeder zweite Autofahrer" wollte durch


Autor: Isabel Schaffner

Maßbach, Montag, 22. April 2024

Um ihren Einsatz auf Straßen ausführen zu können, sperrt die Feuerwehr Maßbach die Fahrbahnen ab. Die Reaktion vieler Verkehrsteilnehmer darauf kann das Team aber nicht mehr unkommentiert stehen lassen.


Die Feuerwehr Maßbach hat das Bedürfnis, mit einem "Irrglauben" aufzuräumen. Konkreter Auslöser ist das Verhalten vieler Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer bei einem Einsatz am Sonntag (21. April 2024). Hier sperrten die Einsatzkräfte wegen eines Baumsturzes die Verbindungsstraße zwischen Maßbach und Volkershausen.

Das Verständnis für diese Straßensperrungen schwinde, erklärt Vorstand Benjamin Dittmar im Gespräch, der seit über 25 Jahren aktives Feuerwehrmitglied sei. Manche hielten die Lücken zwischen den Warnhütchen für eine "Einladung hindurchzufahren", erklärt die Feuerwehr. Auch die Fragen an die Einsatzkräfte seien andere als früher.

"Früher war mehr Verständnis da": Begegnungen mit Autofahrern bringen Feuerwehr Maßbach zum Kopfschütteln

Der erste Kommandant René Krauser war am Sonntag Einsatzleiter und berichtet gegenüber inFranken.de: "Jeder zweite Autofahrer hat gefragt, ob er da nicht durchfahren kann" - obwohl das Feuerwehrauto zusätzlich zu den Hütchen bereits quer auf der Fahrbahn gestanden habe. "Wir merken seit ein paar Monaten gravierend, dass das gefragt wird." Die Leute müssten zu ihrem Ziel, wie sie der Feuerwehr dann erklärten.

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"Früher war einfach mehr Verständnis dafür da", pflichtet Dittmar bei. "Früher sind die Leute einfach stehen geblieben, wenn gesperrt war. Heute kommt eher die Frage: 'Ist da wirklich gesperrt?'" Auch wunderten sich manche, wieso die Gemeinde keine Schilder aufgestellt habe oder eine Umleitung eingerichtet sei. Doch Dittmar betont, dass gerade Feuerwehreinsätze bei unvorhersehbaren Ereignissen vorkämen. Man könne hierfür natürlich keine Umleitungen oder Schilder im Voraus planen.

Fragen beantworte die Feuerwehr selbstverständlich bei Einsätzen. Besorgniserregend seien aber Einzelfälle, in denen Menschen tatsächlich durch die Absperrung fahren. Neben der Verlangsamung des Einsatzgeschehens gehe es der Feuerwehr Maßbach vor allem um "die erhöhte Gefahr": Wenn etwa Einsatzkräfte mit einem Unfall beschäftigt seien "und dann einer durchfährt, ist das höchst gefährlich", macht Dittmar deutlich.

Zielscheibe für Schimpfwörter: Feuerwehr Bad Staffelstein mit üblen Erfahrungen

Konkrete Regelungen für die Distanz zwischen Hütchen gebe es nicht. Große Lücken seien aber beabsichtigt, um Einsatzfahrzeugen Platz für die Durchfahrt zu lassen. In ihrem Statement bringt es die Feuerwehr auf den Punkt: "Wenn die Feuerwehrfahrzeuge mit Warnhütchen inmitten einer Hauptverkehrsstraße stehen, hat das einen Grund: Die Straße ist gesperrt! Denn wir stehen hier nicht zum Spaß an der Freude, sondern um weitere Unfälle zu verhindern."

Die Feuerwehr appelliert an die Mithilfe jedes Einzelnen. "Ein bisschen Rücksicht und Menschenverstand können unsere Einsätze um Vielfaches vereinfachen." Auch die Feuerwehr Bad Staffelstein hat sich wegen eines ähnlichen Phänomens an die Öffentlichkeit gewandt. Ein Einsatz brachte das Fass zum Überlaufen. Immer wieder bekämen die Einsatzkräfte bei Straßensperrungen den Ärger der Menschen zu spüren.

So stiegen viele aus ihren Autos aus, liefen an die Absperrungen und scheuten teils sogar nicht vor Schimpfwörtern zurück. Um sich und andere nicht zu gefährden, sollten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer nicht zur Einsatzstelle hinlaufen und fragen, was passiert ist, bat die Feuerwehr Bad Staffelstein damals. Denn je weniger sich die Feuerwehr um andere Dinge kümmern müsse, desto schneller sei die Straße wieder frei. Weitere Nachrichten aus Bad Kissingen und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.