Bismarckmuseum zeigt, wie aus Sole Salz wird

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Historikerin Birgit Schmalz probiert das aus Bad Kissinger Sole gewonnene Salz. Foto: Mäuser
Historikerin Birgit Schmalz probiert das aus Bad Kissinger Sole gewonnene Salz. Foto: Mäuser

Bad Kissingen ist der älteste Gradier-Standort Europas. Übrig geblieben sind der Torso eines Gradierwerks und die Anlagen an der Unteren Saline. Dort steht auch die älteste Sudpfanne Bayerns, die jedoch ebenfalls ziemlich heruntergekommen ist. Wie also die Salzgewinnung wieder ins Bewusstsein rücken? Mit einer Schausiedepfanne!

Schon lange hatte das Team des Museums in der Oberen Saline mit Kulturreferent Peter Weidisch an der Spitze mit einem solchen Gedanken gespielt. Nachdem auch Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) dem Gedanken positiv gegenübersteht, sollen jetzt Taten folgen. Gedacht ist an eine mobile Einheit, sagt Peter Weidisch.


Eine mobile Anlage

Mobil deswegen, weil das Salzsieden nicht nur während der Projekttage im Bismarckmuseum - an denen bis zu 1000 Schüler teilnehmen - sondern bei Bedarf auch an der Unteren Saline, wo das Salz einst gesotten wurde, demonstrieren will. Eine mobile Anlage würde auch das Salzsieden in Schulen ermöglichen.


Erfahrungen mit dem Kochtopf

Derzeit sammeln Peter Weidisch und seine Mitarbeiterinnen erst einmal Erfahrungen - im Kleinen mit einem Kochtopf.
Sie probieren aus, ob sich frische oder gradierte Sole besser eignet, wie hoch die Temperatur sein muss. "Wir haben erste kleine Probesiedungen gemacht, all das simulieren wir gerade," sagt Weidisch.
"Vom Prinzip her funktioniert's," bestätigt Weidisch, aber wegen der geringen Größe der Tischpfanne wäre das für Zuschauer wenig attraktiv. Die Schausiedepfanne sollte so groß sein, dass sich ein paar Leute drum herum gruppieren können. Eine genaue Größe steht noch nicht fest, aber in einen normalen Pkw-Kombi dürfte die Schausiedepfanne wohl nicht passen.


Mit Gas beheizt

Für den Entwurf der Pfanne wird der Museumsarchitekt zuständig sein. "Der macht die Konstruktionszeichnungen, dann wird die Arbeit vergeben," betont Peter Weidisch. Wobei vor allem zu berücksichtigen ist, dass die ganze Anlage, die mit Gas beheizt werden wird, standsicher sein muss.

Dank des Architekten existiert bereits eine Kostenschätzung. Im Raum stehen 21 000 Euro. Bezahlt werden soll die Schausiedepfanne mit Zuschüssen: Mit 10 000 Euro aus dem Förderprogramm Leader. 7000 Euro soll die Staatsbad GmbH beisteuern, mit 4000 Euro wären die Stadtwerke mit dabei. Fertig sein soll die Schausiedepfanne laut Weidisch bis Herbst 2013.

"Sole ist die zwischen Grundressource von Bad Kissingen, damit wichtigste Ausgangsressource für die Stadtentwicklung", resümiert Kulturreferent Peter Weidisch: "Ohne Sole ist Bad Kissingen in seiner Entwicklung nicht denkbar." Während der Gradierbau - wenn auch nur als Schatten seiner selbst - den Gradiervorgang zeigt, fehlt laut Weidisch "der Link zwischen Sole und Salz." Diese Lücke soll mit der Schausiedepfanne geschlossen werden.